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Palast der Stuerme

Palast der Stuerme

Titel: Palast der Stuerme
Autoren: Penny Jordan
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Hätte ich Nadia eher durchschaut …“
    „Wie solltest du, wenn du sie doch so sehr liebtest?“, erwiderte Claire sanft.
    „Ich soll Nadia lieben?“ Raoul starrte sie verständnislos an. „Was für ein Spiel spielst du jetzt, Claire?“, knurrte er dann barsch. „Sie wäre meine Frau geworden, hätte ich meine Religion geändert. Doch dazu war ich zu stolz, und eine Weile habe ich mich davon überzeugt, dass ich verbittert sei, weil uns die unterschiedlichen Religionen voneinander trennten. Ich war wütend auf meinen Vater dafür. Doch ich kann dir versichern, Claire, wäre die Religion das Einzige, was zwischen uns steht, dann würde ich sie sofort aufgeben. Ich bildete mir ein, ich könnte dich zwingen zu bleiben, weil du niemals dein Kind aufgeben würdest. Du konntest es ja nicht einmal ertragen, lange von Saud getrennt zu sein …“
    „Dennoch willst du jetzt, dass ich gehe“, brauste sie auf. „Du behauptest, du willst meine Liebe, und doch schickst du mich weg. Ich weiß nicht einmal, warum du sie willst, schließlich hast du nie auch nur mit einem Wort gesagt, dass …“ Sie brach verwirrt ab, als sie seinen Blick sah. Niemals hatte ein so intensives Feuer in seinen Augen gestanden, eine geheimnisvolle Mischung aus Zärtlichkeit und wildem Verlangen.
    „Nie habe ich was gesagt? Dass ich dich liebe?“ Er verzog selbstironisch den Mund. „Vielleicht habe ich die Worte nicht ausgesprochen, aber es gibt andere Wege, Claire. Ein Blick, eine Berührung … So oft habe ich dich angesehen, und all meine Liebe zu dir stand in meinen Augen zu lesen. Aber du hast es nicht bemerkt. Jedes Mal, wenn ich dich berührte, waren es die Berührungen eines Mannes, der von ganzem Herzen liebt. Warum sonst sollte ich dich wohl fortschicken wollen? Ich darf nicht erwarten, dass du bleibst, nach allem, was geschehen ist. Ich darf nicht so egoistisch sein und dich an meiner Seite halten, selbst wenn ich mir nichts anderes wünsche. Bist du wirklich so naiv, Claire?“ Er blickte zerknirscht drein. „Mit meiner Vergangenheit, glaubst du da wirklich, ich würde überhaupt daran denken, einer Frau ein Kind zu schenken? Ich denke, ich habe dich vom ersten Augenblick an geliebt. Allerdings ist es mir gelungen, meine Gefühle sogar vor mir selbst zu verbergen. Indem ich mir einredete, du wärst geldgierig. Indem ich bestritt, du könntest die großmütige, warmherzige Frau sein, die du zu sein schienst. Indem ich mir sagte, dass deine Liebe für Saud nur geheuchelt war und deine Leidenschaft in meinen Armen nur Lust …“
    „Wenn es nur Lust ist, dann bist du der Einzige, für den ich sie empfinde“, brachte sie bebend hervor. Ihre Beine wollten sie nicht tragen, als sie zu Raoul ging. Sie schwankte, und Raoul konnte nicht anders, als sie festzuhalten.
    „Oh Raoul, lass mich bleiben“, flehte sie in seinen Armen. „Sag mir, dass es stimmt, dass du mich liebst.“ Sie hauchte einen Kuss auf seine nackte Schulter und hörte das erstickte Stöhnen in seiner Kehle.
    Er hielt sie bei den Armen. „Bist du dir im Klaren darüber, worauf du dich einlässt, Claire? Omarah ist ein junges Land, und bevor Saud den Thron besteigen kann, werden noch viele Jahre vergehen. Du musst wissen, dass ich dich niemals gehen lasse, wenn du dich mir einmal versprichst. Schon jetzt quäle ich mich jede Nacht mit den Bildern, wie du in meinen Armen gelegen hast, wie es ist, deinen Körper neben meinem zu spüren. Ich dachte, wir könnten uns ein Leben hier aufbauen. Bis Nadia dich entführte. Ganz gleich, wie sehr ich dich auch liebe, niemals wieder werde ich deine Sicherheit aufs Spiel setzen.“
    „Raoul, es ist nur mein Leben, das ich verloren hätte. Aber das ist ohne dich so oder so öde und tot wie … wie die Wüste ohne Wasser. Eine endlos weite Leere.“
    „So wie meines ohne dich“, murmelte er heiser. Schauer durchliefen seinen Körper, als Claire unablässig kleine Küsse auf seine bloße Haut setzte. Hinter ihnen stand das große Bett des ehemaligen Sultans, und Claire fühlte weder Schuld noch Scham, als sie sich darauf niedersinken ließ und sich verführerisch rekelte, die Arme einladend nach Raoul ausgestreckt.
    Mit einem Seufzer, halb Kapitulation, halb ungeduldiges Verlangen, folgte Raoul ihr und ließ sich von ihren Armen umschlingen. Jetzt wusste Claire, dass sie Omarah nie verlassen würde, zumindest nicht ohne Raoul an ihrer Seite.
    „Sage mir, dass du mich liebst“, hauchte er an ihren Lippen. „Ich will die
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