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Ondragon: Nullpunkt: Mystery-Thriller (German Edition)

Ondragon: Nullpunkt: Mystery-Thriller (German Edition)

Titel: Ondragon: Nullpunkt: Mystery-Thriller (German Edition)
Autoren: Anette Strohmeyer
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etwas wirklich Unauffälliges, beinahe schon Biederes. Einen silbernen Audi 4 RS Avant. Das Ding passte überhaupt nicht zu ihm, aber wenn‘s half, dass er damit sicherer auf seinen Straßen unterwegs war …
    „Willst du nicht lieber mit dem Audi fahren?“, bot er an.
    Charlize stieß abfällig Luft aus. „Sorry, Chef, aber bei dem Auto schläft selbst Oma ein.“
    „Also der Mustang.“
    „ Hai, sō desu .“
    „Nun gut. Deal ?“ Er hielt Charlize die offene Hand hin.
    „ Deal! “ Sie schlug ein, und der Kaktus wurde wieder zur scheu lächelnden Lotusblume. „Und was hat es jetzt mit dieser Akte vom BND auf sich?“
    Ondragon seufzte. „Das erzähle ich dir später.“ Er sah auf die Uhr. Es war kurz vor zehn. Höchste Zeit, dem BND-Typen die SMS zu schicken. Nervös öffnete er die Anwendung „Neue Mitteilungen“ auf seinem Handy. Er arbeitete äußerst ungern für Geheimdienste, und wenn, dann nur unter besonderer Vorsicht. Dieser Job allerdings enthielt eine ungewöhnliche Komponente, die ihm keine Ruhe ließ. Die Akte „Ondragon/Gemini“. Er wusste, dass er fast alles tun würde, um da einen Blick reinwerfen zu können. Vorher brauchte er jedoch Gewissheit darüber, ob die Akte auch tatsächlich existierte. Er tippte ein J in die SMS und schickte sie ab.
    Beinahe im selben Moment klingelte das Telefon. Er ging dran.
    „Willkommen bei der Operation ‚Pandora‘, Herr Ondragon“, begrüßte ihn Kubicki ohne Umschweife. „Wann können Sie loslegen?“
    Die hatten es aber wirklich eilig, dachte Ondragon und antwortete: „Sofort, wenn Sie wollen!“
    „Bestens. Für ein kurzes Briefing treffen Sie unseren Kontaktmann in Brasilien. Sein Deckname ist Dobermann12. Sie werden sich über das Bulletin Board verabreden.“
    „Ach, ich dachte, Sie würden mein Kontaktmann sein.“
    „Nein, das bin ich nicht.“
    „Und wie viele Ihrer Leute werden zu meiner Unterstützung vor Ort sein?“, fragte Ondragon.
    „Zu Ihrer Unterstützung?“ Kubicki stieß ein trockenes Lachen aus. „Sie werden alleine arbeiten, so wie Sie es sonst auch tun. Unser Team wird im Hintergrund bleiben und nur im Notfall eingreifen.“
    Das war ja mal interessant. Davon hatte Kubicki vorher nichts erwähnt, dachte Ondragon. Ohne seinen Spott zu verbergen, entgegnete er: „Schon klar. So was nennt man dann wohl Ressourcen schonen. Aber das ist Ihre Sache. Bevor ich bei Ihnen einsteige, hätte ich gerne einen Beweis, dass Sie mich mit der Akte ‚Gemini‘ nicht hinters Licht führen.“
    „Ihre Akte? Nun, ich kann Ihnen das Dokument leider nicht zeigen. Aber ich kann Ihnen sagen, dass da zum Beispiel drinsteht, dass Ihre Kontakte nach Brasilien eher durch Ihre Assistentin Charlize Tanaka bestehen als über Sie selbst. Also gilt unser Interesse vornehmlich ihrer Assistentin. Da Frau Tanaka jedoch ausschließlich für Sie arbeitet, führt leider kein Weg an Ihnen vorbei, Herr Ondragon. Sie spielen bei dieser Operation eine eher zweitrangige Rolle. Die eines Handlangers, wenn Sie es so wollen. Zudem ist uns bekannt, dass Sie ein ernstes Problem mit dem zu beschaffenden Objekt an sich haben. Ich meine damit Ihre Bücherphobie, die Sie trotz einer Therapie bei einem fragwürdigen Therapeuten bis heute nicht überwunden haben. Meinen Glückwunsch übrigens, dass Sie diesen Scharlatan der Psychiatrie festgenagelt haben, auch wenn das wohl eher zufällig geschehen ist. Ich vermute mal, Sie waren damals nicht Gast in dieser Einrichtung, um sich die Bären Minnesotas in freier Wildbahn anzuschauen.“ Kubicki lachte leise. Es klang bösartig und hinterhältig. „Reicht Ihnen das als Beweis, mein Bester?“
    Und ob das reichte! Der Kerl wusste eindeutig zu viel von ihm! Wütend biss sich Ondragon auf die Lippe. Außerdem kratzte es mächtig an seinem Ego, dass der BND mehr an Charlize interessiert zu sein schien als an ihm. Aber er würde diesem Typen schon noch beibringen, mit wem er es zu tun hatte. „Ich hoffe, meine Akte liegt bei Ihnen nicht als Klolektüre aus“, sagte er. „Das heißt im Klartext: Ich erwarte, dass Sie diese Informationen vertraulich behandeln.“
    „Selbstverständlich!“, entgegnete Kubicki. „Ich weiß, Sie müssen auf Ihre Reputation achten und so weiter.“
    „Na, Sie brauchen sich um Ihre Reputation ja nicht mehr zu scheren, die ist ja längst versaut!“
    „Spielen Sie damit auf etwas Bestimmtes an, Herr Ondragon?“
    Amüsiert stieß Ondragon Luft aus. „Muss ich Ihnen wirklich erzählen, was
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