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Operation Sahara

Operation Sahara

Titel: Operation Sahara
Autoren: Clive Cussler
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zwei Tagen aus dem Krankenhaus entlassen worden, saß im Rollstuhl und erholte sich von den Wunden, die Fort Foureau ihr beigebracht hatte. Der von der Schufterei in den Minen von Tebezza ausgemergelte Körper war durch gesundes Essen wieder aufgeblüht, und um die Hüfte herum hatte sie sogar drei Zentimeter zugelegt. Diesem Umstand ließ sich durch Gymnastik so lange nicht abhelfen, wie ihre Brüche nicht verheilt waren und man die Schienen abnehmen konnte.
    Ihr Körper erholte sich langsam, doch sie machte sich Sorgen, weil sie noch nichts von Pitt gehört hatte. Seit sie mit dem Hubschrauber aus den Ruinen von Fort Foureau nach Mauretanien geflogen und von dort aus in ein Krankenhaus nach San Francisco gebracht worden war, war Pitt spurlos aus ihrem Leben verschwunden. Selbst ein Telefongespräch mit Admiral Sandecker hatte ihr nur die Gewißheit verschafft, daß Pitt sich noch in der Sahara aufhielt und mit Giordino noch nicht nach Washington zurückgekehrt war.
    »Warum spielst du nicht heute morgen mit mir Golf?« fragte ihr Vater sie. »Tut dir gut, wenn du mal aus dem Haus kommst.«
    Sie blickte in seine zwinkernden grauen Augen und lächelte, weil sein grauer Haarschopf sich nie bändigen ließ. »Ich glaube nicht, daß ich in der Verfassung bin, einen Ball zu treffen«, grinste sie.
    »Ich dachte, es macht dir vielleicht Spaß, mit mir im Golfwagen zu fahren.«
    Sie dachte einen Moment lang über den Vorschlag nach und nickte dann. »Weshalb nicht?« Sie hielt ihren gesunden Arm in die Höhe und bewegte die Zehen ihres rechten Fußes. »Doch nur, wenn ich fahren darf.«
    Mr. Rojas schlug ab zum vierten Loch. Die Fairways des Pacific Grove Municipal Golf Course erstreckten sich rund um den Leuchtturm von Point Pino. Er beobachtete, wie sein Ball in einem Bunker landete, schüttelte den Kopf und steckte den Schläger wieder in die Tasche.
    »Nicht genug Kraft«, murrte er frustriert.
    Eva saß hinterm Steuer des Golfwagens und deutete auf eine Bank, die an einem Aussichtspunkt stand, von dem aus man einen weiten Blick übers Meer hatte. »Würde es dir etwas ausmachen, Dad, wenn ich die fünf nächsten Löcher aussetze? Es ist ein so wunderschöner Tag, daß ich einfach dasitzen und den Ozean betrachten möchte.«
    »Klar, mein Schatz. Ich hole dich auf dem Rückweg zum Clubhaus wieder ab.«
    Nachdem er ihr geholfen hatte, auf der Bank so bequem wie möglich Platz zu finden, winkte er und fuhr mit dem Wagen den Fairway entlang aufs Green zu. Drei seiner Golffreunde folgten in einem weiteren Wagen.
    Über dem Wasser lag ein leichter Nebel, doch sie konnte die Küste der Bucht erkennen, die sich bis in die Stadt Monterey hinein erstreckte und sich dann fast schnurgerade in Richtung Norden fortsetzte.
    Das Meer war ruhig. Sie genoß die Luft mit ihrem durchdringenden Geruch nach trockenem Tang, der auf der Felsenküste hing, und beobachtete einen Seeotter bei seinen Possen.
    Plötzlich blickte Eva auf, als eine schnatternde Seemöwe direkt über sie hinwegflog. Während sie den Kopf drehte, um ihren Flug zu beobachten, bemerkte sie einen Mann, der ruhig neben ihr, schräg hinter der Bank stand.
    »Du, ich und die Bucht von Monterey«, sagte er leise.
    Pitt lächelte fröhlich und voller Zuneigung, und Eva starrte ihn einen Augenblick ungläubig an. Dann saß er neben ihr, und sie lag in seinen Armen.
    »Oh, Dirk, Dirk! Ich wußte nicht, ob du kommen würdest. Ich dachte schon, es wäre aus –«
    Sie schwieg, als er sie küßte und in ihre schimmernden blauen Augen blickte, in denen jetzt Tränen standen, die ihr über die geröteten Wangen liefen.
    »Ich hätte dir Bescheid sagen sollen«, sagte er. »Doch bis vor zwei Tagen war mein Leben ein einziges Chaos.«
    »Ich vergebe dir«, erwiderte sie fröhlich. »Doch wie in aller Welt hast du erfahren, daß ich hier bin?«
    »Von deiner Mutter. Eine nette Frau. Sie hat mich hergeschickt. Ich habe einen Golfwagen gemietet und bin die Anlage abgefahren, bis ich diese kleine, einsame Gestalt sah, die mit haufenweise gebrochenen Knochen traurig übers Meer blickte.«
    »Du spinnst«, sagte sie glücklich und küßte ihn noch einmal.
    Er schob seine Arme vorsichtig unter Eva und hob sie hoch.
    »Ich wünschte, wir hätten Zeit, der Brandung zuzusehen, doch wir müssen uns beeilen. Meine Güte, mit all den Verbänden bist du ganz schön schwer.«
    »Weshalb müssen wir uns beeilen?«
    »Weil wir deine Sachen packen und ein Flugzeug erwischen müssen«, erwiderte er und
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