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Obi-Wan Kenobi - Leben und Legende

Obi-Wan Kenobi - Leben und Legende

Titel: Obi-Wan Kenobi - Leben und Legende
Autoren: Ryder Windham
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Energie.
    Vader brach am Rand des Aufzugschachts zusammen. Luke ging zu ihm und ließ seinen gepanzerten Körper sanft zu Boden sinken. Ein dünnes, zischendes Geräusch drang aus Vaders Maske. Sein Atemgerät war beschädigt.
    Wäre Obi-Wans Geist nicht Zeuge von Vaders Handlung gewesen, er hätte es niemals geglaubt. Vader - jenes Monster, das Obi-Wan zum Sterben auf Mustafar zurückgelassen hatte -hatte sich selbst geopfert, um seinen Sohn zu retten. Und plötzlich war Obi-Wan klar, in welchem Punkt er versagt hatte: Anders als Luke hatte Obi-Wan nicht nur geglaubt, dass Anakin vollkommen von der Dunklen Seite erfüllt war, er hatte sich regelrecht geweigert zu glauben, dass in Vader noch Gutes sein konnte. Und indem er sich geweigert hatte, diese Möglichkeit zuzulassen, hatte er nicht nur seinen ehemaligen Freund verdammt, sondern auch seine eigene Fähigkeit zur Hoffnung.
    Glücklicherweise hatte sich Lukes unbeirrbarer Glaube an das angeborene Gute seines Vaters als stärkere Macht erwiesen als die Kraft der Dunklen Seite.
    Obi-Wan erinnerte sich daran, was Qui-Gon Jinns Geist ihm vor so langer Zeit gesagt hatte. Er hatte gesagt, Obi-Wan wäre noch nicht bereit und würde noch nicht verstehen. All die Jahre hatte Obi-Wan geglaubt, Qui-Gon hätte gemeint, er wäre noch nicht bereit, die Details hinter Anakins Übertritt zur Dunklen Seite zu verstehen. Doch jetzt endlich begriff er die Worte seines Meisters.
    Ich war nicht bereit, Anakin zu vergeben. Und er wird niemals ganz frei sein, wenn ich es nicht tue.
    Doch unglücklicherweise wusste Obi-Wan, als ihm klar wurde, dass Anakin Skywalker noch lebte, auch bereits, dass er nicht mehr lange leben würde. Als Luke seinen sterbenden Vater zu einer Fähre schleppte, verlagerte Obi-Wans Geist seine Seele in ein anderes Reich. Und wartete.

    »Anakin«, rief Obi-Wan ins Nichts, nachdem Anakin Skywalker in den Armen seines Sohnes gestorben war.
    Einen Augenblick später hörte Obi-Wan eine vertraute Stimme aus der Dunkelheit antworten. »Obi-Wan? Meister, es tut mir so leid. Es tut mir so.«
    »Anakin, hör mir gut zu«, unterbrach Obi-Wan ihn. »Du befindest dich im Jenseits der Macht, aber wenn du jemals wieder die körperliche Welt besuchen möchtest, dann muss ich dir noch eine letzte Sache beibringen. Einen Weg, eins mit der Macht zu werden. Wenn du diesen Weg zur Unsterblichkeit wählen möchtest, dann musst du jetzt gut zuhören, bevor dein Bewusstsein verblasst.«
    Obi-Wan spürte Verwirrung und Reue in Anakins Seele. Doch dann kam die Antwort. »Aber, Meister. wieso ich?«
    »Weil du die Schrecken beendet hast, Anakin«, sagte Obi-Wan. »Weil du die Prophezeiung erfüllt hast. Weil du der Auserwählte warst. und bist.«
    Doch Obi-Wan wusste im Grunde seines Herzens, dass dies nicht die einzigen Gründe waren. »Und weil ich mich in dir getäuscht habe. Weil ich dein Freund bin.«
    Anakin antwortete leise. »Danke, Meister.«

    Luke Skywalker gelang es, den Leichnam seines Vaters zu einer imperialen Fähre zu schleppen und dem Todesstem zu entfliehen, bevor die Rebellenallianz die Kampfstation vernichtete. Nach der Landung auf dem Waldmond sammelte er Holz und baute einen Scheiterhaufen, um Anakins gepanzerte Überreste im Feuer zu bestatten. Als er zusah, wie die Flammen in den Nachthimmel stiegen, wünsche er sich, er hätte seinem Vater früher helfen können.
    Als der Haufen abgebrannt war, ging Luke zu seinen Freunden. Die Rebellen feierten den Sieg mit ihren neuen Verbündeten, den winzigen, fellbedeckten Ewoks. Die Feier fand in deren Siedlung in den Baumkronen statt. Luke drehte sich noch einmal um und sah die in Spektralfarben leuchtenden Gestalten Obi-Wans und Yodas vor der Dunkelheit des Blätterdaches erscheinen. Und einen Augenblick später erschien ein dritter Geist neben den anderen. Es war Anakin Skywalker.
    Die Jedi waren zurückgekehrt.

EPILOG

    Obi-Wan Kenobi sah Luke Skywalker nicht weit entfernt von der Eingangskuppel des Lars-Anwesens auf Tatooine stehen. Die Zwillingssonnen näherten sich immer mehr dem Horizont und warfen lange Schatten auf den Wüstenboden. Luke hatte sein Gesicht dem Sonnenuntergang zugewandt, er stand mit dem Rücken zu Obi-Wan. Ein warmer, sanfter Wind wehte von Westen heran.
    Aber weder Obi-Wan noch Luke befanden sich wirklich auf Tatooine.
    Es war fünf Jahre nach der Schlacht um Endor. Luke Skywalker befand sich in seiner bescheidenen Wohnung im ehemaligen imperialen Palast auf Coruscant, wo er widerstrebend
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