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Operation Schneewolf - Meade, G: Operation Schneewolf - Snow Wolf

Operation Schneewolf - Meade, G: Operation Schneewolf - Snow Wolf

Titel: Operation Schneewolf - Meade, G: Operation Schneewolf - Snow Wolf
Autoren: Glenn Meade
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Rest der Familie.«
    »Mischa, nein …«
    »Leb wohl, Bruder.«
    Slanski packte plötzlich Lukins Nacken mit Fingern wie ein Schraubstock und drückte fest auf den Punkt hinter seinem Ohr. Lukin wehrte sich mit Leibeskräften, doch Slanski war stärker.
    Sekunden später sank Lukin bewußtlos auf dem Sitz zusammen. Slanski stieg hinaus in die Kälte und ging in den Bunker.
    Das Gebäude lag im Dunkeln, und es stank nach Moder. Er mußte zum Wagen zurück und die Taschenlampe holen; dann leuchtete er die Wände ab. Der Raum war mit Müll übersät. Er räumte rasch eine Ecke frei, trug Lukin aus dem Wagen und setzte ihn aufrecht an die Wand.
    Er brauchte weitere fünf Minuten, um zu erledigen, was nötig war. Dann riß er den Innenspiegel aus dem Wagen und benutzte ihn, um sich Öl ins Haar zu schmieren. Erst danach zog er den Lederhandschuh über die linke Hand. Er nahm den Dienstausweis mit dem Foto aus Lukins Brusttasche. Alles, was er sonst noch brauchte, war im Auto.
    Nachdem er sich im Spiegel betrachtet hatte, leuchtete er die reglose Gestalt seines Bruders an. In der Kälte würde er höchstens fünf Minuten bewußtlos bleiben. Slanski nahm noch einmal jede Einzelheit von Lukins Gesicht in sich auf, bis die Gefühle ihn beinahe überwältigten; dann kniete er sich hin und küßte ihn auf die Wange. Er hatte Mühe, die Tränen zurückzuhalten, als er sich wieder aufrichtete, sich umdrehte und hinausging.
    Er stieg in den BMW und warf einen kurzen Blick über die Schulter auf Masseys Leichnam auf dem Rücksitz.
    »Anscheinend machst du doch mit bis zum Schluß, Jake. Wenn es einen Himmel gibt und du schon da bist, dann wünsch uns beiden Glück. Wir werden es brauchen.«
    Er schaute auf die Uhr. Es war 1.15 Uhr.
    Entschlossen ließ er den Wagen an.

60. KAPITEL
    Die Wachposten hörten den Wagen schon lange, bevor sie ihn zu Gesicht bekamen.
    Einer der Männer öffnete eine schwarze Klappe in dem grünlackierten Metalltor und spähte durch den Schnee. Die weißen Schleier wurden von zwei Scheinwerfern geteilt, undals der BMW vorfuhr und der Fahrer die Lampen ausschaltete, flammten Suchscheinwerfer auf dem Wachtturm auf und tauchten das Gelände in grelles Licht.
    Der Wachtposten überprüfte sorgfältig die Kennzeichen anhand einer Liste, die er vor sich liegen hatte, bevor er durch eine kleine Tür im Tor hinaustrat und sich dem Wagen näherte. Ihm entgingen die Schußlöcher in dem Wagen genausowenig wie die zertrümmerte Heckscheibe.
    »Die Papiere.«
    Der uniformierte KGB-Major kurbelte die Scheibe herunter und lächelte, als er sie dem Mann reichte.
    »Major Lukin. Ich werde erwartet.«
    »Dieses Auto sieht aus, als hätte es den Krieg mitgemacht.«
    »Das kann man so sagen, Genosse.«
    Der Mann musterte den Dienstausweis und blickte dem Major dann forschend ins Gesicht.
    »Ihre Wagenschlüssel, Genosse.«
    Als der Major sie herausreichte, schaltete der Posten seine Taschenlampe an, trat an den Kofferraum und öffnete ihn. Sekunden später schlug er ihn wieder zu und leuchtete ins Wageninnere. Als er den Leichnam auf dem Rücksitz sah, fuhr er entsetzt zurück. »Was, zum Teufel …!«
    Der Major grinste. »Sie sollten den diensthabenden Offizier der Wache fragen. Der wird Ihnen bestätigen, daß alles in Ordnung ist.« Er warf einen offensichtlich angewiderten Blick auf den Leichnam auf dem Rücksitz. »Das ist ein feindlicher amerikanischer Agent, den das Zweite Direktorat erwischt hat. Genosse Stalin möchte den Leichnam persönlich sehen, also beeilen Sie sich, bitte.«
    Der Wachposten gewann nur mühsam die Fassung wieder. »Warten Sie hier«, befahl er streng.
    Er trat durch die Tür mit dem Guckloch ins Innere des Geländes, und Slanski hörte das Klingeln eines Feldtelefons. Einige Sekunden später kehrte der Mann wieder zurück, warf einen angeekelten Blick auf die Leiche und reichte Slanski seine Papiere.
    »Sieht so aus, als wären Sie dabei, Genosse Major. Folgen Sie der Straße einen halben Kilometer, bis Sie die Datscha erreichen. Halten Sie nicht an, bevor Sie am Haupteingang sind.«
    Der Wachposten trat zurück. Slanski ließ den Motor an und schaltete das Licht des BMW ein.
    Die grünen Metalltore öffneten sich, und ein halbes Dutzend Elitesoldaten mit den blauen Bändern der Kremlwache standen hinter dem Eingang und hielten ihre Waffen schußbereit. Die Autoscheinwerfer beleuchteten den dunklen, verschneiten Wald hinter dem Gatter. Ein schmaler Weg führte zwischen den Bäumen hindurch.
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