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Opfermal

Opfermal

Titel: Opfermal
Autoren: G Funaro
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übersetzt: ›Es ist besser zu vergessen.‹«
    »Claude Lambert bezieht sich in seinen Aufzeichnungen auf ein Stichwort, sagt aber nicht, wie es konkret heißt. Ich wette, wir haben es gefunden.«
    »Dann hatte Lambert vielleicht eine Art unterdrückte Erinnerung an den sexuellen Missbrauch durch Ralston. Vielleicht waren die Identifikation mit dem Gott Nergal, die Anagramme und was weiß ich noch, einfach nur die Art des jungen Mannes, in seinem Kopf mit etwas klarzukommen, was zu schrecklich war, als dass er sich daran erinnern durfte; etwas, woran er aufgrund der Drogen unfähig war, sich zu erinnern, von dessen Existenz sein Unterbewusstsein aber dennoch wusste.«
    Markham nickte und sah auf den Artikel hinunter.
    »Klingt einleuchtend«, sagte Gates und lehnte sich zurück. »Wenn das psychoaktive Stimulans ein seltener Ausdruck ist, den nur der kennt, der die Kontrolle ausübt, dann besteht keine Gefahr, dass ihn jemand anderer sagt. Aber einem Kind wiederholt eine solche Droge zu geben …«
    »Schwer, sich die langfristigen Auswirkungen auf das Gehirn auszumalen. Andererseits brauchen wir uns bei Edmund Lambert nichts auszumalen. Wahnvorstellungen, Halluzinationen, eine Form paranoider Schizophrenie vielleicht. Klassische Symptome.«
    »Anscheinend glaubte er, dass der Gott Nergal überall mit ihm kommunizierte. Alles hatte das Potenzial zu einer Botschaft, einschließlich dieses Songs und des Theaterstücks, an dem er an der Harriot University gearbeitet hat. Ich habe die Falltür gesehen, die er für Macbeth gebaut hat – genau wie die Tätowierung auf seiner Brust.«
    »Alles hing zusammen. Alles gehörte zu der Gleichung, die bewies, dass er Nergals Auserwählter war.«
    »Dazu noch die Vorgeschichte mit Geisteskrankheiten in seiner Familie und … das Leben hat es weiß Gott nicht gut gemeint mit diesem Jungen.«
    »Und die Flasche?«, fragte Markham. »Die mit der Aufschrift MEDIZIN , die zusammen mit den Notizbüchern unter den Bodenbrettern gefunden wurde?«
    »Im Labor haben sie Rückstände des Absinth-Hybrids darin gefunden, aber sie sagen, die Flasche sei seit Jahren nicht geöffnet worden. Und wir wissen, dass Edmund Lambert bei seinen Opfern nie irgendwelche Drogen verwendet hat.«
    »Die Flasche war bestimmt ein Souvenir, das Lambert nach dem Tod des alten Manns aufbewahrt hat. Ein Teil der Gleichung, die gelöst werden musste. Die Buchstaben auf der Flasche und in den Anagrammen sind auf die gleiche Weise geschrieben – mit Bindestrichen.«
    »Unsere Labore erhärten Claude Lamberts Aufzeichnungen bis zu einem gewissen Grad«, sagte Gates. »Die Tests sind noch nicht abgeschlossen, aber der vorläufige Bericht stellt fest, dass der Absinth-Opium-Hybrid des Alten in der richtigen Dosierung möglicherweise eine ähnliche Wirkung wie Natriumpentothal haben könnte.«
    »Die Wahrheitsdroge?«
    »Ja, aber speziell in Hinblick auf die Verabreichung an Patienten, die unter extremen psychischen Störungen leiden. Hat eine fast hypnotische Wirkung auf sie und macht sie empfänglich für Suggestion.«
    Markham runzelte die Stirn und hängte den Artikel an die Tafel zurück. Dann schob er die Hände in die Taschen und schaute zu den Zetteln. Es kam Gates beinahe vor, als würde er an ihnen vorbei durch die Wand in den angrenzenden Raum blicken.
    »Claude Lambert war zweimal verheiratet«, sagte Gates. »Das erste Mal nur kurz, mit einer Frau, die er nach dem Krieg aus Frankreich mitbrachte. Keine Kinder, aber die behördlichen Unterlagen weisen darauf hin, dass sie unter verdächtigen Umständen ums Leben kam. Letztlich wurde Alkoholvergiftung als Todesursache aufgeführt.«
    »Ich wette, Alkohol war nur ein Teil der Formel«, sagte Markham. »Eine Formel, die der Alte erst richtig hinbekam, als er noch einmal heiratete und Kinder bekam. Und Enkel.«
    »Edmund Lamberts Mutter beging Selbstmord, als er erst fünf Jahre alt war, aber es war der Junge, der sie fand. Sie hatte als Kind eine Menge Probleme, wie uns James Lambert erzählt hat – Selbstverstümmelung und was weiß ich –, aber offenbar war sie eine großartige Mutter, bis sie sich eines Tages einfach auf dem Dachboden erhängte.«
    »Eine Menge Gewalt in dieser Familie.«
    »James Lambert sagt, er habe seinen Neffen nur ein paar Mal gesehen. Er sagt, er bereue es nicht, den Vater des Jungen getötet zu haben, und würde es wieder tun. Und er beteuert, sein Vater und Rally hätten ihn nie angerührt, als er ein Kind war.«
    »Die
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