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Oneway to Montréal - Roman (German Edition)

Oneway to Montréal - Roman (German Edition)

Titel: Oneway to Montréal - Roman (German Edition)
Autoren: Katie S. Farrell
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voll. Während er sich rittlings auf seinen Stuhl setzte, sah er Sammy an und antwortete nun genauso ruhig:
    „Larry hat Jura in Ottawa studiert, ist mit seinen Examina fertig und hat für diesen Herbst in Montréal eine Stelle als stellvertretender Staatsanwalt in Aussicht. In der Zwischenzeit absolviert er hier in Kingston sein Referendariat am Gericht. Aber sein Appartement wird erst in drei Wochen frei und ich habe ihm angeboten bei mir, beziehungsweise bei uns, während dieser Zeit zu wohnen! Ich bin davon ausgegangen, dass es euch nicht stört. Er schläft ja neben meinem Zimmer in der kleinen Kammer. Und auch wenn er jetzt etwas aufbrausend wirkt,“, er grinste frech in Larrys immer noch zornig blitzende Augen, „ist Larry normalerweise wie ein Fels in der Brandung. Ich weiß auch nicht, was er heute hat! Wenn ich es mir recht überlege, besteht die Gefahr, dass er auch ein Morgenmuffel ist, aber dann passt er ja erst recht zu uns. Für dich täte mir das natürlich sehr leid, Sammy!“, schloss er neckend in ihre Richtung.
    Sammy atmete auf, es hatte sich alles so beunruhigend angehört!
    Jeannie warf die Haare auf den Rücken und begann Milch in ihren Kaffee zu gießen.
    Sie grinste Larry mit schief gelegtem Kopf an und meinte:
    „Mensch, Larry, diese Dramatik musst du dir aber hier abgewöhnen, sonst artet das ja für uns in Nervenkrieg aus! Wo liegt denn dein Problem mit dem Ganzen?“
    Larry sah die drei an.
    Dan grinste lausbübisch, in der Art ‚habe ich dir ja gleich gesagt‘ und Sammy sah ihn freundlich, aber eindeutig taxierend an.
    Heftig sagte er:
    „Das Problem ist, dass ‚um Erlaubnis fragen‘ für mich heißt, etwas vorher abzuklären und nicht die Leute, die es ja doch sehr betreffen wird, vor den Kopf zu stoßen!“
    Da ihn der Blick aus Sammys dunklen Augen immer noch irritierte und er aus ihrer Reaktion keinen Schluss zu ziehen vermochte, wandte er sich nun direkt an sie:
    „Sammy, wie stehst du dazu? Wenn es dir ungelegen kommt, sag es bitte ehrlich, ich könnte es verstehen!“
    Sammy lächelte ihn nu n offen an und meinte herzlich:
    „Es ist wirklich kein Problem, Larry! Dan würde uns niemanden aufhalsen, der nicht zu uns passen würde.
    Wir drei kennen uns ja seit unserer Kindheit und wissen daher intuitiv, was die anderen stören könnte. Also herzlich willkommen und mach‘ dir deswegen keine Gedanken mehr! Hoffentlich hältst du es mit uns aus, denn wir sind mit ziemlicher Sicherheit diejenigen, die gewöhnungsbedürftig sind. Vor allem die Morgenmuffel unter uns!“
    Sie stupste Dan so energisch in die Seite, dass dieser beinahe seinen Kaffee über sein Brot schüttete.
    „Manch einer weiß auch noch nicht mal, wie man sich auf einen Stuhl setzt und beim Essen benimmt!“
    Jeannie gluckste und Dan winkte gespielt drohend mit dem Zeigefinger.
    Larry sah sie lange nachdenklich an, bis Sammy wieder leicht rot wurde und sagte dann ruhig, wie es scheinbar normalerweise seine Art war:
    „Vielen Dank, Sammy, es wird mir bestimmt nicht schwer fallen, mich hier einzugewöhnen!“
    Jeannie kicherte. Dan sah die beiden misstrauisch an und sagte lauter als gewöhnlich:
    „Wie steht‘s denn nun mit Frühstück?“
    Sammy wiederholte, dass sie sich waschen und anziehen wolle und Jeannie pflichtete ihr bei:
    „Wir beeilen uns auch, ja? Wartet bitte auf uns!“
    Dan meinte grinsend an Larry gewandt:
    „Das heißt im Klartext, Sammy ist in zehn Minuten wieder da und Jeannie braucht doppelt so lange!“
    Jeannie war nicht auf den Mund gefallen:
    „Ich bin ja auch zehn Monate älter als sie. Deshalb brauche ich zehn Minuten länger, um die Erschöpfungsfalten zu beseitigen, die Sammy nicht hat, weil sie wie ein Baby zehn Stunden schläft und ich nur fünf.“
    „Das ist auch dein großes Glück, dass ich früher ins Bett finde, als du! Denn so gibt es immer frischen Kaffee und Brot, bis Madame sich irgendwann erhebt!“, schoss Sammy zurück.
    Aber Jeannie war völlig unbeeindruckt und ohne jedes schlechte Gewissen.
    „Erstens kann dir dabei jetzt ja Larry helfen und zweitens schläfst du trotzdem viel mehr als ich!“
    „Es ist ja auch gesünder und man ist geistig fit und quatscht tagsüber nicht so viel Blödsinn!“
    Unter kameradschaftlichem Gekabbel liefen die beiden Mädchen nach oben in ihre Zimmer.
    Auf der Treppe vernahmen die beiden Jungs noch Jeannies freche Bemerkung:
    „Hey, das ist ein süßer Typ, findest du nicht? Aber für mich viel zu jung. Aber di ch hat er
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