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Oliviane – Der Saphir der Göttin

Oliviane – Der Saphir der Göttin

Titel: Oliviane – Der Saphir der Göttin
Autoren: Marie Cordonnier
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wusste nicht, ob er sie gehört hatte, sie fühlte nur, dass eine Welle der Lust sie mit sich riss, als er mächtig und tief in sie eindrang, sich schneller und schneller in ihr bewegte und sie ganz ausfüllte.
    Dieses Mal gab es keinen Zorn, keine Schatten und keine Angst zwischen ihnen, nur pure Ekstase, ein grenzenloses loderndes Verlangen, dessen Feuer alle Missverständnisse, Irrtümer und Lügen verbrannte.
    Sie verschmolzen miteinander, und Oliviane stieß kleine, spitze Schreie der Lust aus, als er sich immer kraftvoller in ihr bewegte.
    Es war ein so unglaublich schönes Gefühl, doch sie wollte noch mehr – sie wollte ihn ganz in sich aufnehmen. Ihre Hände glitten wie im Fieber über seinen muskulösen feuchten Rücken, und sie wölbte sich ihm bei jedem Stoß heftiger entgegen.
    Ihr Körper versteifte sich, und Hervé konnte das lockende Pulsieren spüren, mit dem ihr Schoß ihn umfing. Er konnte sich nicht länger zurückhalten. Mit einem heiseren Aufschrei erreichte auch er den Höhepunkt der Lust, so berauschend und wunderbar, wie er ihn noch niemals zuvor erlebt hatte.
    Als Oliviane endlich wieder die Kraft aufbrachte, die Augen zu öffnen, sah sie in sein ernstes, männliches Gesicht. Er hatte den Kopf auf den Arm gestützt und betrachtete sie so versunken, dass sie mit einem Mal Angst bekam. Sie versuchte ein kleines Lächeln, das ihre Furcht verbergen sollte, doch es misslang ihr.
    »Ich fürchte, halb Vannes hat gehört, was wir hier getrieben haben«, sagte er trocken.
    Oliviane spürte die Röte, die ihr ins Gesicht kroch. Was war das? Eine Rüge? Ein Vorwurf? Hatte sie sich zu hemmungslos benommen?
    »Ihr wisst, dass dies die Angelegenheit natürlich entscheidet?«, erkundigte er sich in einem immer noch viel zu geschäftlichen Ton.
    »Entscheidet? Wie?«, flüsterte sie verwirrt. Sie hatte sich eine andere Reaktion von ihm erhofft. Nicht dieses Abwarten, diese Gelassenheit. Hatte sie zu hoch gepokert und verloren?
    »Es wird nichts mit dem Klosterleben, Oliviane de Rospordon!«, hörte sie ihn im selben Moment raunen. »Ihr seht selbst, dass Euer Hang zur Leidenschaft nicht zu einer Nonne passt!«
    Oliviane strich sich die halb aufgelösten, feuchten Haare aus der Stirn. Es war ihr unmöglich, auf seinen Plauderton einzugehen. Sie starrte in die dunklen Augen des Schwarzen Landry und rang nach Atem.
    »Verdammt, hört mit dem Geschwätz auf und sagt endlich die Wahrheit, Hervé, Landry oder wie immer Ihr heißen mögt, Seigneur!«
    »Die Wahrheit?« Hervé sah in das schöne wütende Gesicht und berührte den trotzigen Mund mit den Fingerspitzen. »Die Wahrheit ist, dass ich Angst vor dir habe, Oliviane de Rospordon. Es gefällt mir nicht festzustellen, dass ich nicht ohne dich sein kann. Ehe ich dich kannte, war mein Leben klar und einfach, jetzt besteht es nur noch aus Konfusion und Wirrnis. Wie zum Teufel kommst du zum Beispiel als Bademagd in dieses Haus? Macht es dir Vergnügen, alles auf den Kopf zu stellen?«
    »In meinem Haus geht Ihr mir aus dem Weg, Seigneur! Ich sah keine andere Möglichkeit, dieses Gespräch zwischen uns herbeizuführen«, antwortete Oliviane und lächelte traurig. »Was heißt, dass Ihr nicht sein könnt ohne mich? Dass Ihr mich wenigstens begehrt, wenn Ihr schon sonst nichts für mich empfinden könnt?«
    »Begehren ...«, wiederholte er, und seine Augen glitten über ihren vollkommenen Körper. »Es ist mehr als das. Es drückt mir den Atem ab und macht mich missmutig, wenn ich Euch nicht in meiner Nähe weiß. Es reduziert meine Wünsche auf den Blick in Eure Samtaugen und macht mich zum Sklaven meines Verlangens nach Euch. Es ist so groß, dass es mir Angst macht, weil ich weiß, dass es stärker als Stolz und Ehre, größer als Glaube und Hoffnung ist. Ich wollte davor fliehen, aber Ihr habt mir einen Strich durch die Rechnung gemacht, mein Herz!«
    »Dann ist es Liebe!«, wisperte Oliviane, und ein unvorstellbares, nie erlebtes Glücksgefühl durchrieselte sie vom Kopf bis zu den Zehenspitzen.
    »Ich fürchte es!«, entgegnete Hervé tiefernst. »Wollt Ihr mir wirklich auf diesem dornigen Weg folgen? Wenn er sich so fortsetzt, wie er begonnen hat, wird er ebenso viele Tränen wie Freuden bringen!«
    »Das ist mir egal. Ich folge Euch bis ans Ende meiner Tage!«, sagte Oliviane ebenso entschieden.
    Ihre Blicke versanken ineinander, und ihre Hände fanden sich wie ihre Lippen. Es war ein scheuer, ungeheuer sanfter Kuss, der Olivianes Lippen streichelte und
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