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Olympos

Titel: Olympos
Autoren: Dan Simmons
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Strahl dort abzuschalten und all di e se vielen Angehörigen der Argeier zurückzuholen. Thrasym e des, deine Leute waren damit betraut, die Langschiffe zu ba u en. Würdest du dem Rat berichten, wie weit diese Arbeit g e diehen ist?«
    Thrasymedes verneigte sich. Er hatte einen Fuß auf eine Stufe gestellt, und sein polierter Helm lag auf seinem Bein. Er sagte: »Wie ihr wisst, hat unser bester überlebender Schiffsbauer, Harmonides – wörtlich › Sohn des Zimmerers ‹ – die Leitung des Bauvorhabens inne. Ich gebe das Wort an ihn weiter.«
    Harmonides, der junge Mann mit dem gelockten Bart, der H e lena kurz zuvor aufgefallen war, trat nun ein paar Schritte vor und schaute dann rasch auf seine Füße hinab, als wünschte er, er hätte sich nicht so in den Mittelpunkt gestellt. Er sprach ein wenig stockend.
    »Die … dreißig Langschiffe sind … fertig. Jedes kann … fünfzig Mann samt ihren Rüstungen und genug Proviant für … die Fahrt nach Delphi tragen. Wir sind auch kurz davor … die zwanzig anderen Schiffe … fertig zu stellen, wie es der … der Rat befohlen hat. Diese Schiffe sind … breiter als die Langschiffe und … und eignen sich perfekt für den Transport von Waren und Menschen, falls wir … solche Waren und Menschen fi n den.«
    Harmonides trat rasch in die Gruppe der Argeier zurück.
    »Sehr gute Arbeit, edler Harmonides«, lobte Hektor. »Wir danken dir, und der Rat dankt dir ebenfalls. Ich habe die Schiffe begutachtet, und sie sind sehr schön – wasserdicht, stabil, echte Präzisionsarbeit.«
    »Und ich möchte den Trojanern danken, die wissen, wo man an den Hängen des Ida-Gebirges das beste Holz findet«, erklä r te der errötende Harmonides, aber diesmal voller Stolz und o h ne das geringste Stocken.
    »Nun haben wir also die Schiffe für die Reise«, sagte Hektor. »Da die vermissten Familien auf dem Festland Achäer und A r geier sind, keine Trojaner, hat Thrasymedes sich freiwillig b e reit erklärt, die Expedition nach Delphi anzuführen. Thrasym e des, würdest du uns deine Pläne für diese Reise erläutern?«
    Der hochgewachsene Thrasymedes senkte das Bein und hielt seinen schweren Helm mühelos mit einer Hand, wie Helena bemerkte.
    »Wir schlagen vor, nächste Woche aufzubrechen, wenn die Frühlingswinde unsere Reise begünstigen.« Thrasymedes ’ tiefe, kraftvolle Stimme trug bis in die hintersten Ecken des großen, mit Säulen versehenen Ratssaals. »Alle dreißig Schiffe und fünfzehnhundert ausgewählte Männer – trojanische Abenteurer sind immer noch eingeladen, wenn sie etwas von der Welt s e hen wollen.«
    Leises Gelächter ertönte. In dem Raum herrschte gute Laune.
    »Wir segeln an der Küste entlang, vorbei am leeren Colonae«, fuhr Thrasymedes fort, »dann nach Lesbos und über dunkle Wasser nach Chios, wo wir jagen und frisches Wasser an Bord nehmen werden. Dann in west-südwestlicher Richtung übers Meer, vorbei an Andros, und in die Meerenge von Geraestus zwischen Carystos auf der Halbinsel und der Insel Keos. Hier trennen sich fünf unserer Schiffe von uns und segeln Richtung Nordwesten nach Athen; das letzte Stück Weges legen die Männer zu Fuß zurück. Sie werden dort nach menschlichem Leben suchen, und wenn sie keines finden, marschieren sie zu Fuß nach Delphi, ihre Schiffe kehren um und fahren am saron i schen Golf vorbei hinter uns her.
    Die fünfundzwanzig Schiffe, die mir bleiben, fahren nach Südwesten, vorbei an Lakedämonien und um den ganzen Pel o ponnes herum, wobei sie der Meerenge zwischen Kythera und dem Festland trotzen, wenn es das Wetter erlaubt. Wenn wir an Backbord Zakynthos erblicken, nähern wir uns erneut dem Festland, dann geht es nach Ost-Nordost und wieder nach O s ten tief in den Korinthischen Golf hinein. Kurz hinter dem oz o lischen Lokris und bevor wir Böotien erreichen, laufen wir in einen Hafen ein, setzen unsere Boote auf den Strand und gehen zu Fuß nach Delphi, wo, wie die Moravecs und unsere Freunde aus Ardis uns versichern, der Blaustrahl-Tempel die lebendigen Überreste unserer Gattung enthält.«
    Nun trat der Mann namens Boman ins Zentrum des freien Raums. Sein Griechisch hatte einen schrecklichen Akzent – s o gar einen noch stärkeren als das des alten Hockenberry, dachte Helena –, und er klang genau wie der Barbar, als der er sich kleidete, aber er machte sich trotz syntaktischer Fehler ve r ständlich, angesichts deren der Mentor eines Dreijährigen err ö tet wäre.
    »Es ist eine gute Jahreszeit
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