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Outback: Unter australischer Sonne (German Edition)

Outback: Unter australischer Sonne (German Edition)

Titel: Outback: Unter australischer Sonne (German Edition)
Autoren: Ewa Aukett
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nach Luft. Als das prickelnde Gefühl auf ihrer Haut ein wenig nachließ, drehte sie das heiße Wasser auf und begann sich einzuseifen
    Es war Zeit sich der Gegenwart zu stellen. Sie war nicht hier um im Selbstmitleid zu schwelgen, sondern zum Arbeiten. Solange Samantha noch nicht daheim war, blieb Faith Zeit sich ein wenig umzusehen und mit ihrer neuen Umgebung vertraut zu machen.
    Zudem konnte sie anhand der Informationen, die sie bisher über ihren neuen Schützling erhalten hatte einen Lehrplan zusammenstellen, der Samanthas Anforderungen entsprach. Ihnen würde nicht viel Zeit für den Unterricht bleiben, dass hatte Ian Faith bereits am vergangenen Abend klar gemacht.
    Die Erntezeit stand ebenso bevor wie die Schur der Schafe, die auf der Ridgley-Ranch gezüchtet wurden. Nun, da Faith einige Wochen bleiben würde, hatte sie sich vorgenommen mit zu helfen, wenn es so weit war. Sie wollte nicht, dass ihre Gastgeber das Gefühl hatten, sie wäre nur ein lästiger Bittsteller, der sich bei ihnen einnistete.

2. Kapitel
    „Ich weiß immer noch nicht, was ich von ihr zu halten habe, Mom.“ Ian ließ sich am Küchentisch nieder und blickte kurz zu den Fenstern hinaus, wo die Sonne sich langsam aber unaufhaltsam über den Rand des Horizontes schob.
    „Weil sie dir nicht erzählt, wer ihre Eltern sind und was diese tun?“ Elaine wandte sich zu ihrem Sohn um und warf ihm einen Blick zu, der ihm wie so oft das Gefühl gab wieder sechs Jahre alt und beim Kekse klauen erwischt worden zu sein. „Lieber Himmel, Ian, sie kennt uns kaum. Nicht jeder Mensch ist dazu bereit einfach so los zu plaudern und wildfremden Leuten seine Lebensgeschichte zu erzählen.“
    „Sie arbeitet jetzt hier, da sollten wir doch wenigstens wissen, mit wem wir es zu tun haben. Außerdem schien sie beim Abendessen keine Probleme damit zu haben sich mit fremden Menschen zwanglos zu unterhalten.“
    „Ja, ich weiß, dass du sie beobachtet hast.“ Elaine goss Kaffee in zwei Tassen und ließ sich mit einem schelmischen Grinsen neben ihm nieder. „Sie gefällt dir, nicht wahr?“ Sein Kopf ruckte herum und er starrte sie empört an, ihr fiel dennoch die leichte Röte auf, die seine Wangen überzog. Sie konnte ein heiteres Kichern kaum unterdrücken.
    „Was soll das heißen?“, fragte er mit einem ärgerlichen Anflug in der Stimme. Elaines Augenbrauen hoben sich in unschuldigem Staunen.
    „Warum so pikiert, Ian? Auch mit zwanzig Pfund mehr ist sie eine ausgesprochen attraktive, junge Frau. Du müsstest blind und taub sein, wenn du das nicht schon selbst festgestellt hast. Denkst du, weil ich bereits die sechzig überschritten habe, bin ich nicht mehr in der Lage diese Dinge zu bemerken?“
    „Das behaupte ich ja gar nicht.“
    „Also gefällt sie dir doch?“
    „Mom! Hör auf mit dem Unsinn.“ Elaine lachte ihn nur leise aus und schüttelte den Kopf, während er ärgerlich und gleichzeitig verlegen den Blick in seine Kaffeetasse senkte. „Schon gut, ich gebe zu, dass sie keine hässliche, alte Schrulle ist. Aber das hat nicht das Geringste zu bedeuten, außerdem ist sie nicht wegen mir hier, sondern um Sam zu helfen.“
    „Mag sein, Schatz. Doch es ändert nichts an der Tatsache, dass sie seit Jahren das erste weibliche Wesen ist, dem du mehr als nur einen flüchtigen Blick gönnst.“
    „Sie passt hier genauso wenig her wie Marilyn. Faith ist eine Städterin und daran werden auch ein paar abgetragene Jeans und ein Karohemd nichts ändern.“
    „Du solltest die Menschen nie nach ihrem ersten Auftreten beurteilen, Ian. Meiner Meinung nach fühlt Faith sich hier draußen ausgesprochen wohl und ich glaube, du unterschätzt ihre Fähigkeiten bei weitem.“ Die Tasse an die Lippen führend, nahm sie einen Schluck Kaffee und sah zum Fenster hinaus. „Zumal ich denke, dass dein Ärger weniger auf Faith gerichtet ist, als auf deine Ex-Frau. Sie hat mal wieder nach ihrem Willen und über deinen Kopf hinweg entschieden - was dir nicht passt.“
    „Es geht hier nicht um Marilyn.“
    Nein, seine Gedanken kreisten im Augenblick tatsächlich nicht um seine Ex-Frau, sondern um eine ausgesprochen hübsche Lehrerin mit üppigen Rundungen, die eine Etage höher schlummernd in ihren Kissen lag.
    „Wie auch immer.“ Elaine stellte die Kaffeetasse wieder auf dem Tisch ab. „Zu meinem eigenen Erstaunen muss ich mich Marilyns Meinung anschließen, dass Sam eine Privatlehrerin nicht schaden kann.“ Ian sah seine Mutter überrascht an. „Deine Tochter ist
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