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Pakt der Sehnsucht

Pakt der Sehnsucht

Titel: Pakt der Sehnsucht
Autoren: Nalini Singh
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untereinander.
    »Du musst dir immer vor Augen halten, dass wir zwar die Stärke der Dominanten brauchen, um uns sicher zu fühlen, sie uns aber genauso brauchen, um ihre Menschlichkeit nicht zu verlieren.« Eine warme Hand auf ihrem Haar. »Die SnowDancer-Wölfe sind ein so mächtiges Rudel, weil wir niemanden für mehr oder weniger wert halten.«
    »Aber Wölfe wie ich schließen sich nicht so starken Gefährten wie Cooper an.« Doch Begierde veränderte die Regeln grundlegend, niemand konnte dann vorhersagen, wie sein Wolf auf ihre Wölfin, wie ihre Wölfin auf seinen Wolf reagierte.
    Vivienne wurde ernst. »Du fühlst dich bei ihm unwohl, nicht wahr?«
    Ganz tief drinnen. »Er ist so überwältigend.« So männlich, so hart und schön. So ...
    »Verstehe. Cooper wird sicher nie ein einfacher Liebhaber sein.«
    Grace Mund wurde ganz trocken bei der Vorstellung, sie könnte Cooper ihren Geliebten nennen. »Nicht nur das«, flüsterte sie heiser und musste erst einen Schluck Wasser trinken, bevor sie weiterreden konnte. »Erinnerst du dich an das, was ich dir einmal erzählt habe? Was der Grund war, warum ich die Stellung angenommen habe und hierher gezogen bin? Meine Familie ist extrem überbehütend.« Wölfin und Frau hatten festgestellt, dass der extreme Schutz ihnen nicht guttat.
    Grace liebte ihre Adoptiveltern und die Geschwister von ganzem Herzen, und wusste, dass sie auch geliebt wurde, doch in Zeiten wie dieser vermisste sie ihren vor langer Zeit verlorenen »Papa« und auch die »Mama« so sehr, dass es schrecklich schmerzte. Ihr Vater war auch ein unterwürfiger Wolf gewesen und hatte sie von Grund auf verstanden, und ihre Mutter, eine dominante Soldatin, war lange genug die Gefährtin eines Unterwürfigen gewesen, um genau zu wissen, was ihre Tochter brauchte, um zu blühen und zu gedeihen. Beide hatten erkannt, dass Graces Bedürfnis nach Sicherheit keine rigide Schutzmauer rechtfertigte.
    »Verstehe.« Viviennes Stimme drang durch die bittersüßen Erinnerungen des glücklichen Kindes, das Grace gewesen war, bevor das Rudel damals in einem Meer von Blut ertrunken war. »Als Offizier ist es Cooper bestimmt, zu beschützen.« Sie sah Grace an. »Er wird sich zurückziehen, wenn du es willst. Also dreht sich wohl alles um die Frage, was du willst.«
    »Keinen Rückzug.« Prompt und ohne das geringste Zögern. Grace konnte den Gedanken nicht ertragen, niemals wieder Coopers warme und raue Hände zu spüren, nie mehr die Zärtlichkeit in seiner Stimme zu hören.
    Vivienne lächelte schelmisch. »Dann solltest du schleunigst lernen, mit dem großen, bösen Wolf umzugehen, der dich ganz allein verspeisen will.«
    Tausend Schmetterlinge flatterten in Graces Bauch.
    Er hatte sie in Angst versetzt.
    Der Soldat vor Cooper wurde ganz blass unter der bronzefarbenen Haut. »Sir?«
    Und nun jagte er auch allen anderen Angst ein. Cooper rieb sich das Gesicht, versuchte den grimmigen Ausdruck zu vertreiben und fuhr sich mit dem Daumen über den gezackten Rand der Narbe auf der linken Wange. »Bist du sicher, dass die jugendlichen Menschen nur aus Spaß in unser Territorium eingedrungen sind?« Ihre Grenzen waren deutlich markiert, doch Jugendliche auf der ganzen Welt besaßen die mysteriöse Fähigkeit, nur das zu sehen, was sie sehen wollten.
    Daniel nickte, das sandfarbene Haar fiel ihm in die Stirn. »Ich bin selbst auf sie gestoßen und habe ihnen gesagt, das sei die letzte Verwarnung, bevor es ernst wird.« Seine Zähne blitzten. »Sie haben die Beine in die Hand genommen.«
    »Sehr gut.« Cooper behagte es nicht, Jugendlichen Angst einzujagen, die mehr Hormone als Gehirnzellen hatten, aber manchmal gab es keine andere Wahl.
    Ihr Ruf als gefährliches Rudel war die beste Verteidigung für die SnowDancer-Wölfe.
    Sie waren nicht immer so offen aggressiv gewesen. Doch die disziplinierte Hinwendung zu den Familien hatte sie in den Augen ihrer Feinde schwach erscheinen lassen, und das folgende Blutvergießen war verheerend gewesen. Sie hatten viele Gefährten verloren — unter ihnen auch die Eltern von Grace.
    Das durfte niemals wieder geschehen.
    »Halte die Augen offen«, sagte Cooper zu Daniel. »Manchmal macht es Jugendlichen Spaß, einen an der Nase herumzuführen.« Jugendliche Dummheit kannte keine Grenzen — das galt für Gestaltwandler ebenso wie für Menschen.
    »Ich werde auch die anderen Wachen informieren. Was sollen wir tun, wenn wir einen von ihnen aufgreifen?«
    »Hindert sie am Weiterfahren und
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