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Outback Love

Outback Love

Titel: Outback Love
Autoren: Marina Schuster
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spät kommen, oder sonst irgendwelche Dummheiten machen, werden Sie sich wünschen, mich nie kennengelernt zu haben.«
     
    Seit sie vom Gericht zurückgekehrt waren, saß Holly in ihrem Zimmer. Eric hatte sie dort eingesperrt, und seither hatte sich niemand mehr um sie gekümmert.
Angsterfüllt saß sie auf ihrem Bett, fragte sich, was er wohl vorhaben könnte, und sorgte sich um Noah.
Irgendwann hörte sie draußen Geräusche, das leise Gemurmel von Stimmen und dazwischen plötzlich Noahs Weinen.
Sie sprang auf und hämmerte voller Panik an die Tür. »Eric«, schrie sie, »ich will zu Noah, lass mich hier raus.« Nichts geschah, und sie trommelte erneut gegen das Holz. »Du elender Dreckskerl, was tust du mit meinem Kind? Ich bringe dich um, hörst du, du wirst dafür bezahlen.«
Noahs Stimmchen wurde leiser, auch die anderen Laute verstummten, eine unheimliche Stille kehrte ein. Holly schlug in ohnmächtiger Verzweiflung weiter auf die Tür ein, bis sie schließlich keine Kraft mehr hatte und erschöpft auf den Boden sank.
Etwa zehn Minuten später wurde plötzlich der Schlüssel im Schloss herumgedreht, und als Holly den Kopf hob, sah sie den älteren Mann vor sich stehen.
»Ich soll Ihnen von Mr. Templeton ausrichten, dass Sie gehen können.«
Holly schubste ihn an die Seite, rannte den Flur entlang zum Kinderzimmer und riss die Tür auf. Der Raum war leer, die offenstehenden Schubladen der Kommode ebenfalls, und eine eiskalte Hand griff nach ihrem Herzen und quetschte es schmerzhaft zusammen.
Sie wandte sich an den Bediensteten, der auf dem Gang stehengeblieben war, und packte ihn bei den Aufschlägen seiner Jacke.
»Wo ist Noah?«, schrie sie ihn an, »Was hat er mit ihm gemacht?«
Der Mann zuckte mit den Achseln. »Die beiden sind vor einer halben Stunde weggefahren.«
Fassungslos starrte sie ihn an, während nach und nach in ihr Bewusstsein sickerte, dass Eric seine Drohung wahrgemacht hatte: Sie würde ihren Sohn niemals wiedersehen.
     
    Nervös wippte Cameron mit dem Fuß auf und ab und schaute immer wieder ungeduldig auf die Uhr.
»Er wird nicht kommen, glaub mir«, erklärte Edward. »Du hättest dich nicht darauf einlassen sollen.«
Cameron sprang vom Sessel auf. »Ja, wahrscheinlich hast du recht. Ich hielt es für eine gute Idee, doch vermutlich habe ich dadurch alles noch verschlimmert.«
Im gleichen Moment klingelte sein Handy, und nach einem kurzen Blick auf das Display nahm er das Gespräch an.
»Hier ist Susan«, sprudelte es ihm aufgeregt entgegen, »Holly … sie hat mich gerade angerufen … sie ist frei, aber Eric … er ist mit Noah abgehauen …«
»Beruhigen Sie sich«, versuchte Cameron sie zu beschwichtigen, obwohl sein Puls ebenfalls wie verrückt raste. »Ich fahre zu Holly, und mein Anwalt kümmert sich in der Zwischenzeit darum, dass eine Fahndung eingeleitet wird.«
»Bitte nehmen Sie mich mit.«
Cameron zögerte kurz, dann stimmte er zu. »In Ordnung. Holly braucht jetzt jeden Trost, den sie bekommen kann, und es ist kein großer Umweg. Ich bin in etwa einer halben Stunde bei Ihnen am Hotel.«
Nachdem sie sich verabschiedet hatten, berichtete er Edward von der neuesten Entwicklung, und dieser griff sofort zu seinem Telefon. »Ich rufe meinen Bekannten bei der Staatsanwaltschaft an und leite alles Nötige in die Wege. Templeton wird nicht weit kommen, das versichere ich dir. Fahr du los, ich halte dich übers Handy auf dem Laufenden.«
Mit einem knappen Nicken stürmte Cameron aus dem Haus, und jagte kurz darauf über den City Highway 8 in Richtung Sydney. Nach fünfundzwanzig Minuten, in denen er jedes Tempolimit überschritten hatte, hielt er vor dem ‚Aspire Hotel‘ in Downtown, wo Susan bereits vor dem Eingang auf ihn wartete.
Das Navi lotste sie über den M4 nach Greystanes, und nach etwa einer halben Stunde standen sie vor der Villa. Sie stiegen aus und eilten auf die Eingangstür zu, die im gleichen Moment von einem älteren Mann geöffnet wurde.
»Miss Chalmer?«
Susan nickte. »Ja.«
»Bitte folgen Sie mir.«
Er führte sie durch die Halle und in einen Salon. Bei ihrem Eintreten sprang Holly, die auf einem Sofa gesessen hatte, auf, und fiel der Freundin weinend um den Hals.
»Susan«, schluchzte sie, »er hat Noah …«
»Sch, es wird alles gut«, murmelte Susan und streichelte ihr tröstend den Rücken, »man sucht bereits nach ihm und sie werden ihn sicher finden.«
Cameron, der abwartend in der Tür stehengeblieben war, machte einen Schritt auf sie zu. »Holly
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