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Olivetti ermittelt

Olivetti ermittelt

Titel: Olivetti ermittelt
Autoren: Stefan Wilfert
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wollten zu ihren Plätzen zurückgehen, um etwas zu trinken.
    »Einen Moment noch, Alfred, erst muss ich meinen Preis holen.« Sie gingen an die Stelle zurück, an der sie dem Mann vom Sicherheitsdienst den Preis übergeben hatten. Aber er war nirgends zu sehen.
    »Mach dir mal keine Sorgen. Der wird irgendwo herumstehen und dich suchen«, meinte Alfred.
    Aber Olga wurde langsam unruhig. »Wir hatten ihn doch gebeten, hier stehen zu bleiben!« Sie schaute sich um. Alfred Sturm ging mit Olga zu einem der Veranstalter und erklärte ihm die Lage.
    »Keine Angst, gnä’ Frau, das haben wir gleich.« Er rief jemanden vom Sicherheitsdienst zu sich und der sprach über sein Kopfhörermikrofon mit seinen Kollegen.
    »Wer den Preis von Olga Ness hat, bitte melden und sofort zu Tisch eins kommen. Sofort!« Er wartete einen Moment. Dann wiederholte er seine Durchsage. Wieder nichts.
    »Alfred!« Olga packte ihren Filmpartner am Arm. Der führte sie erst einmal an ihren Tisch. Der Sicherheitsmann ging jetzt zu seinen Leuten, um sie einzeln zu befragen. Nach einer Weile kam er zurück.
    |62| »Es tut mir sehr leid, gnädige Frau, aber Ihr Preis ist nicht aufzufinden. Wir werden jetzt die Polizei rufen.« Er wollte sein Handy nehmen, aber Olga packte ihn am Kragen.
    »Mein lieber junger Freund, wenn Sie mir nicht sofort den Preis zurückholen, werde ich unangenehm. Alles klar? Und jetzt schwirren Sie ab und suchen meinen Preis!«
    Die Große Dame des Deutschen Films konnte plötzlich sehr undamenhaft auftreten. Immer mehr redete sie sich in Wut und wurde dabei so laut, dass die anderen Gäste auf sie aufmerksam wurden.
    »Ich will meinen Preis! Ich will die Polizei, die Feuerwehr. Alle müssen den Preis suchen. Meinen Preis! Ruft alle zusammen: Detektive, Kriminalpolizei, Förster, Technisches Hilfswerk, die Bundeswehr, die Luftwaffe, die Marine, den Zoll! Ich will meinen Preis!! Alfred, wo bist du?«
    Damit sank sie ermattet auf einen Stuhl und umarmte eine Flasche Wein, so wie sie vorher ihren Preis umarmt hatte.
    Der Sicherheitsmann sprach unterdessen schon mit der Polizei. Er erklärte die Situation und wurde sofort mit Schrödinger verbunden.
    »Guten Tag, ich bin der Chef der Security beim Fest |63| des Deutschen Filmpreises. Offensichtlich ist einer der Preise gestohlen worden …«
    »Gestohlen worden, sagen Sie? Okay, mein Kollege Teufel kommt gleich zu Ihnen. Warten Sie mal eine Sekunde!« Schrödinger rief Teufel die Neuigkeit zu. Der war gerade zurückgekommen und hatte am Gatter, über das der
Spitzbube -Dieb
mit dem Pferd gesprungen war, einen Zettel gefunden. Er legte ihn auf Schrödingers Schreibtisch, nickte ihm kurz zu und machte sich sofort auf den Weg zum Kurhaus, wo die Feier stattfand.
    »So«, sagte Schrödinger zu dem Sicherheitsmann. »Nun erzählen Sie mal. Wie war das mit dem Preis? Wie ist das passiert?« Der Security-Chef berichtete jetzt alles etwas ausführlicher, während sich Schrödinger dazu Notizen machte.
    »Okay«, sagte er nach einer Weile. »Mein Kollege wird ja inzwischen angekommen sein. Er übernimmt alles. Danke!« Er legte die Notizen auf Teufels Schreibtisch und machte sich wieder über die Akten der beiden anderen Fälle »Dr. Zehn« und »
Spitzbube «
her. Und vor allem las er den Zettel, den der Reiter verloren hatte:
    Brot
    Butter
    |64|
Salat
    Tomaten
    Zwiebeln
    Nudeln
    Verwundert drehte Schrödinger den Zettel um. »Ach, Teufelchen, das ist doch dein Einkaufszettel.« Er schüttelte den Kopf. Manchmal sollte dieser Teufel wirklich zur Hölle fahren! Er griff zum Telefon.
    »Hallo. Teufelchen, ich stör dich nur kurz. Aber schreib mal auf deinen Einkaufszettel … ja, genau, auf deinen Einkaufszettel, dass du noch Ginkgo … genau, Ginkgo kaufen musst. Warum? Ginkgo ist gut für die Durchblutung des Gehirns. Warum? Na, schreib’s mal auf deinen Einkaufszet… Kapiert, warum? Okay, wenn du fertig bist, mach Schluss für heute. Morgen früh um acht im Büro!«
    Schrödinger legte auf und ging nach Hause, um erst einmal sein Aquarium zu füttern.

|65| Buchstabenrätsel
    Am nächsten Morgen schüttete es in Strömen. Schrödinger wälzte sich aus dem Bett. Lustlos zog er sich an, schlüpfte in seine gelben Schuhe und ging hinaus. Im Hausflur begegnete ihm Olivetti, der trübe zu ihm hochschaute.
    »Na, du Möchtegern-Polizist? Wie viele Fälle hast du denn heute schon gelöst?«
    »Vier Fälle«, kam es etwas brummig von Olivetti.
    »Vier? Donnerwetter!«
    »Ja, für Deutsch:
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