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Outback Love

Outback Love

Titel: Outback Love
Autoren: Marina Schuster
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England, sie hat dich belogen, betrogen, dich sitzengelassen – all das verwenden wir gegen sie, um sie als eine gewissenlose Person und unfähige Mutter darzustellen.«
»Das kann ich Holly nicht antun, sie …«, setzte Cameron an.
»Ich weiß, dass das nicht angenehm ist, doch es ist unsere einzige Chance. Und selbst wenn Templeton sich davon nicht ins Bockshorn jagen lässt, so können wir dadurch wenigstens ein bisschen Zeit gewinnen. Es wird dauern, bis das Gericht sämtliche Vorwürfe überprüft hat, und vielleicht findet Keith bis dahin ja noch etwas, was uns weiterhilft.«
Cameron verzog unglücklich das Gesicht. »Holly wird mich für das mieseste Schwein auf Gottes Erdboden halten.«
»Du kannst ihr hinterher alles erklären«, beschwichtigte Edward ihn, »zuerst müssen wir sie und Noah in Sicherheit bringen, und das ist die einzige Möglichkeit.«
Unruhig tigerte Cameron im Raum auf und ab, fuhr sich mehrmals mit der Hand durch die Haare, und überlegte. Schließlich nickte er. »In Ordnung, versuchen wir es – wir haben nichts zu verlieren.«
     
    Am Tag der Verhandlung war Holly so aufgeregt wie noch nie zuvor in ihrem Leben. Nicht einmal, als damals im Outback ihre Wehen einsetzen, hatte sie so viel Angst gehabt wie heute.
Seit ihrem Telefonat mit Susan hatte sie gehofft, dass Cameron etwas unternehmen würde. Sie hatte die ganze Zeit darauf gewartet, dass jemand kommen und sie und Noah aus ihrem Gefängnis befreite. Doch dieser Wunsch war vergeblich gewesen, und sie vermutete, dass Cameron nichts mehr von ihr wissen und ihr deshalb auch nicht helfen wollte.
Jetzt saß sie neben Eric im Wagen, verknotete nervös ihre Finger im Schoß, und fragte sich bang, was nun passieren würde.
Etwa eine halbe Stunde später trafen sie im Gebäude des Familiengerichts ein und stiegen die Treppe in die erste Etage hinauf, wo die Verhandlung stattfand. Als sie den Gang betraten, sah Holly Cameron und Edward auf einer Bank sitzen und hatte plötzlich das Gefühl, dass der Boden schwankte.
Cameron sah blass und abgemagert aus, hatte dunkle Ringe unter den Augen und den inzwischen vertrauten Bartschatten um Kinn und Wangen. Am liebsten hätte sie sich in seine Arme geworfen, doch sie bemühte sich, ruhig zu bleiben.
Für einen kurzen Moment trafen sich ihre Blicke, dann wandte Cameron sich gleichgültig ab, und Holly fühlte sich, als hätte man ihr eine Ohrfeige verpasst.
Blitzartig verschwand sämtliche Hoffnung. Er liebte sie nicht mehr. Er hatte ihr nicht verziehen, und er würde ihr auch nicht helfen. Er würde die Scheidungspapiere unterschreiben, und danach hatte Eric freie Bahn.
Krampfhaft hielt sie die aufsteigenden Tränen zurück, und war fast erleichtert, als Erics Anwalt erschien, und der Gerichtsdiener sie kurz darauf in den Verhandlungsraum bat. Wenn sie es sowieso nicht ändern konnte, wollte sie es wenigstens so schnell wie möglich hinter sich bringen. Cameron in ihrer Nähe zu haben und zu wissen, dass sie nie wieder mit ihm zusammen sein würde, ihn nie mehr küssen, berühren und lieben würde, war kaum zu ertragen.
Sie atmete noch einmal tief durch, dann straffte sie die Schultern und machte sich bereit für das Unvermeidbare.
     
    Nachdem der Protokollführer Hollys und Camerons Personalien aufgenommen hatte, eröffnete der Richter die Sitzung.
»Zu verhandeln ist die Scheidung der Ehegatten Holly und Cameron Conell, sowie das Sorgerecht für das minderjährige Kind Noah Conell.« Er fügte noch ein paar formale Anmerkungen hinzu, dann wandte er sich an Cameron und Edward.
»Mrs. Conell hat die Auflösung der Ehe und das alleinige Sorgerecht für ihren Sohn beantragt. Gibt es von Ihrer Seite irgendwelche Einwände dagegen?«
Edward nickte. »Allerdings, Euer Ehren. Mein Mandant ist bereit, in die Scheidung einzuwilligen, beansprucht jedoch seinerseits ebenfalls das alleinige Sorgerecht für das Kind.«
Der Richter runzelte die Stirn. »Er ist nicht der leibliche Vater.«
»Das nicht, aber durch die Adoption hat er die gleichen Rechte erwirkt.«
»Was?« Eric, der im Zuschauerraum saß, sprang auf und blitzte Holly wütend an. »Was für eine Adoption? Davon hat mir niemand einen Ton gesagt.«
»Ruhe bitte, sonst lasse ich Sie hinausbringen«, mahnte der Richter.
»Es ist alles rechtsgültig«, betonte Edward und reichte ihm ein paar Unterlagen, »wie diese Papiere belegen.«
»Das kann nicht sein«, wandte Erics Anwalt jetzt ein. »Mr.Templeton«, er deutete auf Eric, »ist der leibliche
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