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Operation Genesis (Ein Delta-Team-Thriller) (German Edition)

Operation Genesis (Ein Delta-Team-Thriller) (German Edition)

Titel: Operation Genesis (Ein Delta-Team-Thriller) (German Edition)
Autoren: Jeremy Robinson
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gewesen, als er sich als wunderbarer Vater entpuppte. Liebevoll. Energisch. Witzig. Die Art Vater, die sich alle Kinder wünschten. Hundertprozentig verlässlich und immer zum Spielen aufgelegt. Sein einziges Manko war, dass er in der Firma so viel zu tun hatte. Darum auch dieser Familienausflug anlässlich von Bens zweitem Geburtstag.
    Daniel lenkte den schwarzen Jaguar – ein Geschenk, das er sich selbst vor fünf Jahren gemacht hatte, als die Verkaufszahlen seines ersten Spiels die Millionenmarke überstiegen – den steilen Hang zum Parkplatz hinab. Für einen so schönen Sommertag war relativ wenig los. Die Bäume schwankten im Wind, als reckten sie sich nach unsichtbaren Träumen. Der perfekte Tag, um Drachen steigen zu lassen.
    Der Jaguar wurde immer schneller, doch noch bevor Daniel den Fuß vom Gas nehmen und bremsen konnte, erstarrte er. Seine Augen wurden glasig. Der Kiefer erschlaffte. Die Schwerkraft zerrte seinen Körper nach vorne. Er sank mit dem Kopf aufs Lenkrad, während sein Fuß das Gaspedal durchtrat. Der Jaguar machte einen Satz und beschleunigte.
    Die Jungs, die die Parkscheine verkauften, konnten sich gerade noch in Sicherheit bringen, bevor der Wagen sich durch ihre sonnenbeschirmten Stühle und eine Kühlbox voll Getränken pflügte und dann weiter über den Parkplatz raste.
    Angie, die mit Ben auf der Rückbank saß, rüttelte Dan an der Schulter, flehte ihn an aufzuwachen. Sie versuchte auf den Vordersitz zu klettern, um die Bremse zu erreichen, aber genau in dem Moment rumpelte der Wagen über eine Bordsteinkante. Der Ruck schleuderte Angie mit dem Kopf gegen das Dach. Benommen sackte sie zurück. Wäre die Kaimauer nicht in einem Bogen verlaufen, hätte der Jaguar die Eisdiele niedergemäht, doch so jagte er geradewegs auf einen zwei Meter tiefen Absturz ins Meer zu. Als Angie das klarwurde, schloss sie ihren Sitzgurt und umklammerte Bens Hand.
    Der grüne Maschendrahtzaun an der Kaimauer leistete dem schweren Wagen kaum Widerstand. Er riss vonseinen Pfosten ab und ging mit über die Kante. Angies Gedanken rasten, während der Wagen sich in der Luft überschlug. Wasser würde hereinströmen und … Dann prallte der Jaguar mit einem schrillen metallischen Kreischen gegen Stein, und Angie wurde übel. Vielleicht lag es an dem Sicherheitsgurt, der ihren Unterleib einschnürte. Der Wagen war auf dem Dach auf einer Masse von Felsbrocken gelandet, die bei Ebbe freilagen. Während Angie versuchte, wieder zu sich zu kommen, breitete sich das furchtbarste aller Geräusche aus. Stille.
    Sie sah Daniel, der nie den Gurt anlegte, in sich zusammengesackt auf dem Dach liegen. Neben ihr baumelte Ben in seinem Kindersitz.
    Mit zitternden Händen schnallte sie sich los und fiel herunter. Sie fummelte an Bens Sitz herum und öffnete die Gurte. Der Kleine rutschte ihr in die Arme. Wimmernd tastete sie nach seinem Puls. Nichts. Atemlos hielt sie die Hand vor seinen Mund. Endlich spürte sie einen Hauch an den Fingern und seufzte erleichtert auf.
    Rufe von draußen zerrissen die Stille. Sie sagten ihr dasselbe wie ein beißender, sich ausbreitender Geruch: »Der Wagen brennt! Raus da!«
    Sie rüttelte an ihrer Tür. Verklemmt. Vom Aufprall verformt. Sie probierte es auf Bens Seite. Auch dort rührte sich nichts. Das ganze Dach war eingedrückt.
    Sie saßen in der Falle.
    Rauch quoll durch die Heizungsschlitze, und sie begriff, dass sie entweder ersticken oder bei lebendigem Leib verbrennen würden.
    Ein lauter Knall erschütterte das Heck des Wagens und ließ sie aufschreien. Jemand rief: »Nehmen Sie meine Hand, Lady!« Sie sah sich um und erblickte zwei junge Männer. Sie hatten die Rückscheibe mit einem großenStein eingeschlagen. Bevor Angie einen klaren Gedanken fassen konnte, wurde sie am Arm gepackt und zusammen mit Ben aus dem Auto gezerrt. Sie begann zu schreien, dass Daniel noch im Wagen sei. Während sie über die Felsen geschleift wurde und sich die Fersen aufriss, fing Ben an zu weinen. Wenigstens er schien unverletzt zu sein.
    Das Schreien ihres Kindes brachte sie endgültig wieder zu sich, und augenblicklich versuchte sie sich loszureißen. Warum waren die denn so grob zu ihr? Hitze und Gestank ließen sie zum Auto zurückblicken. Es war ein einziges Inferno. Daniel hatte keine Chance.
    Ihre beiden Retter schleiften sie und Ben ins Meer. Als der Wagen in die Luft flog, ließen sie sich unter die schützende Wasseroberfläche gleiten. Sie waren gerettet. Doch Daniel war tot. Die Ursache
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