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Pandoras Kuss

Pandoras Kuss

Titel: Pandoras Kuss
Autoren: Emilia Polo
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ich von ihrem Mann.
    H örte das denn niemals auf? Was musste ich eigentlich tun, um mir endlich meine Unabhängigkeit zu verdienen? Einen Nobelpreis gewinnen? Ministerin werden oder Staatspräsidentin? Ja, Präsidentin wäre gut. Da bekam frau Bodyguards, die einem auf Befehl bestimmt sogar die eigene Mutter vom Hals hielten.
    Sicher hatte Mutter Madame Hublot angerufen, um sie nach der Sache mit meinem so skandalträchtigen Kuss ganz besonders anzuspitzen , heute Abend ein Auge auf mich zu halten.
    Als die spätere Frau meines Bruders Michel schwanger wurde, wusste meine Mutter von deren Mutter (ebenfalls eine Polizistenehefrau) darüber früher Bescheid als mein Bruder. Sie rauschte mit einem Packen Kataloge für Hochzeitskleider und einem Karton voller  Strampelanzüge in Michels Dienststelle um ihm brühwarm als Erste davon zu berichten, dass er A) demnächst heiraten würde und B) Vater wurde. Beide Neuigkeiten kamen für ihn sehr überraschend. Zumal er zu dem Zeitpunkt angeblich bereits mit einer anderen Frau liebäugelte. Aber das hatte er sich selbstverständlich abschminken können.
    Ich war nicht scharf darauf herauszufinden, wozu meine Mutter fähig war, sollte sie je  erfahren, was ich hier auf dieser Party eigentlich wirklich tat und vor allem, weshalb .
    „HAST DU ETWA ERWARTET, DASS ICH TATENLOS ZUSEHEN WÜRDE, WIE DU DIR DEIN LEBEN RUIN IERST, MARIE? KOMM ZUR VERNUNFT! JETZT WO DEINE BEFÖRDERUNG BESTÄTIGT IST, HAST DU NOCH MEHR DARAUF ZU ACHTEN, WIE DU DICH IN DER ÖFFENTLICHKEIT GIBST. WAR DER LETZTE SKANDAL DENN NICHT SCHON SCHLIMM GENUG? HERRGOTT IM HIMMEL! WAS SOLL ICH NUR NOCH MIT DIR ANSTELLEN ….“
    Natürlich.
    Na klar.
    Ganz sicher, Mutter.
    Gar keine Frage.
    Ich drückte das Gespräch einfach weg und steckte das Telefon in die Tasche zurück. Es dauerte keine zehn Sekunden, bis es erneut klingelte. Nach einer Weile hörte es auf und begann dann wieder zu klingeln und zu vibrieren.
    Ja, Mutter, dachte ich. Du kannst mich mal.
    Es war sicher schon weit nach elf. Die Party war in vollem Schwung. Einige der umhertollenden Kinder wurden von ihren Eltern oder deren Chauffeuren bereits eingesammelt , um nach Hause und ins Bett gebracht zu werden.
    Und immer noch kein Zeichen der Erpresser. Dass die überstürzt vorgingen konnte ihnen wirklich keiner vorwerfen.
    Kastor und Pollux schlenderten in meine Richtung. An ihren gleichen Kleidern waren sie unschwer zu erkennen.
    Kastor gab mir einen Kuss. Auf die Wange. Ein Glück!
    Ich sah aus dem Augenwinkel heraus , zwischen einer Gruppe Gäste etwas Lilanes aufblitzen. Madame Hublot, die ihrer Überwachungsaufgabe nachging. Welch Skandal, hätte Kastor es etwa gewagt, mich hier in aller Öffentlichkeit, statt auf die Wange, auf den Mund zu küssen.
    „Metis und Persephone suchen nach dir. Persephone hat versucht dich anzurufen. Hast du dein Telefon abgestellt?“
    Das hatte ich. Nur waren diese beiden die Letzten, denen ich gesagt hätte weshalb. Eine Frau hatte schließlich ihren Stolz.
    Ich folgte den beiden ins Haus. In meinem Magen machte sich ein unangenehmes Kribbeln bemerkbar und ich hatte das Gefühl hunderte winziger Ameisen veranstalteten einen Marathon auf meiner Haut.
    Wir durchquerten die Halle und gingen durch eine Tür in einen Flur. Keiner der anderen Gäste schenkte uns besondere Beachtung dabei. 
    Ich gebe zu, ich war gespannt auf das Haus und dessen Einrichtung. Der Flur gab da nicht viel her. Der war nur ein Flur. Er war hell getüncht, noch ohne Möbel und roch nach frischer Farbe.
    Wir betraten ein weitläufiges Wohnzimmer, dessen Fenster nach hinten zum Garten und zu den Partyzelten hinausgingen.
    Es war geschmackvoll mit einer Mischung antiker und moderner Möbel eingerichtet. Alles in allem eher understatement , als Protz. Aber in einem neureichen Plüsch- und Flokatipalast hätte ich mir auch weder Rava noch Maxine vorstellen können.
    Kastor und Poll ux forderten mich auf zu warten. Man würde kommen, um mich zu holen. Dann trollten sie sich. Händchen haltend.
    Entzückend .
    Ein paar Minuten kam ich mir vor , wie bestellt, aber nicht abgeholt.
    Dann tauchte Ngoma auf. So ganz o hne seine Schirmmütze, nur in dem grauen Anzug, hätte er genauso gut ein gewöhnlicher Gast sein können.
    „Mademoiselle Pandora, Metis und Persephone erwarten Sie. Wenn Sie mir bitte folgen würden …“
    Ngoma blickte lange und intensiv auf mein linkes Bein.
    Ich verstand.
    Ich beugte mich herab zog das Hosenbein hoch. 
    Er folgte
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