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Operation Cyborg

Operation Cyborg

Titel: Operation Cyborg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl Riess
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weiter in das Vergnügungsviertel von Frankfurt. Er folgte der 'Kaiserstraße' einige Meter und bog dann links in eine dunkle Nebenstraße. Dort hielt er kurz inne, um das geraubte Geld zu zählen. Fast 600 Euro. Keine schlechte Ausbeute. Das sollte reichen. Pedersen folgte weiter der dunklen Gasse bis er eine besser beleuchtete Straße erreichte. Er sah sich um. Auf der anderen Straßenseite prangte eine schmutzige Leuchtreklame: 'Eros Center'.
    Er überquerte die Straße und betrat das Bordell. Er folgte den Stufen bis in die oberste Etage und erreichte einen engen, spärlich beleuchteten Flur. Nur zwei Mädchen saßen hier gelangweilt auf Stühlen vor ihren Zimmern. Eine Dunkelhäutige und eine Asiatin. Erfreut über den späten Gast versuchten die beiden Mädchen schleunigst, eine möglichst laszive Körperhaltung einzunehmen. Die Aussicht auf unerwartete 20 oder 30 Euro ließ sie nochmal munter werden.
    »Hey blonder Riese. Wollen Spaß haben?« sagte die Dunkelhäutige, die einen Tick schneller bei Pedersen war als die Asiatin.
    »Wo ist dein Zuhälter«, fragte Pedersen ohne dem Mädchen auch nur den Hauch eines Lächelns zu schenken.
    »Was soll das. Ich haben gemacht keinen Ärger« entgegnete das Mädchen und Angst spiegelte sich in ihrem Gesicht wieder.
    »Dein Zuhälter. Wo ist er?« wiederholte Pedersen kein bißchen freundlicher.
    Das dunkelhäutige Mädchen warf einen unsicheren Blick über die Schulter zu der Asiatin, doch die war schon um die Ecke verschwunden und Pedersen hörte sie einen Namen rufen, der wie 'Vlado' klang.
    Pedersen wartete geduldig, während sich das dunkelhäutige Mädchen vorsichtig, Schritt für Schritt, von ihm entfernte.
    'Vlado' kam schließlich um die Ecke gebogen und entsprach jedem Klischee, das man über einen Menschen seines Berufsstandes nur haben konnte. Er war fast so groß wie Pedersen. Sein Gesicht war speckig und brutal. Seine langen dunklen Haare hatte er zu einem Zopf gebunden und die dicke Bomberjacke plusterte ihn zu beachtlicher Körperfülle auf. Er trug lächerlichen Schmuck in Form protziger Ringe und Ketten.
    »Alles klar hier? Gibt’s Probleme? Wenn das Mädchen nicht nett war, schlage ich ihr alle Zähne ein«, sagte Vlado in erstaunlich gutem Deutsch.
    »Ich brauche eine Waffe«, sagte Pedersen.
    Vlado zuckte zusammen und legte einen äußerst dümmlichen Gesichtsausdruck auf. Dann besann er sich und nahm wieder Haltung an aber seine Autorität hatte er bereits eingebüßt.
    »Alter, du marschierst hier rein, um eine Waffe zu kaufen. Bist du irre?«, zischte Vlado leise. Ohne eine Antwort abzuwarten trat er näher an Pedersen heran, während er hinter seinem Rücken den Mädchen ein Handzeichen gab, woraufhin diese in ihren Zimmern verschwanden.
    »Ich habe Geld. Hier sind 300 Euro. Ich brauche eine 45er oder ein ähnliches Kaliber und Munition«, sagte Pedersen, ohne eine Regung zu zeigen, während er drei einhundert Euro-Scheine hochhielt. Vlado blickte sich unsicher um. Sie waren alleine auf dem Gang.
    »300 Euro werden nicht reichen für eine 45er«, meinte er, doch sein gieriger Blick auf die Geldscheine verriet ihn. So gut liefen die Geschäfte seiner Mädchen wohl nicht.
    »Dann frage ich ein Stockwerk tiefer«, Pedersen machte auf dem Absatz kehrt.
    »Man Junge, ich habe ja nicht gesagt, daß wir nicht ins Geschäft kommen können«, sprach Vlado schnell und hielt Pedersen am Arm fest. Pedersen blickte stumm auf Vlados Hand und dieser löste den Griff augenblicklich wieder. Der Kerl war Vlado nicht geheuer, aber die Aussicht auf ein kleines Zusatzgeschäft war zu verlockend. Außerdem kam ihm gerade dieses Geschäft äußerst gelegen.
    »Komm mit«, brummte Vlado schließlich und führte Pedersen in den Teil des Gebäudes, aus dem er selbst gerade gekommen war. Sie erreichten einen etwa 15 Meter langen Flur und folgten ihm, vorbei an dem einen oder anderen Zimmer eines Mädchens. Am Ende des Flures öffnete Vlado eine Tür und machte eine einladende Handbewegung, aber Pedersen dachte gar nicht daran, vor dem Zuhälter den Raum zu betreten. Vlado zuckte die Schultern und ging voraus. Sie betraten ein Zimmer in dem zwei andere Typen auf einer abgenutzten Couch saßen und ein Basketballspiel auf einem alten, kleinen Röhrenfernseher anschauten. Sie bemerkten gar nicht, daß Vlado einen 'Gast' bei sich hatte, erst als er sie mit »Darko! Andrej!«, anschnauzte zuckten sie erschrocken herum. Sie sahen erst Vlado und dann Pedersen mit großen Augen

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