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Pandablues: Roman (German Edition)

Pandablues: Roman (German Edition)

Titel: Pandablues: Roman (German Edition)
Autoren: Britta Sabbag
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irritiert an.
    Dann sagte Dr. Hornig den Satz, den ich anschließend ungefähr vierzehn Mal in meinem Mittelohr als Echo nachklingen hörte: »Es sind Zwillinge!«
    Bitte was? Ich habe nur »Zwillinge« verstanden. Das kann doch nur ein Scherz sein?!
    Dr. Hornig schüttelte zuerst meine und dann Erics Hand. »Gratulation. Was sagen Sie dazu?«
    Geschockt starrte ich Eric an. Es war, als hätte ich meinen eigenen Körper verlassen.
    »Ein Kind, ja. Aber von wem ist das zweite?«
    Dass ich unter anderen Umständen nun zu einer großen Flasche Wodka gegriffen hätte, stand außer Frage. Da das aber nun mal nicht ging, musste ich mir was anderes einfallen lassen.
    Man sagt, Essen sei der Sex des Alters. Nun ja, auch in jüngeren Jahren griff dieser Spruch. Oder besser gesagt: Essen war der Alkohol der Schwangeren.
    »Ich brauche einen Doppel-Whopper!«, sagte ich zu Eric. »So-fort!«
    Während Eric sich in die Schlange des Fast-Food Restaurants unseres Vertrauens einreihte, ging mir mein Hintern auf Grundeis.
    Schwanger – das ist eine Sache. Schlimm genug, wenn es ungeplant und die werdende Mutter latent untalentiert mit Kindern ist . Aber Zwillinge?! Das ist doch blanker Hohn! Was will mir dieses verblödete Universum denn jetzt damit sagen?
    »Ich hab zur Sicherheit mal zwei Doppel-Whopper und drei Aktionsburger mitgebracht, Schnurzel«, sagte Eric, als er das Tablett auf unserem Tisch abstellte. »Du musst ja jetzt praktisch für drei essen!«
    Als ob ich das nicht unschwanger auch schon gekonnt hätte!
    Mein Blick schien sekündlich mehr zu entgleisen, das merkte ich nun an Erics besorgter Frage: »Alles okay bei dir, Schnurzel?«
    »Zwill …«, murmelte ich. »Zwill …«
    »… inge. Ich weiß. Ich bin auch ein wenig schockiert«, antwortete Eric. »Aber ehrlich gesagt freue ich mich auch wahnsinnig! Du doch auch, hm?«
    Ich freue mich. Ich platze nahezu vor lauter Freude. Wie ein Schnitzel freue ich mich. Wie ein Doppel-Whopper! Wie eine Kuh, wenn’s donnert!
    »Schatz?«
    Mein Leben ist vorbei, ich bin erledigt. Wie soll ich das nur schaffen?!
    Ich wusste es nicht. Und so biss ich erst mal in meinen Burger.
    Noch während der Autofahrt nach Hause berief ich ein Notfallkommando ein und informierte Trine und Mona, dass, egal was sie gerade täten, nichts und niemand sie davon abhalten könne, SOFORT zu Eric und mir zu kommen.
    Trine erschien rekordverdächtige zehn Minuten später mit einem Sondereditions-Glas Nutella unterm Arm. »Aber es war doch alles aufgeklärt?«, fragte sie besorgt. »Ich hab die tollen Luftballons noch gesehen!«
    »Genau!«, keuchte Mona. »Trine hat mir von dem fabulösen Heiratsantrag erzählt. Was ist denn nun schon wieder das Problem?«
    »Ehrlich gesagt sind es sogar gleich zwei«, antwortete ich zerknirscht und informierte meine Freundinnen.
    Mona bot mir ohne Umschweife an, kalte Umschläge zu machen.
    »Und nun?«, fragte ich ratlos in die Runde.
    Meine Freundinnen saßen nach Verkündung der Nachricht mit aufgerissenen Augen neben mir und Eric, der wortlos meine Hand tätschelte.
    »Pfffoh!«, pfiff Mona anerkennend durch die geschürzten Lippen. »Du und Zwillinge. Das Schicksal hat echt verdammt schwarzen Humor!«
    »Danke«, sagte ich trocken. »Wie schön es doch ist zu wissen, dass man Menschen an seiner Seite hat, die einen aufbauen.«
    »Einsilber, unbedingt Einsilber-Namen«, sagte Trine jetzt nachdenklich.
    »Was meint sie damit?«, fragte Eric ratlos und sah mich an.
    »Was meinst du damit?«, fragte ich Trine.
    »Einsilber-Namen kann man besser schreien«, erklärte Trine, »vor allem schneller. Du hast bald keine Zeit mehr zu verlieren, mit zwei Kindern. Da zählt jede Sekunde!«
    »Stimmt«, pflichtete jetzt auch Mona ihr bei, »so was wie Ben oder Max ist gut. Vorausgesetzt, es werden Jungs.«
    Alle sahen mich gespannt an.
    »Ich weiß nicht, ob es zwei Jungs werden«, sagte ich. »Dr. Hornig konnte ja noch nichts sagen.«
    »Ich wusste bei Finn gleich, dass es ein Junge wird«, versicherte Trine mir. »Ich musste die ganze Zeit kotzen.«

19. Kapitel
    Viel Zeit, mich von dem Schock zu erholen, blieb mir nicht, denn Renates und Jörns Hochzeit stand an. Dank meiner engagierten Intervention und einer sehr teuren, sehr effektiven Halscreme hatten sie sich wieder zusammengerauft.
    Renate und Jörn hatten sich nicht lumpen lassen und feierten ihre Hochzeit in einem romantischen Schlösschen in der Nähe von Köln, mitten in der Natur, direkt neben einem See.
    Es war
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