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Outback Love

Outback Love

Titel: Outback Love
Autoren: Marina Schuster
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Vater, und er hat kein Einverständnis zu dieser Adoption gegeben.«
»Hier steht, der leibliche Vater wäre nicht bekannt«, sagte der Richter irritiert.
»Das ist nicht wahr, ich bin Noahs Vater«, beharrte Eric.
Edward nickte. »Nun, wenn das so ist, dann ist es ein Grund mehr, weshalb Mrs. Conell das Sorgerecht nicht bekommen sollte. – Darf ich das kurz ausführen, Euer Ehren?« Als der Familienrichter eine auffordernde Handbewegung machte, fuhr der alte Anwalt fort: »Mrs. Conell ist eine Lügnerin, eine Betrügerin, eine Diebin und eine Ehebrecherin, und keinesfalls in der Lage, ein Kind zu erziehen. Sie hat in ihrer früheren Firma Geld unterschlagen. Sie hat England verlassen, um Noah seinem leiblichen Vater vorzuenthalten. Sie hat das Leben des Babys leichtsinnig aufs Spiel gesetzt, indem sie sich in hochschwangerem Zustand auf eine gefährliche Fahrt durch das australische Outback begeben hat. Sie hat sich das Vertrauen meines Mandanten erschlichen, hat ihm ihre Vergangenheit verschwiegen, mit dem Ziel, ihn zur Ehe zu bewegen, um an sein Vermögen zu gelangen. Sie hat im Rahmen der Adoption unwahre Angaben gemacht. Sie hat meinen Mandanten betrogen, und behauptet, er sei der Vater ihres ungeborenen Kindes, was nicht sein kann, da er sterilisiert ist. Als sie gemerkt hat, dass sie mit ihren Lügen nicht mehr weiterkam, hat sie meinen Mandanten mutwillig verlassen.
Euer Ehren, Sie werden mir sicher zustimmen, dass eine Frau von solch unlauterem Charakter nicht als Mutter geeignet ist. Mein Mandant hingegen mag aufgrund der zweifelhaften Adoption vielleicht rechtlich keinen Anspruch auf das Kind haben, aber moralisch gesehen hat er das auf jeden Fall. Er hat Noah entbunden und ihm quasi das Leben gerettet. Er war bereit, ihn als seinen Sohn anzunehmen und hat alles getan, damit es ihm gut geht. Er hat einen einwandfreien Leumund und ist auch finanziell in der Lage, bestens für das Kind zu sorgen. Er hat eine Bindung zu ihm aufgebaut und es wäre nicht richtig, ihm den Jungen zu entziehen, nur weil Mrs. Conell so kläglich versagt hat.«
Während Edward gesprochen hatte, war Holly immer bleicher geworden. Sie sah aus, als würde sie jeden Moment in Ohnmacht fallen, und es kostete Cameron sämtliche Kraft, nicht über den Tisch zu springen und sie in seine Arme zu nehmen.
»Das ist alles nicht so gewesen«, flüsterte sie hilflos.
»Dem kann ich nur beipflichten«, mischte Eric sich jetzt wieder ein und warf Cameron einen finsteren Blick zu. »Mrs. Conell hat kein Geld unterschlagen. Es sah danach aus, aber die Sache hatte sich sehr schnell geklärt, was man ja wohl daran erkennen dürfte, dass niemals eine Anzeige erstattet wurde. Sie ist auch nicht aus England geflohen, sondern hat Urlaub gemacht. Sie war etwas angeschlagen, da wir uns zu diesem Zeitpunkt wegen eines lächerlichen, kleinen Streits getrennt hatten. Dass das Baby früher auf die Welt kam, als berechnet, war nicht ihr Verschulden. Mr. Conell hat ihre Lage ausgenutzt, um sich an sie heranzumachen, da er selbst nicht imstande ist, eigene Kinder zu zeugen. Er hat gehofft, durch diese dubiose Adoption einen Erben für sein Vermögen zu bekommen. Mrs. Conell war nach der Geburt des Babys emotional sehr leicht zu beeinflussen, sodass sie seinem Drängen, sie zu heiraten, schließlich nachgegeben hat«, log Eric munter drauf los.
»Davon ist doch kein Wort wahr«, winkte Edward ab, »Mr. Templeton verdreht die Tatsachen, weil …«
»Genug«, unterbrach der Richter die Diskussion. »Ich sehe schon, es wird nicht so einfach sein, hier eine vernünftige Entscheidung zu treffen. Wir werden uns vertagen, damit das Gericht die Möglichkeit hat, die Richtigkeit der von Ihnen hervorgebrachten Argumente zu überprüfen. Zu diesem Zweck bitte ich die Anwälte der beiden Parteien, alle Punkte noch einmal schriftlich einzureichen, außerdem fordere ich einen Vaterschaftstest, der zweifelsfrei erweist, dass Sie, Mr. Templeton, tatsächlich der leibliche Vater des Kindes sind. Die Sitzung ist beendet, mein Büro wird Sie rechtzeitig über den nächsten Termin informieren.«
Cameron erhob sich, er hatte einen dicken Knoten im Hals und das Gefühl, kaum noch Luft zu bekommen. Dafür verantwortlich zu sein, dass über der Frau, die er liebte, ein Kübel voller Schmutz ausgeschüttet wurde, ging ihm sehr an die Nieren, auch wenn es in guter Absicht geschah. Er musste hier raus, bevor er eine Dummheit beging und sich verriet. Eric Templeton durfte auf keinen Fall
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