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Omega Kommando

Titel: Omega Kommando
Autoren: Jon Land
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siebzehn Ländern gesucht werden. Sie haben alle schon getötet, besonders der bärtige Führer, ein Araber namens Jachmar Bote. Auch die Frau wird mit einer Reihe brutaler Morde in Zusammenhang gebracht.«
    »Also wissen wir jetzt, daß sie imstande sind, ihre Drohungen wahrzumachen«, schloß Marchaut grimmig.
    »Wenn sie gefaßt werden, bedeutet es die Todesstrafe für sie«, sagte sein Assistent. »Sie haben nichts zu verlieren.«
    »Wunderbar«, stöhnte Daniels und griff zum Telefon. »Ich benachrichtige lieber Washington.«
    »Was ist mit dem Sprengstoff?« fragte Marchaut.
    Sein Assistent hob die Achseln. »Die durch die Fenster aufgenommenen Fotos zeigen eine schwere Verkabelung und anscheinend Plastiksprengstoff. Doch ohne eine Überprüfung können wir nicht sicher sein.«
    »Und die Positionen der Entführer?«
    »Die Schweinehunde sind clever. Einer sitzt immer zwischen den Passagieren; er hält wahrscheinlich den Auslöser für den Sprengstoff.«
    »Dann kommt ein Sturmangriff auf das Flugzeug nicht in Frage«, sagte Marchaut, den Blick auf Daniels gerichtet, der einen Augenblick gezögert hatte, bevor er den Hörer abnahm. »Aber es kommt auch nicht in Frage, fürchte ich, ihre Bedingungen zu erfüllen.«
    Daniels trat vor, näher an Marchaut heran. Die anderen in dem Raum, französische Polizisten und Flughafenpersonal, standen in einem Kreis um sie herum.
    »Dann haben wir nur noch die Alternative, auf Zeit zu spielen«, sagte der Amerikaner. »Das wäre sowieso mein Vorschlag gewesen. Es hat schon öfter funktioniert, und ich kaufe ihnen die Sache mit dem Sprengstoff sowieso nicht ab.«
    »Ja«, fügte Marchaut hinzu, »sobald die Frist abgelaufen ist, liegt der Vorteil bei uns. Vielleicht gibt es eine Möglichkeit, die Forderung nach Mahlzeiten zu unserem Vorteil auszunutzen …«
    »Die Entführer werden sie nicht essen«, erklang außerhalb des Kreises eine amerikanische Stimme. »Ihre größte Sorge sind die Passagiere, nicht ihr Clowns. Wißt ihr, füttert die Opfer, bevor ihr sie schlachtet. Haltet sie satt und zufrieden.«
    Die etwa fünfzehn Männer und Frauen, die sich in der Einsatzzentrale versammelt hatten, drehten sich zu einem großen, athletisch wirkenden Mann mit dunklem Haar und einem sorgfältig geschnittenen Bart um, der an einigen Stellen von grauen Flecken erhellt wurde. Seine Haut war gebräunt und rauh, wie die eines Mannes, der an das Freie gewöhnt war und sich ganz wohl darin fühlte. Eine gebogene Nase und eine Narbe, die über die rechte Augenbraue verlief, markierten ein ansonsten ausgeprägtes Gesicht. Seine durchdringenden Augen waren beinahe schwarz.
    »O nein«, murmelte Daniels.
    »Sie kennen diesen Mann?« fragte Marchaut verblüfft.
    »Leider.« Dann, zu dem Fremden: »McCracken, was zum Teufel haben Sie hier zu suchen?«
    »Alle Kinovorstellungen waren ausverkauft, und so mußte ich mir mein Vergnügen woanders suchen«, sagte Blaine McCracken. »Ich bin enttäuscht. Ihr Jungs wißt wirklich, wie man eine Show aufzieht. Ihr bietet einem wirklich was fürs Geld.«
    »Verschwinden Sie augenblicklich!« befahl Marchaut.
    »Haben Sie mir etwas zu befehlen?«
    Marchaut setzte sich in Bewegung. McCrackens Blick ließ ihn erstarren.
    »Tun Sie, was er sagt, Blaine«, riet Daniels.
    »Damit ich das Finale verpasse? Um nichts auf der Welt, Tommy, mein Junge.« Er trat einen Schritt vor. »Ihr Burschen solltet euch mal hören. Eine Schande, laßt's euch gesagt sein.«
    »Wer ist dieser Mann?« fragte ein unsicher gewordener Marchaut.
    »Er arbeitet für die Dechiffrierstelle der hiesigen CIA-Sektion.«
    »Und was …«
    »Das will ich Ihnen sagen, Marchaut«, unterbrach McCracken abrupt, und der Franzose zuckte bei der Nennung seines Namens zusammen. »Ihr Arschlöcher sprecht darüber, die Terroristen zu zermürben, die Frist verstreichen zu lassen, doch das wird euch nur ein Flugzeug voll Hackfleisch einbringen. Und für den Fall, daß ihr es nicht wißt, vierzig Plätze in der Touristenklasse sind mit Kindern aus einer Junior High School aus Fort Lee im Bundesstaat New Jersey besetzt. Ich will Ihnen noch was sagen, Marchaut. Werfen Sie mal einen Blick auf die Akte des Anführers Bote. Er ist eine wandelnde Irrenanstalt. Seit Jahren versucht er, sich des Ruhmes halber umbringen zu lassen. Das ist genau seine Masche, war es schon immer, schon damals, als ich im Tschad mit ihm zu tun hatte.«
    Verwirrt wandte sich Marchaut an Daniels. »Ich dachte, Sie sagten, er
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