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Ohne Kuss ins Bett

Ohne Kuss ins Bett

Titel: Ohne Kuss ins Bett
Autoren: Crusie Jennifer
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nicht, dass Kelly O’Keefe ihnen guttun würde.«
    »Nein, nein, sie will nicht mehr über Kinder berichten, sie hat’s jetzt mit den Geistern. Sie hat herausgefunden, dass das Haus ursprünglich in England stand und es darin spukte, und jetzt ist sie ganz scharf darauf. Wusstest du, dass das Haus in Einzelteilen nach Ohio gebracht und wieder zusammengebaut wurde? Kelly wäre mir sehr dankbar, wenn ich mit ihr dorthin fahren würde. Außerdem könnte ich dann auch mal ein Spukhaus unter die Lupe nehmen. Ich habe mit zwei anerkannten Experten für Geister gesprochen, und da steckt wirklich etwas dahinter. Ich habe den Experten erzählt, dass wir ein Spukhaus in der Familie haben, und der eine von ihnen wollte es gern sehen. Und Kelly würde es gern sehen. Und ich würde es gern sehen. Wir werden die Kinder nicht belästigen.«
    »Das Haus gehört den Kindern, wir haben es also nicht in unserer unmittelbaren Familie«, entgegnete North und nahm seinen Stift wieder zur Hand. »Und du wirst nicht plötzlich in ihr Leben einbrechen, nur weil du meinst, du würdest gern auf Geisterjagd gehen.«
    »Nein, nein, ich sage dir doch, wir werden die Kinder nicht belästigen. Ich stelle mir vor, ich fahre mit Kelly und Dennis, dem Experten, da runter, wir sprechen mit den Leuten – nicht mit den Kindern, nur mit Erwachsenen –, und ich überprüfe, was vor sich geht. Ich berichte dir alles, dann erfährst du aus erster Hand, dass es den Kindern gut geht, Dennis kriegt seine Recherchen, Kelly kriegt ihr Video-Ding …« Sullivan zuckte die Achseln. »Wir haben alle was davon. Außerdem bin ich dann nicht hier in Columbus, wenn Mutter aus Paris zurückkommt. Sie mag Kelly nicht. Sagt, sie wäre nichts als Zähne und Haare.«
    North betrachtete seinen jüngeren Bruder mit einer Erbitterung, die er seit Jahren nicht mehr empfunden hatte. Southie ist ein ewiger Teenager , hatte Andie einmal gesagt. Unzählige Hobbys und meistens einen Steifen . Aber sie hatte es mit einem Lachen gesagt … »Southie, wann wirst du endlich Mutter die Stirn bieten?«
    »Southie?«, wiederholte Sullivan verwundert.
    »Was?«
    »Du hast mich ›Southie‹ genannt. So hast du mich schon jahrelang nicht mehr genannt.«
    »Na, dann werde endlich erwachsen, dann nenne ich dich nie mehr so. Du rennst nach Süd-Ohio davon, weil du Mutter nicht mit deiner neuesten Idee oder Freundin vor die Augen treten willst. Das ist doch keine Rebellion, immer wegzurennen.«
    »Ich will ja gar keine Rebellion. Da ist nichts, wogegen ich rebellieren muss. Ich habe doch ein wunderbares Leben. Und damit mein Leben so wunderbar bleibt, vermeide ich lieber alles Unerfreuliche und beschäftige mich stattdessen mit Dingen, die mich interessieren und meine Freundin glücklich machen. Außerdem hat das letzte Kindermädchen gekündigt, und die Kinder sind ganz allein. Das ist nicht …«
    »Die Kinder sind nicht allein.«
    »Hast du wieder ein Kindermädchen angeheuert?« Sullivan schüttelte den Kopf. »Die bleibt auch nicht lange. Ich sollte lieber hinfahren …«
    »Diese bleibt.« North zögerte, dann fügte er hinzu: »Ich habe Andromeda hingeschickt.«
    »Andie?« Sullivan stieß einen Pfiff aus und grinste. »Andie gegen die Geister. Das Übernatürliche kriegt einen Tritt in den Arsch. Ich wusste gar nicht, dass sie überhaupt wieder in der Stadt ist. Wann hast du denn mit ihr gesprochen?«
    »Heute. Sie fährt morgen runter.«
    Sullivan lächelte. »Hat mich Southie genannt, oder?«
    »Was?«
    »Deswegen hast du mich Southie genannt. Andie hat mich so genannt.«
    »Ja«, erwiderte North, der erkannte, dass es so war. Eine halbe Stunde mit Andie und zehn Jahre schrumpften zu einem Nichts zusammen. »Sie lässt dich schön grüßen.«
    »Hat sie sich verändert?«
    »Ihr Haar ist … anders«, meinte North zögernd und dachte daran, wie sie auf diesem Stuhl gesessen hatte, in eine grässliche Kostümjacke gezwängt, all die verrückten Locken am Hinterkopf zusammengebunden, wie sie ein finsteres Gesicht gemacht und mit ihm gestritten hatte. Und dann hatte sich eine Haarlocke gelöst und hing an ihrem Hals herab …
    »Ihr Haar ist anders?«, rief Southie. »Du siehst deine Exfrau nach zehn Jahren zum ersten Mal wieder, und das ist alles, was du erzählen kannst?«
    »Sie wirkte so …« Ernst. Angespannt. Ohne ihr früheres Lächeln . »… ruhig. Sie sah müde aus.« Er schüttelte den Gedanken ab. »Aber sie war auch nur zwanzig Minuten hier. Ich habe nicht so
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