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Oneway to Montréal - Roman (German Edition)

Oneway to Montréal - Roman (German Edition)

Titel: Oneway to Montréal - Roman (German Edition)
Autoren: Katie S. Farrell
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hinaus, den beiden Zurückbleibenden abrupt einen schönen Tag wünschend.
     
    Sammy und Larry sahen sich an und brachen in Gelächter aus.
    Larry sagte kopfschüttelnd: „Wahnsinn, ich kenne wenig Leute, die in so kurzer Zeit so viel erfragen können. Ist sie immer so effizient?“
    Sammy wurde ernst und meinte:
    „Ich weiß, man kann es kaum glauben, aber sie ist eine Seele von Mensch! Sie tratscht gerne und sie ist auf jeder Party zu finden. Aber sie kümmert sich auch um die Leute, die Hilfe brauchen. Sie ist bestimmt in drei verschiedenen Programmen ehrenhalber tätig und sie hat für mich auch immer Zeit gehabt, wenn ich Fragen hatte!
    Sie hat einen netten Mann, der aber nicht viel für sie da ist. Und wenn er da ist, schweigt er hauptsächlich. Na ja, es würde für ihn auch nicht leicht sein zu Wort zu kommen, also passt es für die beiden vermutlich.
    Mr. Albright ist Filialleiter der hiesigen Bank und ich glaube manchmal, er zieht Jeannie seiner Frau vor. Auf jeden Fall verhätschelt er sie, wo er kann. Tante Lydia versucht das manchmal durch etwas zu viel Strenge auszugleichen, was ziemlich oft zu Spannungen zwischen ihr und Jeannie führt.“
    „Meinst du damit, dass Jeannie ein verzogener Fratz ist?“ , fragte Larry sie erstaunt.
    Sammy schüttelte den Kopf und lachte.
    „Nein, sie ist schon o.k. und ein lieber Kerl! Nur bei ihrem Dad kehrt sie das Püppchen raus. Er ist aber auch der einzige, bei dem das zieht. Jeannie ist ihrer Mutter eigentlich sehr ähnlich, nicht nur vom Äußeren.
    Sie ist auch so ein Tausendsassa, auf jeder Party zu finden, immer mindestens einen netten Mann an der Seite! Sehr witzig, sehr beliebt, aber auch sehr gutmütig und hilfsbereit. Es ist wahrscheinlich schwierig, so etwas richtig zu erklären, aber ich kenne diese Familie seit über zehn Jahren und Jeannie hat immer zu mir gehalten, obwohl ich oft ein Außenseiter war!“
    Larry sah das hübsche Mädchen vor sich verständnislos an.
    „Wieso bitte, warst du ein Außenseiter?“
    „Ich weiß nicht genau! Vielleicht wegen meinem Dad und seinem Job, beziehungsweise den damit verbundenen Umzügen.
    Irgendwie hatte ich keine Wurzeln; ich war schon in so vielen Ländern zuhause, bis ich mit neun Jahren hierher kam. Dann kam meine Freundschaft mit Dan dazu. Er war immer einer der Anführer, egal bei welcher Gelegenheit und ich war immer dabei, genau wie Jeannie.
    Es gibt wahrscheinlich nur sehr wenig Mädchen, die bei so vielen Jungenbanden mitgemacht haben wie wir beide!“
    Sie lachte leise auf, bei den Erinnerungen, die ihr durch den Kopf schossen.
    „Vielleicht war der Grund aber auch einfach, dass ich als Kind nicht so aus mir heraus gegangen bin. Ich habe mich mit Freundschaften, bis auf Jeannie und Dan nie leicht getan.“
    Sie gab sich einen Ruck und grinste Larry herausfordernd an:
    „Aber jetzt genug philosophiert! Packen wir uns etwas Proviant ein und starten, sonst lohnt es sich bald nicht mehr. Hältst du vier bis fünf Stunden auf dem Rad durch, mit Pausen natürlich?“
    „Ich werde mein Bestes geben“, versprach Larry und bemühte sich ernst zu bleiben, als ihn ein fragender Blick traf.
     
    Nach einer halben Stunde verstand Sammy, warum seine Mundwinkel zuvor so gezuckt hatten.
    Larry hielt trotz Dans altem Drahtesel nicht nur problemlos mit, sondern gab sich alle Mühe, sie nicht hinterherhinken zulassen.
    „Du Schuft, warum hast du nichts gesagt, dass du so geübt bist. Irgendwie habe ich ein bisschen das Gefühl, mich lächerlich gemacht zu haben!“
    Sammy blitzte ihn bei der ersten Rast aus ihren dunklen Augen gespielt empört an und Larry dachte, dass es dieser Anblick wert wäre, sie wütend zu machen.
    Soviel Temperament hatte er ihr nicht zugetraut. Fast hätte er sie schon für schön, aber etwas fad eingestuft.
    „Ich bin in Italien bei der italienischen Jugendequipe der `Tour de France´ dabei gewesen, allerdings nur als Ersatzmann.
    Tut mir leid, wenn du dich getäuscht fühlst, aber Dan hat mich als sportlichen Versager eingestuft, seit ich zugegeben habe, dass mich Eishockey nicht interessiert! Ein Fauxpas sondergleichen hier in Kanada.
    Aber das war mir in der ersten Zeit auf der Uni noch nicht so bewusst. Seitdem hat er mich, was Sport angeht, völlig abgeschrieben. Ich habe nie behauptet, nicht Radfahren zu können. Ich treibe sogar relativ viel Sport: Ich reite gerne, ich fahre Inline-Skates und auch Schlittschuh.
    Aber eben nicht im Team, sondern lieber auf einem schönen See!
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