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Olivetti ermittelt

Olivetti ermittelt

Titel: Olivetti ermittelt
Autoren: Stefan Wilfert
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sagte Turgenjew. »Wie sah denn der Schirm aus?«
    Der alte Mann zuckte mit den Schultern. »Wie ein Schirm eben so aussieht. Unten ein runder Griff, oben der Schirm. Und rot war er, mit einer Sonne auf der linken Seite.«
    »Auf der linken Seite?« Das fand Turgenjew komisch. Aber er wollte den Mann nicht verwirren.
    »Ich habe alles notiert, Dr. Vitali. Wenn wir den Schirm gefunden haben, werde ich Sie sofort benachrichtigen.«
    In dem Moment betrat Olivetti das Kommissariat. Er hielt einen roten Schirm in der Hand.
    »Schauen Sie mal, Dr. Vitali«, sagte Turgenjew und deute auf Olivetti. »Das ist einer unserer jüngsten |47| Mitarbeiter hier. Er hat gerade Ihren Schirm gefunden. Sie sehen, auf die Polizei ist immer Verlass!«
    Überrascht nahm der Mann den Schirm entgegen und vergaß vor Freude, sich zu bedanken. Olivetti half ihm hinaus.
    Schon wieder klingelte das Telefon.
    »Turgenjew, Kommissariat. Guten Tag, Sie wünschen? … Ach, Sie sind’s, Kommissar Teufel. Jawohl, ich notiere: Lothar Bert Thesin, Sandweier, Rheinstraße 143. Alles klar, ich werde den Kollegen Schrödinger sofort anrufen. Was? … Sofortissimo? Aber klaro: sofortissimissimo!«
    Er legte auf, rief Schrödinger an und richtete ihm die Adresse aus.
    Da kam Olivetti zurück. »Auftrag erledigt, Chef! Schirm hatte ich draußen vor der Tür gefunden, Mann ist zufrieden.« Olivetti beugte sich zu Turgenjew vor. »Bekomme ich jetzt einen Orden?«
    Der grinste ihn an. »Im besten Fall darfst du dir den Eisbecher Turgenjew bestellen.«
    »Und wann ist der beste Fall?«
    »Wenn ich es sage«, lächelte Turgenjew ihn an. »Schlau, was?
Spassiba
, Olivetti,
danke

    »Also, Herr Turgenjew, Sie sind schlau. Aber ich sage Ihnen was.« Olivetti legte die Hand auf den Tresen. » |48| Ich bin oberschlau. Soll ich es Ihnen beweisen?«
    Turgenjew nickte.
    »Woran erkennt man, ob ein Floh ein Männchen oder ein Weibchen ist?«
    Turgenjew runzelte die Stirn. »Sag’s mir.«
    Olivetti grinste. »Man setzt den Floh auf die Hand. Springt
er
weg, ist es ein Männchen, springt
sie
weg, ist es ein Weibchen!«
    Bevor Turgenjew etwas sagen konnte, klingelte das Telefon.
    »Turgenjew, Kommissariat. Guten Tag, Sie wünschen?«

|49| Ausgeflogen
    Vor dem Haus des Verdächtigen kam Teufel mit atemberaubender Geschwindigkeit ein Auto entgegen. Reifen quietschten und er stoppte sein rotes Teufelsgefährt nur wenige Zentimeter vor dem Wagen. Es war Schrödinger.
    »He, Schrödinger, hat Turgenjew dir Bescheid gesagt?«
    »Ja, er hat angerufen.«
    Die Kommissare gingen schnurstracks zur Klingel. Da stand nur ein Name: Schlier. Als sie klingelten, öffnete eine alte Dame.
    »Ja, bitte?«
    Schrödinger zückte seinen Ausweis. »Schrödinger, Kripo Baden-Baden. Das ist mein Kollege Teufel. Sind Sie Frau Schlier?«
    Die alte Dame nickte.
    »Wir suchen Herrn Lothar Bert Thesin.«
    Die Frau zeigte in den Flur des Hauses. »Er ist da. Die letzte Tür links.«
    |50| Schrödinger und Teufel traten ein und klopften an die entsprechende Tür.
    »Herr Thesin, hier ist die Polizei. Machen Sie bitte auf!«
    Aber nichts rührte sich.
    Erneutes Klopfen. »Herr Thesin! Polizei! Aufmachen!«
    Da hörten sie, wie vor dem Haus ein Auto mit heulendem Motor davonraste. Beide Polizisten rannten hinaus und sahen gerade noch, wie ein weißer Wagen um die Ecke bog. Sie sprangen sofort in ihre Autos – stiegen aber gleich wieder aus. Der Gauner hatte aus allen Reifen die Luft rausgelassen.
    »Verflucht!«, schimpfte Schrödinger.
    »Wenn wir ihn kriegen, muss er alle Reifen selber wieder aufblasen!«, meinte Teufel, der gleich darauf mit der Dienststelle telefonierte und bat, das Auto zur Fahndung auszuschreiben.

|51| Olivetti grübelt
    Olivetti war inzwischen wieder nach Hause gegangen, um Schularbeiten zu machen. Die ganze Zeit aber ging ihm der Rat von Schrödinger durch den Kopf, den Fall mit dem verschwundenen Geld seiner Mutter wie einen Kriminalfall zu behandeln. Also nachdenken, nachdenken, nachdenken …
    Seiner Mutter fehlte Geld. Er hatte es nicht genommen. Jemand anderes wohl auch nicht, denn sonst hätte er sicher alles aus dem Portemonnaie geklaut.
    Also musste er überlegen, was sie an dem Tag, an dem das Geld verschwunden war, gemacht hatte. Morgens war sie aufgestanden, hatte gefrühstückt, war dann einkaufen gegangen und danach zu Hause gewesen. Wann sollte da was passiert sein? Vielleicht hatte sich seine Mutter getäuscht? Und selber das Geld ausgegeben? Olivetti kratzte
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