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Outback: Unter australischer Sonne (German Edition)

Outback: Unter australischer Sonne (German Edition)

Titel: Outback: Unter australischer Sonne (German Edition)
Autoren: Ewa Aukett
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so groß zu werden. Sicher war es nicht immer einfach, bestimmt gab es auch für Sie als Kind viel Arbeit?“
    Er lachte leise und nickte.
    „Manchmal war ich richtiggehend genervt. Aber mein Vater war ein geduldiger Mann, er hat uns gelehrt stolz auf unser Erbe zu sein. Sein Lieblingsspruch war immer: Du musst deine Heimat in deinem Herzen fühlen, um sie zu lieben. Ich behaupte, das hat meinen verstorbenen Bruder und mich damals zu guten Ranchern gemacht. Wir sind nicht reich, aber es geht uns auch nicht schlecht.“ Dankbar ließ er seinen Blick über das Weideland und die Gebäude gleiten. „Dies ist guter und fruchtbarer Boden. Ich hoffe, dass Sam die Ranch eines Tages übernehmen wird.“
    „Das wird sie bestimmt. Niemand wird so etwas aufgeben.“
    „Es ist kein Paradies“, warf er ein. „Wir haben nicht nur gute Zeiten. Ein Steppenbrand kann verheerende Folgen haben und eine ganze Ernte vernichten. Uns bleiben zwar noch die Schafe, aber ohne das Futter für sie ist der Verlust eines ganzen Jahres nur schwer zu verkraften.“
    Sie nickte verständig und schwieg. Einen Augenblick lang saßen sie in einvernehmlicher Stille nebeneinander und schauten zu, wie die Sonne das Land langsam in ihr warmes Licht tauchte.
    Faith fröstelte leicht und Ian bemerkte die Gänsehaut auf ihren Armen. Zu gern hätte er sie an sich gezogen und mit seinem eigenen Körper gewärmt. Stattdessen reichte er ihr die Tasse mit dem heißen Kaffee, den er nur zur Hälfte ausgetrunken hatte.
    „Schwarz und zwei Stück Zucker“, bemerkte er. „Macht wach und warm, wenn Sie wollen.“
    Sie wirkte einen Moment irritiert und er wollte den Arm schon zurückziehen, als ihre Finger sich um die Keramik schlossen und kurz seine Haut berührten. Ein wohliges Gefühl durchströmte ihn und er atmete tief ein.
    „Danke“, gab sie zurück, nahm die Tasse an sich und setzte ihre Lippen an exakt die gleiche Stelle, an der Ian von dem schwarzen Gebräu getrunken hatte. Er hörte plötzlich das Blut in seinen Ohren rauschen und spürte wie es durch seinen ganzen Körper pumpte. Während sie ihren Blick wieder zum Horizont wandte und den Sonnenaufgang beobachtete, starrte er sie von der Seite an. Verdammt, wieso verspürte er bei ihr eine solche Begierde? Nicht mal Marilyn hatte ihn nur durch ihre bloße Anwesenheit so erregt.
    „Ich würde gerne die Gegend erkunden, wenn es Ihnen recht ist“, bemerkte Faith nach einer Weile. Ian sah sie immer noch wortlos an und als sie den Kopf drehte, begegneten sich ihre Blicke. Der Drang sie zu küssen wurde fast übermächtig. Er wollte wissen wie sie schmeckte, wie sie sich anfühlte, wie sie sich unter ihm bewegte. Hitze pulsierte durch seine Adern.
    Mit enormer Willensanstrengung drehte er den Kopf weg und starrte in die Ferne. Unangenehm berührt stellte er fest, dass ihm seine Jeans zu eng war.
    „Können Sie reiten?“, wollte er wissen. Seine Stimme klang belegt.
    Sie räusperte sich umständlich.
    „Na ja, das ist bestimmt schon achtzehn Jahre her, wenn nicht mehr. Ich weiß nicht, ob ich beim Aufsteigen nicht auf der anderen Seite wieder herunterfalle.“
    Er warf ihr einen vorsichtigen Blick von der Seite zu.
    Sie lächelte skeptisch und wich seinem Blick aus. Leichte Röte überzog ihre Wangen. Offenbar hatte nicht nur er gespürt, dass da etwas zwischen ihnen war.
    „Es ist wie Fahrrad fahren, so etwas verlernt man nicht“, bemerkte Ian mit einem Gefühl von Erleichterung. Sie zog zweifelnd eine Augenbraue hoch und schüttelte den Kopf.
    „Da wäre ich mir nicht so sicher, Ian. Als ich nach einer halben Ewigkeit mal wieder Fahrrad gefahren bin, landete ich an der nächsten Ecke im Straßengraben. Ich fürchte ich bin doch eher für den Denksport geeignet, als für körperliche Ertüchtigung.“
    Die Art von Ertüchtigung die ihm gerade mit ihr durch den Kopf ging, war alles andere als jugendfrei. Er fluchte innerlich und erhob sich schließlich, um ihrer Nähe zu entkommen.
    „Versuchen wir es einfach“, schlug er vor. „Während Sie sich umziehen, werde ich die Pferde satteln. Dann zeige ich Ihnen etwas von der Umgebung. Schließlich wollen wir nicht, dass Sie sich in ein paar Wochen verlaufen und Sam frohlockt, weil ihr Unterricht ausfällt.“
    „Sie können mir keine Angst machen“, gab Faith zurück und ihr Lächeln vertiefte sich. „Das wird ganz sicher nicht passieren. Mein Orientierungssinn ist auch trotz meiner unsanften Landung im Graben noch völlig in Ordnung.“
    Sie
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