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Pacman jagt die Mädchenhändler (German Edition)

Pacman jagt die Mädchenhändler (German Edition)

Titel: Pacman jagt die Mädchenhändler (German Edition)
Autoren: Joachim H. Schwarz
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jetzt zählst du auch d a zu.“
    Danach verschwand ich im Lokal und ließ ihn einfach liegen. Ein perfekter Abgang. Ein paar Meter neben dem Eingang j u belten mir noch zwei junge Kerle zu, die es offensichtlich nicht geschafft ha t ten, den blonden Glatzkopf zu überzeugen, sie einzulassen. Sie weideten sich sichtlich an dem jämmerlichen Rest von Türsteher, der auf dem Boden kauerte und ein e r bärmliches Stöhnen von sich gab und tummelten sich, mir zu folgen. Ziemlich frech, die Jugend von heute, dachte ich.
    Der Laden war zum Bersten voll, die Bar war vor lauter Gästen kaum noch zu sehen und an jedem der etwa vierzig Tische s a ßen oder sta n den wenigstens vier Personen, meist jüngeren Semesters, auch an denjenigen, die für maximal zwei Personen geeignet waren. Jeder hielt ein Getränk in Händen, die Jungs meist Bier, die Mädels einen regenbogenfarbenen Cocktail und alle schrien sich mit beträch t licher Stimmbandkraft an, um die dröhnende Technomusik zu übert ö nen und sich im Gespräch bemerkbar zu machen.
    Ich bemerkte die zwei jungen Kerle, die sich nach mir von draußen reingeschlichen hatten, während der Türsteher über meine Stahlkappenschuhe nachsann. Sie sta n den bei ihren Freunden und gestikulie r ten wild mit den Armen, während sie sich die Seele aus dem Leib brüllten. Der eine der Beiden zei g te dabei mehrmals in meine Richtung und ich erkannte an den Gesichtern der Zuhörer, dass sie sich t lich beeindruckt waren, von meiner Aktion am Entree.
    In einem Moment, in dem mich beinahe alle begeistert anstar r ten, winkte ich die beiden Erzähler, die mich draußen jubelnd beobachtet hatten, mit einem Fingerzeig zu mir her. Sie dri b belten ohne zu Z ö gern auf mich zu und schrien irgendetwas, das ich nicht verstand. Ich packte den Kräftigeren der Beiden und zog sein Ohr an meinen Mund. Dann erklärte ich ihm se i nen Auftrag. Ich zeigte mit der rec h ten Hand auf die Tür, die am Ende der Bar zu sehen war und schrie ihm laut ins Ohr.
    „Siehst du die Tür da drüben. Die, auf der Office steht?“
    Er nickte mir deutlich zu. Seine Kumpels jubelten ihm von ihren Tischen aus zu und lachten sich beinahe tot.
    „Pass auf “, erklärte ich ihm. „Wenn der blonde Glatzkopf sich erholt hat und hier reinstürmt, wird er nach mir suchen. Wenn er auf die Tür da drüben zugeht, hä m merst du dreimal kräftig dagegen, bevor er da ist. Verstanden?“
    Der Kerl nickte begeistert. Offensichtlich machte ihm dieses Spiel einen Riesenspaß, oder er freute sich auf die nächste A b reibung, die ich dem unbeliebten Tü r steher verpassen würde. Ich wusste, ich konnte mich auf ihn verlassen. Ich zwi n kerte ihm zu und drückte ihm einen Zehner in die Hand.
    „Hier. Trink einen auf mich, bis ich wieder da bin. Und vergiss nicht... dreimal Hämmern und dann verschwinde, alles klar?“
    Wieder nickte er mit einer Begeisterung die ihn ein wenig dä m lich wirken ließ, dann tapste er mit seinem Kumpel wieder z u rück zu den Tischen. Ich machte mich währenddessen auf den Weg ins Office von Hammer und klopfte zweimal langsam und zweimal schnell an die Tür. Das alte Klopfzeichen, das kla r stellte, dass ein Befugter um Einlass bittet. Sekunden später öffnete sich die Tür und ich trat ung e fragt ein.
    „Pacman, was für eine Überraschung. Wo hast du denn g e steckt? Ich habe mir schon Sorgen gemacht, du alter Schwer e nöter“, begrüßte mich Hammer. Er saß an einem runden Tisch aus dunklem Holz. Zwei Mädchen saßen links und rechts n e ben ihm und er spielte mit seinen Händen an ihren Schultern. Sie waren viel zu jung für ihn, sahen aus, als hätten sie gerade erst gelernt, wie man Pickel vertreibt, waren aber aufs äußerste aufgebrezelt. Sie hatten beide glatte, dunkle Haare, die so lang waren, dass sie sogar ihre Beulen verdeckten, viel zu stark g e schminkt, regelrecht zugespachtelt und trugen knalligfa r bene Tops, die sie leuchten ließen.
    „Hammer, hast du deinen Frisör immer noch nicht verklagt?“, scherzte ich. Er räkelte sich vor lachen und drückte die beiden Mä d chen näher an sich heran um seine unwiderstehliche Macht zu d e monstrieren. Hammer war sicher schon weit über vierzig, schleppte einen kleinen Schmerbauch vor sich her und war stets b e müht, ihn mit weiten, bunten Jürgen-von-der-Lippe-Hemden zu kaschieren. Er hatte blondes Haar , das wie Spagetti bis weit über die Schultern hing. Früher hatte ich ihn auch mal mit einem Pferdeschwanz gesehen, was deutlich
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