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Omega Kommando

Titel: Omega Kommando
Autoren: Jon Land
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unter dem Mantel der Statue.«
    Der Präsident schaute sprachlos drein.
    Stimson beugte sich vor. »Weil auf dem Flughafen Heathrow unschuldige Menschen umgekommen sind. McCracken nimmt nicht gern Verluste unter der Zivilbevölkerung hin.«
    »Und er ist überzeugt, daß er der einzige ist, der sie verhindern kann«, entgegnete McCall. Er drehte sich wieder zum Präsidenten um. »McCracken ist ein gottverdammter Batman, der nicht mal Robin mitspielen läßt. Eine Entlassung kam in seiner Position natürlich nicht in Frage. Um weitere Peinlichkeiten zu vermeiden, versetzten wir ihn also von einem hübschen Posten auf den anderen. Er endete schließlich als Chiffrierexperte in Paris.«
    »Und er hat sich bewährt, nicht wahr?« fragte Stimson herausfordernd. »Tut alles, was man ihm sagt, vom Bestätigen verschlüsselter Nachrichten bis zum Bedienen des Reißwolfs, obwohl er innerlich wohl daran zugrunde geht.«
    »Ein Agent könnte einen viel schlimmeren Posten bekommen.«
    »Nicht ein Agent wie McCracken. Das ist die reinste Verschwendung.«
    »Eher eine Notwendigkeit. Er hat sich die Suppe selbst eingebrockt.«
    »Schön. Dann übernehme ich die Verantwortung und löffle sie aus.« Stimsons Blick fand den des Präsidenten. »Sir, ich möchte vorschlagen, daß McCracken von der Company zur GAP versetzt wird und dort Eastons Platz einnimmt.«
    »Kommt nicht in Frage!« brüllte McCall.
    »Was«, begann der Präsident mit seltsamem Gleichmut, »genau meine Reaktion gewesen wäre, wenn Sie mir gestern gesagt hätten, einer unserer Agenten würde im Beisein von zwei Heranwachsenden in einem Bordell niedergeschossen werden. Andy, wenn Sie McCracken einsetzen wollen, um diesen Mist, den man uns eingebrockt hat, aus der Welt zu schaffen, dann setzen Sie ihn ein. Nur schaffen Sie diese Sache aus der Welt.«
    McCalls Gesicht lief rot an. »Sir, ich muß protestieren …«
    »Die Sache ist entschieden, Barton.« Der Präsident seufzte. »In den letzten vierundzwanzig Stunden wurde ein im Untergrund agierender Agent ermordet und ein Space Shuttle direkt aus dem Himmel gepustet. Morgen wird Nathan Jamrock wahrscheinlich mit einem Bericht kommen, aus dem hervorgeht, kleine grüne Männchen hätten die Adventurer zerstört, und wer weiß, vielleicht haben die gleichen kleinen grünen Männchen mit Mac-10 statt Strahlenpistolen unter dem Arm heute nachmittag Madame Rosa besucht. Ich frage mich, wo sie als nächstes zuschlagen werden?«
    An der Tür des Oval Office klopfte es schwer. Bevor der Präsident antworten konnte, trat schon der Stabschef ein. »Tut mir leid, wenn ich stören muß, Sir«, sagte der drahtige, bebrillte Mann, »aber wir haben gerade die Nachricht bekommen, daß Terroristen in Paris ein Flugzeug mit über einhundert Amerikanern an Bord entführt haben.«
    Der leere Blick des Präsidenten glitt von McCall zu Stimson weiter und dann ins Nichts. »Nun, Jungs, anscheinend ist meine Frage gerade beantwortet worden.«

2
    »Was verlangen sie also?« fragte Tom Daniels, der Chef der CIA-Sektion Paris, Pierre Marchaut, den Sûreté-Agenten, in dessen Zuständigkeit die Entführung auf dem Flughafen Orly fiel.
    Marchaut betrachtete den Amerikaner geduldig, als er von dem Telefon zurücktrat und in seinen Notizen nachschlug. »Die üblichen Dinge, mon ami. Freilassung politischer Gefangener, die in französischen Gefängnissen einsitzen, sicheres Geleit in ein Land ihrer Wahl, und daß heute abend eine Nachricht im Fernsehen vorgelesen wird.«
    Daniels schritt abrupt zum Fenster und schaute zu der betreffenden 767 hinaus, die abseits von den übrigen Flugzeugen auf einer der Hauptrollbahnen von Orly stand.
    »Die Frist?« fragte er Marchaut.
    »Die ersten Gefangenen müssen innerhalb von zwei Stunden hierher gebracht werden.«
    »Hierher! Toll, einfach toll. Und wenn wir uns weigern?«
    »Werden sie das Flugzeug in die Luft jagen.« Der stämmige Marchaut, dessen Gesicht von zwei dicken, schwarzen Koteletten beherrscht wurde, hob die Achseln. »Haben Sie etwas anderes erwartet? Die Terroristen haben auch frische Mahlzeiten für ihre Geiseln gefordert.«
    »Wie mitfühlend …«
    »Genau mein Gedanke.«
    Ein hagerer Mann mit einem Jiffyumschlag in den Händen betrat den Einsatzraum. Er sprach so schnell auf Französisch, daß Daniels ihm kaum folgen konnte.
    »Wir haben gerade eine positive Identifikation der beiden männlichen und des weiblichen Terroristen erhalten. Es handelt sich um bekannte Profis, die in insgesamt
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