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Optimum - Kalte Spuren

Optimum - Kalte Spuren

Titel: Optimum - Kalte Spuren
Autoren: Veronika Bicker
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nicht ganz von Herzen. Die Schüler, die gewonnen hatten, würden nächste Woche in die Berge fahren, für ganze zwei Wochen. Sie bekamen einfach schulfrei, während alle anderen weiterbüffeln mussten. Bei Ricas Freundeskreis war es sehr wahrscheinlich, dass sie die zwei Wochen allein in der Schule verbringen würde. Warum musstest du dir auch nur lauter Genies als Freunde aussuchen? Sie hatte gehofft, dass wenigstens Robin mit ihr hierbleiben würde, immerhin erreichten seine Noten nicht ganz den übermäßig hohen Schnitt wie Elizas. Aber offensichtlich hatte sie sich da geirrt.
    »Nicht nur ich.« Robin packte sie sacht am Oberarm, um sie aus der Menge der Schüler heraus zu geleiten.
    »Lass mich raten: Eliza, Torben, Sarah, Vanessa …« , fing Rica an.
    »Ja, auch. Aber hör mir doch mal zu!« Er hatte sie in eine Nische zwischen der großen Treppe und einer Stellwand voller Fotos gezogen und ihr sanft die Hände auf die Schultern gelegt. Jetzt schüttelte er sie ganz leicht, um ihre Aufmerksamkeit zu bekommen. »Du bist dabei!«
    Rica starrte sprachlos zu ihm auf. Sie dabei? »Bist du sicher?«
    Robin ließ ihre Schultern los und verzog das Gesicht. Zu spät wurde Rica bewusst, dass sie vielleicht ein bisschen mehr Freude hätte zeigen sollen. Immerhin fuhr sie mit ihrem … was auch immer er für sie war … in Urlaub. Aber sie war dermaßen fassungslos, dass Robins Freude völlig an ihr vorbeigegangen war.
    »Natürlich bin ich sicher. Ich kann doch lesen. Ich dachte, du freust dich.«
    »Tut mir leid.« Rica lächelte. »Es ist nur … Ich hab eine so schlechte Arbeit abgeliefert.« Sie musste lachen. »Wenn die mich genommen haben, müssen sie echt verzweifelt sein.«
    Robin schenkte ihr einen langen Blick, dann grinste er und wuschelte ihr unvermittelt durchs Haar. »Mach dich nicht schlechter, als du bist«, meinte er. »Du bist dabei, und das ist doch alles, was zählt. Und alle anderen auch. Das wird ziemlich klasse, sage ich dir.«
    »Steht da, wie viele Schüler es insgesamt sind? Ich meine, nicht nur von dieser Schule?« Irgendwas an dieser überlangen Liste und der Tatsache, dass ausgerechnet sie unter den Gewinnern sein sollte, störte Rica.
    Robin schüttelte den Kopf. »Wenn das aus jeder Schule so viele Leute sind, bekommen die ein Problem, falls sie die alle in einer Skihütte unterbringen wollen«, erwiderte er und lachte. »Aber wer weiß, wen wir dort kennenlernen werden. Vielleicht sind ja irgendwelche hübschen Mädchen dabei.«
    Rica boxte ihm freundschaftlich in die Rippen. »Man sollte meinen, du hättest hier alle hübschen Mädchen, die du brauchst.«
    »Hm, ich weiß nicht.« Robin sah sich gespielt übertrieben um. »Ich kann hier keine sehen, du?«
    »Was sehen?« Elizas Stimme unterbrach sie, bevor Rica Robin ernsthaft den Kopf zurechtrücken konnte. »Ich dachte, du wolltest herausfinden, wer mitfährt?«, wandte sie sich an Rica.
    »Sorry.« Rica lächelte verlegen. »Ich war abgelenkt. Aber Robin sagt, wir sind alle dabei.«
    »Robin sagt das?« Eliza klang spöttisch, doch die Anspannung, die gerade noch in ihrem Gesicht gelegen hatte, verschwand, und sie lächelte. »Na, dann ist ja gut, dass du mir das sofort weitergesagt hast.« Trotz des Spottes zwinkerte sie Rica verschwörerisch zu.
    »Und? Freust du dich?«, wollte Robin wissen.
    Im ersten Moment fragte sich Rica, wie Robin so eine dämliche Frage stellen konnte. Alles, wovon Eliza in der letzten Zeit geredet hatte, war dieser Wettbewerb gewesen.
    Aber als sie nun in Elizas Gesicht sah, merkte sie, dass Robins Frage durchaus berechtigt gewesen war. Eliza sah eher ein bisschen nachdenklich aus.
    »Ich freue mich, dass sie mein Projekt gut fanden«, antwortete sie. Sie war auf einmal sehr still, überhaupt nicht mehr so überdreht wie die Tage zuvor. Rica bemerkte die gleiche Ruhe auch bei den anderen Schülern vor dem Schwarzen Brett. Die Menschentraube löste sich langsam auf, und die meisten gingen ruhig ihrer Wege. Es gab erstaunlich wenig Jubelrufe und Hysterie, wie Rica sie eigentlich bei dem ganzen Hype zuvor erwartet hätte.
    »Ich fahre gar nicht so gerne Ski«, gab Eliza jetzt auch noch zu, aber sie lächelte dabei. »Ich freue mich natürlich trotzdem. Vor allem, dass ihr beide mitkommt. Das wird bestimmt cool.«
    Rica zuckte mit den Schultern. »Ich verstehe immer noch nicht, warum ich dabei bin.«
    »Deine Idee war doch gar nicht so schlecht«, warf Robin ein.
    »Aber ich habe sie überhaupt nicht
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