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Pandoras Kuss

Pandoras Kuss

Titel: Pandoras Kuss
Autoren: Emilia Polo
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gebannt meinen Bewegungen. Seine Augen erhielten einen strahlenden Schimmer, sobald ich meinen Fuß in den neuen Schuhen entblößte.
    Männer, konnten ja  so furchtbar langweilig und vorhersagbar sein. Widerlich.
    Abnehmen ließ ich mir meine Waffe jedenfalls nicht, schon gar nicht von einem zwei Meter großen Fußfetischisten, der hoffte mein Höschen als Schnüffeltuch missbrauchen zu dürfen. Ich zog die Pistole aus dem Holster, ließ das Magazin herausschnappen und schnippte eine Patrone nach der anderen aus dem Magazin. Dann schob ich die Waffe in den Holster zurück und ließ die acht Patronen in meine Jackentasche gleiten.
    „ Meine Höschen, das ist das eine. Aber bei meiner Knarre versteh ich echt keinen Spaß“, verkündete ich.
    Ungeladene Revolver waren ziemlich witzlos. Frau konnte sie höchstens noch als Wurfgeschosse gebrauchen und im Zielwerfen war ich sowieso von jeher eine Niete.
    Ngoma akzeptierte offensichtlich meinen Kompromiss.
    „Wo geht’s jetzt hin?“
    „Nach oben. Ist aber nicht metaphorisch gemeint, sondern wortwörtlich. Mademoiselle Persephone bestand auf der Sache mit Ihrer Waffe. Sie befürchtet wohl, Sie könnten irgendwie überreagieren. Es ist nämlich etwas schief gelaufen. Jedenfalls sozusagen.“
    Aha.
     
     
    66.
    Der Raum lag direkt unterm Dach. Ein spezieller Aufzug führte dahin. Er öffnete sich auf einen kleinen Vorraum. Sehr nett gestaltet mit hellen Ziegelwänden, Holzboden und einigen Nischen, in denen einige antike Torsi platziert waren. Sie waren aus Marmor, nicht Gips. Und daher wohl echt.
    Außerdem standen beidseitig von einer Tür große Blumensträuße in schmiedeeisernen Schalen.
    Das hätte auch das Vorzimmer zu irgendeinem schicken Büro sein können, einer Kanzlei oder Beratungsfirma zum Beispiel. 
    Amelie lehnte zwischen den Blumen mit ihrem Rücken gegen d er Tür als Ngoma und ich aus dem Aufzug traten. Und es war auch eindeutig Amelie, nicht Persephone, die uns erwartete.
    „Du musst mir versprechen jetzt ganz ruhig zu bleiben, ja?!“, sagte sie.
    Ich war die Ruhe in Person. 
    Und ich war sicher, dass ich dies auch noch blieb, sobald sie mich durch die Tür endlich in den Raum dahinter hinein gelassen hatte.
    Amelie zögerte immer noch, mich in das Zimmer zu lassen. Schließlich gab sie den Weg frei, öffnete die Tür und ging vor mir in den Raum hinein. Ngoma blieb zurück. Das letzte, was ich von ihm sah war, dass er sich breitbeinig, die Hände vorm Gemächt gefaltet vor der Tür postierte. Wer immer nach uns hier herein wollte, hatte mit Schwierigkeiten zu rechnen.
    Hm.
    Folgendes Bild ergab sich in dem Zimmer, das eigentlich ein kleiner Saal war.
    Maxine / Metis war in ihrer Unterwäsche (dunkelrot, Spitze und Satin und eher italienisch heiß, als französisch sexy) an ein Kreuz gefesselt.
    Es war – soweit frau das von solchen Teilen überhaupt sagen kann – ein ziemlich schickes Kreuz , aus hellem Holz mit ein wenig roter Polsterung und gleichfarbigen Lederfesselmanschetten daran.
    In Maxines perfekt geformten Mund steckte ein Utensil, das Eingeweihte Ballgag nannten. Im Prinzip handelte es sich um einen glatten Gummiball, mit einem weichen Lederbändchen daran, das es erlaubte, den Ball im Mund seiner Träger zu fixieren. (Es regte mich übrigens maßlos auf, dass Maxine selbst  in dieser Position immer noch ziemlich perfekt attraktiv aussah.)
    Maxine schien nicht erfreut über mein Auftauchen. Aber etwas hinderte mich daran, mich mit Maxines aktuellen Gefühlen mir gegenüber aufzuhalten, zumal die in all ihrer Komplexität gar nicht so leicht zu erfassen gewesen wären. So ein Ballgag schränkte das Minenspiel seiner Träger denn doch um einiges ein. 
    A uf dem mit einem geschmackvollen Teppich ausgelegten Boden lag fachmännisch mit Handschellen und einigen breiten Ledergurten verschnürt Madame Mazaras von der Schnüffelbrigade.  Ihre Bluse stand offen und ihr Kaufhaus-BH war um einiges herunter gerutscht.
    Das war eigentlich aufregend und überraschend genug, doch wirklich problematisch war der Punkt, dass sie sich weder bewegte, noch überhaupt zu atmen schien .
    Okay, wir hatten ein Problem.
    Ich bezweifelte plötzlich ernsthaft, dass der Bericht der Schnüffelbrigade immer noch so positiv ausfallen würde, nachdem herauskam, dass Madame von meiner vermeintlichen Geliebten um die Ecke gebracht worden war. Und das außerdem noch ausgerechnet in der Villa des örtlichen Polizeichefs.
    Frau hatte den Fakten ins Auge zu sehen:
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