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Ohne jedes Tabu

Ohne jedes Tabu

Titel: Ohne jedes Tabu
Autoren: Barbara McCauley
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bin?”
    Raina sah ihn mit großen Augen an. „Antonio Barducci? Er schreibt eine Kolumne für den ,New York Sophisticate’.”
    „Er hat dir etwas ins Ohr geflüstert.” Lucian knabberte an ihrem Ohrläppchen. „Das hat mir gar nicht gefallen.”
    Ihr Lachen begann irgendwo tief in ihrem Innern und sprudelte dann aus ihr heraus wie Champagner aus einer Flasche.
    Stirnrunzelnd hob er den Kopf. „Was ist daran so lustig?”
    Prustend drehte Raina den Kopf ins Kissen und rollte dann von Lucian fort. „Er hat mich gefragt, ob du noch zu haben seist.
    Er fand dich ,bellissimo’.”
    Lucian wurde krebsrot. „Das ist nicht lustig.”
    Raina setzte sich immer noch lachend auf die Bettkante. „Es ist urkomisch.”
    „Von wegen. Was hast du ihm gesagt?”
    „Ich habe ihm deine Telefonnummer gegeben.”
    „Was!” Lucian fuhr auf.
    „Das war ein Scherz.” Sie griff nach seinem Hemd und zog es über. „Ich habe ihm gesagt, dass du mein Mann bist und er die Hände von dir lassen soll.”
    Erleichtert lehnte er sich wieder zurück. „Gut.”
    Sie blickte ihn über die Schulter an und grinste. „Außerdem habe ich ihm gesagt, dass ich dich auch ,bellissimo’ finde.”
    „Tatsächlich?” Er erwiderte ihr Lächeln, strich das Laken glatt und klopfte neben sich. „Komm wieder her, und sag das noch mal. Das hat mich angemacht.”
    Raina sprang auf.
    „Hey. Wohin willst du?”
    Sie verschwand durch die Tür, noch bevor er die Chance hatte, ausgiebig ihre langen Beine zu bewundern. Stirnrunzelnd warf Lucian die Bettdecke zurück und wollte ebenfalls aufstehen.
    Doch Raina kam schon zurück, und ihm blieb fast das Herz stehen, während ein anderer Teil seines Körpers zum Leben erwachte. Sie schlenderte auf Lucian zu, wobei das offene Hemd einen freizügigen Blick auf ihren schlanken, nackten Körper erlaubte. In einer Hand hielt sie die Flasche Champagner, in der anderen die Schale mit der Schlagsahne.
    „Ich weiß noch etwas, was dich vielleicht anmacht.” Ein betörendes Lächeln auf den Lippen kam sie näher. „Was denkst du?”
    Er konnte momentan überhaupt nicht denken, aber das war unerheblich. Es war keine Frage, die einer Erwiderung mit Worten bedurfte.
    Während der nächsten Woche schwärmte die New Yorker Modebranche von Rainas neuer Dessous-Kollektion.
    „Erfinderisch”, „sexy” und „trendy” waren nur einige der Attribute, die in den einschlägigen Kreisen und Publikationen auf sie angewandt wurden. Raina wurde von Bestellungen überschwemmt, und die Telefone in ihrem Studio standen nicht mehr still.
    Selbst jetzt, während sie mit dem Fahrstuhl zu ihrer Wohnung fuhr, lag ein Lächeln auf ihren Lippen. Sie war glücklich über all die Begeisterung, aber gleichzeitig erschöpft.
    So ziemlich die gleichen Gefühle hatte sie auch Lucian gegen über.
    Nachdem sie sich nach der Modenschau die ganze Nacht über geliebt hatten, waren sie am frühen Morgen in ihre Wohnung gefahren, Emma hatte noch geschlafen, und Lucian hatte am Bett seiner Tochter gestanden und sie beobachtet, während er ungeduldig darauf gewartet hatte, dass sie sich regte. Beim ersten Anzeichen einer Bewegung hatte er Emma hochgehoben und an sich gedrückt.
    „Guten Morgen, mein Schatz”, hatte er sie leise begrüßt, als habe er das schon ihr Leben lang getan.
    Rainas Herz hatte sich zusammengezogen, als Emma sich freudig lächelnd an Lucian geschmiegt hatte und ihren kleinen Kopf auf seine Schulter gelegt hatte. In diesem Moment hätte Raina sich sicherlich noch einmal unsterblich in Lucian verliebt, wenn das nicht schon längst geschehen wäre.
    Ja, sie liebte ihn. Sie hatte es vom ersten Augenblick an getan, und sie würde es immer tun.
    Sie hatte gehofft, dass er, wenn sie Zeit miteinander verbrächten, anfangen könnte, sie ebenfalls zu lieben. Aber noch kein einziges Mal hatte er die Worte gesagt, nach denen sie sich so sehr sehnte. Er schien mit der jetzigen Situation zufrieden zu sein.
    Während sie arbeitete, verbrachte er seine freien Tage mit Emma.
    Die Nächte, dachte Raina mit einer Mischung aus Freude und Schmerz, verbringt er mit mir. Sie hatte während dieser Woche kaum Schlaf bekommen. Nicht, dass sie sich beschwerte. Sie war schließlich diejenige, die die Finger nicht von ihm lassen konnte.
    Es war eine unglaublich wilde, aufregende Woche gewesen.
    Und sie ging jetzt zu Ende.
    Den Schlüssel in der Hand, blieb Raina einen Moment vor ihrer Haustür stehen, um ihr inneres Gleichgewicht wieder zu finden. Sie
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