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Omega Kommando

Titel: Omega Kommando
Autoren: Jon Land
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Behörden in London die Arme verschränkt, während die Terroristen ihre Finger am Abzug gehabt hatten. McCracken würde das nicht noch einmal zulassen. In London hatte er den Fehler begangen, nachdem die Sache vorüber war, der Statue die Eier abzuschießen. Er hätte sich an die Hoden der verdammten Beamten halten sollen, die sich nicht rechtzeitig entschließen konnten.
    Die Tür zur Flugzeugküche öffnete sich, Blaine fuhr den Wagen rückwärts heran und kletterte dann auf die Zelle des Flugzeugrumpfs neben dem Stahlgehäuse, das 150 im Mikrowellenherd erwärmte Schälchen mit gefülltem Huhn enthielt. Er drückte einen Knopf, und die Hydraulik schob die Zelle hoch, bis sie sich auf einer Ebene mit der geöffneten Kombüsentür befand. Er wollte den Karren gerade hineinschieben, als eine Hand in sein Haar griff und ihn heftig zurückzerrte. Blaine stürzte auf den Kombüsenboden und starrte auf den Lauf von Botes Maschinengewehr. Die wilde Mähne und der Bart des Terroristen schienen aus einem Stück zu bestehen. Er grinste bösartig.
    Das Dinner ist serviert, Sir, wollte Blaine sagen, hielt jedoch den Mund, denn wenn er zu klugscheißerisch tat, würde man ihn entweder aus dem Flugzeug werfen oder erschießen, und so oder so wäre sein Plan dann ruiniert. Also blickte er einfach auf und versuchte, hilflos dreinzuschauen.
    »Ari, durchsuch' diesen Bastard!« befahl Bote.
    Ein dunkelhäutiger, schwarzhaariger Junge von kaum mehr als sechzehn Jahren beugte sich über ihn und schob Blaine auf den Bauch. Schmale Hände tasteten ihn überall ab und hatten sich schließlich vergewissert, daß er keine Waffe trug.
    »Er ist sauber«, sagte der Junge, und Bote ergriff Blaine am Kragen und zerrte ihn auf die Füße.
    »Bulle?« fragte Bote.
    »Ja«, gab McCracken zurück, weil man sowieso keinen Zivilisten an Bord des Flugzeuges geschickt hätte.
    »Sie haben dich geschickt, um uns auszuspionieren?«
    »Nein«, erwiderte Blaine. »Sie haben schon hundert Fotos vom Inneren der Maschine. Ich bin nur hier, um Ihre Forderungen wegen der Mahlzeiten zu erfüllen.«
    Bote schien von McCrackens scheinbarer Ehrlichkeit beeindruckt. »Trotzdem ein unglückseliger Auftrag.«
    »Ich habe mich freiwillig gemeldet.«
    »Du weißt, ich kann nicht zulassen, daß du das Flugzeug verläßt.«
    Blaine nickte. »Das habe ich mir schon gedacht, aber es wäre eine nette Geste Ihrerseits, wenn Sie dafür ein paar Passagiere freilassen würden.«
    Bote hob mit flammenden Augen sein Gewehr, als wolle er ihn schlagen. »Ich bin nicht an Gesten interessiert. Wenn deine Leute unsere Forderungen nicht erfüllen, werde ich in vierzig Minuten dieses Flugzeug und alle Menschen darin in die Luft jagen.« Er hielt inne. »Und dich jetzt auch, du Arschloch.«
    Blaine rührte sich nicht. »Sie haben vor, Ihre Forderungen zu erfüllen«, sagte er zu Bote erneut, weil der Mann, der zu sein er vorgab, das ebenfalls gesagt hätte.
    Bote kicherte und rammte ihn gegen die Kombüsenwand, die Hand, die seinen Pullover umklammerte, dicht unter seinem Kinn. Der Terrorist war größer, als McCracken sich erinnerte. Sein Körper stank nach Schweiß, und sein Atem roch übel.
    »Du wirst für deine Lügen bezahlen«, sagte Bote sanft. »Ihr alle werdet für eure Lügen bezahlen. Zuerst jedoch wirst du die Mahlzeiten an unsere nervösen Passagiere verteilen, damit sie sich beruhigen. Ari wird dich die ganze Zeit über begleiten, und wenn du eine falsche Bewegung machst, wird er dich töten.« Bote nickte dem Jungen zu, und der Junge nickte zurück.
    McCracken zog den Karren mit den Tabletts in den Wagen und schloß dann auf Botes Befehl die schwere Tür hinter sich. Er schob den Wagen vor, drehte ihn vorsichtig um und rollte ihn zu den Sitzreihen mit den verängstigten Passagieren, viele davon Kinder. Blaine sah hoch, und all ihre Blicke schienen auf ihm zu liegen. Von Ari gefolgt, der eine Uzi in der Hand hielt, schob Blaine den Wagen in den rechten Gang.
    Bote blieb vor der Kabine stehen, vor der Filmleinwand, die noch herabgezogen war.
    Blaine wußte, daß der dritte Terrorist, eine Frau, irgendwo zwischen den Passagieren saß, den Finger auf einem Knopf, der den Sprengstoff zünden würde. Er konnte die Drähte an der Decke sehen; einige kamen aus den Gepäckabteilen über den Sitzen hervor, in denen der Sprengstoff verstaut sein mußte. Die Drähte hielten den Sprengstoff zusammen, doch der Zünder wurde über Funk ausgelöst; jedenfalls verrieten keine
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