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Paladin Project. Renn um dein Leben (German Edition)

Paladin Project. Renn um dein Leben (German Edition)

Titel: Paladin Project. Renn um dein Leben (German Edition)
Autoren: Mark Frost
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überdeutlich einen Einbruch darstellt. Will kannte den Mann flüchtig. Er hatte ihn vor drei Monaten, als Will neu an die Schule gekommen war, herumgeführt und ihm alles erklärt. Mr Rasche: Mitte dreißig, birnenförmige Figur, Cordhosen und auffälliges kariertes Hemd, stachliger Akademikerbart rund um ein stufenartiges Kinn.
    Als Rasche Mrs Filopovich etwas zuflüsterte, erwachte die Klasse zum Leben, dankbar für alles, was sie vor dem Tod durch Bonaparte retten konnte. Die Erwachsenen sondierten die Reihen.
    Schließlich blieb Mr Rasches Blick an Will hängen. »Will West«, fragte er mit einem seltsamen, schiefen Lächeln, »würdest du bitte mitkommen?«
    In Wills Nervensystem schrillten die Alarmglocken. Er stand auf und wünschte, er könne sich einfach in Luft auflösen, während in der Klasse aufgeregt getuschelt wurde.
    »Nimm deine Sachen mit«, forderte Mr Rasche ihn auf, so farblos wie Wasser.
    Der Psychologe wartete an der Tür und ging dann mit wippenden Schritten voran.
    »Gibt es irgendein Problem?«, erkundigte sich Will.
    »Ein Problem? Nein, ganz und gar nicht«, versicherte Rasche mit einem gezwungenen, breiten Lächeln. »Es ist ›alles gut‹.« Mit gekrümmten Fingern zeichnete er Anführungszeichen in die Luft.
    Ach du Schande.
    »Aber ich kann deine Bedenken verstehen, Kumpel«, sagte Rasche und deutete einen Fist Bump an, um zu demonstrieren, dass er auf Wills Seite war. »Ist alles ziemlich abgefahren und aufregend. Du wirst schon sehen.«
    Als sie an der langen Theke vor dem Büro des Rektors vorbeikamen, strahlten die Sekretärinnen Will an. Eine zeigte ihm sogar den nach oben gestreckten Daumen.
    Irgendwas läuft hier total falsch.
    Rektor Ed Barton stürmte aus seinem Büro. Der herzliche Mann mit dem Mondgesicht wollte gar nicht aufhören, Wills Hand zu schütteln, und war vor Begeisterung so aus dem Häuschen, als hätte Will gerade den ersten Preis bei »Jugend forscht« gewonnen. »Mr West, kommen Sie herein. Schön, Sie wiederzusehen. Wie geht es Ihnen heute?«
    Wird ja immer seltsamer . Unter normalen Umständen wäre Barton nie in der Lage gewesen, ihn in einer Reihe von drei Schülern zu entdecken – selbst wenn er Wills Klassenfoto und einen Bluthund gehabt hätte und die beiden anderen in der Reihe siamesische Zwillinge gewesen wären.
    Andererseits achtete Will immer sorgfältig darauf, dass er an dem Tag fehlte, an dem die Klassenfotos gemacht wurden …
    »Um ehrlich zu sein, mache ich mir ein wenig Sorgen«, gestand Will, als er und Mr Rasche dem Rektor in sein Büro folgten.
    »Weswegen, Will?«
    »Alle sind sicher nur deshalb so nett zu mir, weil Sie mir wahrscheinlich gleich etwas sehr Tragisches mitteilen werden.«
    Barton gluckste und zog ihn in den Raum. »Oh, nein. Ganz und gar nicht.«
    Rasche schloss die Tür hinter ihnen. Eine Frau erhob sich von einem Stuhl vor Bartons Schreibtisch und streckte Will die Hand entgegen. Sie war so groß wie er, sportlich und schlank und trug ein maßgeschneidertes Kostüm. Ihr glattes blondes Haar war zu einem strengen Pferdeschwanz zusammengebunden. Neben ihren auffälligen Stilettos stand eine teuer aussehende Aktentasche aus Leder.
    »Will, das ist Dr. Robbins«, stellte Barton sie vor.
    »Ich freue mich sehr, dich kennenzulernen, Will«, sagte sie. Ihr Händedruck war fest, ihre veilchenblauen Augen hellwach.
    Wer auch immer sie ist, dachte Will, die Frau Doktor ist verdammt heiß .
    »Dr. Robbins hat unglaublich aufregende Neuigkeiten«, verkündete Barton.
    »Du bist jemand, für den nur Zahlen und harte Fakten zählen, nicht wahr, Will?«, fragte Robbins.
    »Im Gegensatz zu …«
    »Jemandem, der auf Marketing-Slogans und unterschwellige Werbung hereinfällt, die darauf abzielt, den Verstand zu lähmen und die rationale Triebkontrolle auszuschalten, indem sie an die niederen Instinkte appelliert.«
    Will zögerte. »Das kommt darauf an, was Sie mir verkaufen wollen.«
    Dr. Robbins lächelte. Sie bückte sich, nahm ihre Tasche hoch, zog einen glatten, schwarzmetallischen Laptop hervor, legte ihn auf Bartons Schreibtisch und klappte ihn auf. Der Bildschirm leuchtete auf und eine Flut von Daten erschien, die kunstvoll zu animierten Grafiken angeordnet wurden.
    Rektor Barton setzte sich hinter seinen Schreibtisch. »Will, erinnerst du dich an den Standardtest, den du und deine Klassenkameraden im September absolviert haben?«, fragte er.
    »Ja.« Will nickte.
    »Dieser Test wird von der National Scholastic Evaluation
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