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Pakt der Sehnsucht

Pakt der Sehnsucht

Titel: Pakt der Sehnsucht
Autoren: Nalini Singh
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»So lange musste ich warten, bis ihr Wagen in einer Schlucht gefunden wurde.«
    Tränen rollten ihr über die Wangen, sie umarmte ihn fest. »Es tut mir so leid, Cooper.« Sie wusste genau, was es hieß, die Eltern zu verlieren, wusste, wie es war, aufzuwachen, ohne dass sie bei einem waren.
    Eine feuchte Hand fuhr in ihr Haar. »Sie hatten einen Umweg gemacht auf einer einsamen Straße ohne viel Verkehr. Ihr Wagen besaß sämtliche Sicherheitsfunktionen, ABS, ESP, dennoch waren sie durch die Begrenzung gebrochen — vielleicht um einem Tier auszuweichen —, und das Fahrzeug war am Grunde der Schlucht explodiert. Das hätte nicht passieren dürfen. Ein ungewöhnlicher Unfall, sagte man. Meine Eltern seien bei dem Aufprall umgekommen, meinten die Behörden, doch ich wusste, dass sich das nicht mit Sicherheit sagen ließ. Das Feuer ... «
    »Ich weiß, wie weh das tut.« Sie strich ihm über den Nacken. »Ich weiß es.«
    Cooper hob den Kopf, seine Augen leuchteten im Dunkeln. »Ich besorge dir ein Satellitentelefon, und falls du es jemals vergisst, werde ich dir niemals vergeben.«
    »Ich werde es nicht vergessen, das verspreche ich dir.«
    Zum ersten Mal wich er ihrem Blick aus. »Nein, ich verspreche, dass ich es niemals tun werde — ich will dich nicht kontrollieren.« Er strich mit dem Daumen über ihre Wange und wischte die Tränen fort. »Es ist mein Problem. Wenn du fortwillst und das Telefon zurücklässt, oder wenn du sauer bist und nicht mit mir reden willst, dann werde ich schon damit klarkommen.«
    Sie nahm die Anspannung in seiner Stimme wahr, wusste, was ihr Schweigen ihn kosten würde, und dass er ihr dennoch niemals dafür die Schuld geben würde. »Es macht mir nichts aus.« Ehrlich und wahrhaftig. Sie küsste ihn. »Ich mag es, wenn du für mich sorgst, wenn ich weiß, dass du über mich wachst.«
    Dann fühlte sich ihre Wölfin ungemein sicher, sie musste sich nicht überlegen, wer sie war und was sie glücklich machte — denn dazu gehörte, ihrem Mann das zu geben, was er zu seinem Glück brauchte. »Wenn wir uns streiten, werde ich dir böse SMS schreiben. So sorge ich für dich.« Sichkümmern war ein Teil ihrer Persönlichkeit, so wie Beschützen zu ihm gehörte. »Darf ich das? Häng jetzt bloß nicht den dominanten Stolz raus und sei deswegen beleidigt.«
    Oh Gott, sie war einfach wunderbar. Nahm etwas, das ihn beinahe zerstört und seinen Stolz tief getroffen hatte, und wandelte es in ein Geschenk um, das er ihr geben konnte. »Wie bist du bloß so stark geworden?« Stark genug, sich nichts daraus zu machen, von jenen als schwach angesehen zu werden, die es nicht besser wussten und nicht erkannten, wie wunderbar sie war.
    Ein zartes Lächeln, das nur ihm galt. »Mir bleibt keine andere Wahl — wenn ich bei einem Offizier ein böses Mädchen sein will.«
    Er schob die Finger unter ihr T-Shirt und berührte die seidenweiche Haut. Die schmerzhaften Erinnerungen ließen langsam nach. »Bei einem bestimmten Offizier?«
    »Ach ... Matthias ist ein ziemlich — he!« Schon lag sie auf dem Bett und Cooper auf ihr, der sich sofort abstützte, um sie nicht mit seinem ganzen Gewicht zu belasten.
    »Nimm das zurück.« Natürlich spielte sie nur mit ihm, um seinen Schmerz zu lindern. Dafür liebte er sie nur umso mehr.
    Ein herausfordernder Blick. »Zwing mich doch.«
    »Grr.« Er biss in ihren Hals. Zu spät fiel ihm ein, dass er gerade dort vorsichtig hätte sein sollen — doch sie kicherte nur und schlug schnell die Hand vor den Mund.

13
    »Wir müssen leise sein. Elizabeth und Diego sind nur zwei Zimmer weiter.«
    Cooper streichelte sie betört, ihn kümmerte es nicht, wer sie hören konnte, heiße Freude vertrieb die letzten Schatten von Schmerz. »Was bekomme ich dafür?«, fragte er und genoss ihren Duft. So warm und so fraulich. Der Duft seiner Frau.
    Eine Hand auf seinem Nacken, Finger auf seinen Lippen. »Cooper.«
    Diese Stimme, dieser Klang. »Oh nein!«, sagte er und sein Hals war ganz trocken. »Auf dem kleinen Bett hier wirst du mich nicht rumkriegen.« Er wollte sich Zeit lassen, sie sollte keine Bedenken haben müssen, laut zu werden.
    Sie legte den Kopf in seine Halsbeuge, leckte und saugte an seiner Kehle. Er war verloren. Leise knurrend fasste er seinen steifen Schwanz, das Handtuch war längst herabgefallen. Er wollte sich keine Lust bereiten, sondern sich mehr Zeit verschaffen. Keiner Wölfin gefiel es, wenn der Mann sich schon bei der ersten Berührung über sie
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