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Ohne jedes Tabu

Ohne jedes Tabu

Titel: Ohne jedes Tabu
Autoren: Barbara McCauley
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nachts hatte sie kaum Schlaf bekommen, was eindeutig seine Schuld war.
    Er würde sicherstellen, dass sie heute früh ins Bett kam. Um zu schlafen!
    Lucian trat hinter Raina und strich sanft über ihre Arme. „Es ist eine wunderbare Idee, aber?”
    Einen Moment lang lehnte sie sich gegen ihn, dann drehte sie sich um und trat einen Schritt zur Seite. „Aber ich kann nicht mitkommen.”
    Etwas war nicht in Ordnung. Etwas, das nichts mit zu viel Arbeit und Schlafmangel zu tun hatte. Ein Gefühl der Angst stieg in ihm hoch.
    „Willst du mir erzählen, was los ist?”
    „Lucian …” Raina zögerte und holte erst einmal tief Luft.
    „Man hat mir einen Vertrag mit Rossina Designs in Florenz angeboten.”
    „Rossina Designs?” Obwohl er in Modefragen mit Sicherheit kein Experte war, sagte ihm der Name durchaus etwas. Jeder, der nicht gerade in einer Höhle wohnte, kannte den Namen die ser exklusiven Firma. „Du meinst Florenz in Italien?”
    „Ja.”
    „Verträge werden no rmalerweise gefeiert”, sagte er langsam.
    „Kannst du mir erklären, warum du aussiehst wie ein begossener Pudel?”
    „Der Vertrag beinhaltet, dass ich nach Florenz gehe und dort mit ihnen arbeite.”
    Das Angstgefühl verstärkte sich. „Du fährst nach Italien?
    Wann?”
    „Morgen.”
    „Was!?”
    „Es tut mir Leid.” Ihre Stimme bebte. „Ich weiß, dass das ziemlich überraschend kommt. Es ist alles so schnell gegangen.”
    „Das ist ja wohl ein wenig untertrieben.” Er ermahnte sich, ruhig zu bleiben. „In Ordnung, ich kann noch ein paar Tage länger hier bleiben und auf Emma aufpassen, bis du zurück bist.”
    Sie verschränkte die Arme, als sei ihr plötzlich kalt. „Lucian, ich nehme Emma mit. Wir werden für sechs Monate weg sein.”
    Er erstarrte. „Du fliegst nach Florenz? Morgen? Für sechs Monate? Und du nimmst meine Tochter mit? Einfach so?”
    „Es ist eine großartige Gelegenheit, die meine Firma unheimlich weiterbringen kann. Solch eine Chance kann ich nicht ausschlagen.”
    „Von wegen!” Er unterdrückte die Flüche, die ihm auf der Zunge lagen. „Du kannst alles tun, was du tun willst.”
    „Ich habe drei Jahre lang hart gearbeitet, um mit meinem Design Erfolg zu haben.” Sie schaute ihn direkt an. „Warum sollte ich zu solch einer Gelegenheit Nein sagen?”
    Warum sollte sie? Sie hatte wirklich hart gearbeitet, um sich in der Modebranche einen Namen zu machen, so viel hatte er in den Gesprächen auf der Party herausgehört. Aber sechs Monate?
    „Sechs Monate werden schnell vorbeigehen. Wenn wir zurückkommen …”
    „Verdammt, Raina, du fährst nicht!”
    Er wirbelte herum und fuhr sich mit der Hand durchs Haar.
    „Du kannst Emma nicht nehmen und einfach verschwinden.
    Sie ist meine Tochter, und falls du es vergessen haben solltest, wir sind zufällig verheiratet.”
    „Die Unterschrift unter eine Urkunde und das Tragen eines Ringes machen noch keine Ehe”, erwiderte sie ruhig. „Wir hatten uns darauf geeinigt, Emma deinen Namen zu geben. Wir hatten uns ebenso geeinigt, dass wir diese Ehe irgendwann wieder auflösen würden. Soweit ich sehe, hat sich daran nichts geändert.”
    Er hörte ihre Worte kaum noch, weil ihm das Blut in den Ohren rauschte. Ein unbändiger Zorn hatte ihn erfasst, und er musste sich bemühen, nicht laut zu werden. Verdammt! Verdammt!
    „In Ordnung”, stieß er hervor. „Geh nach Florenz, aber lass Emma bei mir.”
    Geschockt starrte Raina ihn an. Doch sie fasste sich schnell wieder. „Kommt nicht in Frage.”
    „Warum nicht? Du arbeitest sowieso den ganzen Tag. Ich werde mir sechs Monate freinehmen. Callan und Gabe können meine Arbeit mit machen, während ich mich um Emma kümmere.”
    Die Lippen zu einer dünnen Linie verzogen, trat sie zu ihm.
    „Emma ist mein Leben. Ich liebe sie. Ich würde sie niemals verlassen. Sie bleibt bei mir.”
    Bei der unbändigen Liebe, die in Rainas Augen leuchtete, und dem kämpferischen Ton ihrer Stimme musste er an ein Löwin denken, die ihr Junges verteidigte. Und tief in seinem Inneren wusste Lucian, dass sie Recht hatte, dass Emma bei ihr bleiben sollte. Aber sein Herz sagte ihm etwas anderes. Er wusste nur nicht genau, was.
    „Ich liebe sie auch”, erklärte er grimmig. „Zählt das, was ich möchte, hier überhaupt nichts?”
    „Mehr, als du denkst”, erwiderte Raina leise. „Du wirst sie immer lieben, Lucian. Sie ist ein Teil von dir, und das wird sie auch bleiben. Weißt du das denn nicht?”
    Als sie in dem Moment
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