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Oase der Versuchung

Oase der Versuchung

Titel: Oase der Versuchung
Autoren: Olivia Gates
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langsam knapp zu werden schien. „Schließlich sind Sie fast zu Boden gegangen. Ich habe Ihnen ganz schön zugesetzt. Und das mit gefesselten Händen.“
    „Allerdings machen Sie mir gewaltig zu schaffen. Aber nicht, weil Sie mich geschlagen haben, wenn auch recht heftig. Zumal man bei Ihrer geringen Größe nicht so viel Kraft vermutet …“
    „Ist das alles, was Ihnen einfällt? Billige Witze darüber, dass ich kleiner bin als Sie?“
    „Ich würde mich nie über Sie lustig machen.“ Den Mann schien ein Magnetfeld zu umgeben, das T. J. magisch zu ihm zog. „Außerdem gibt es an Ihrer Körpergröße nichts auszusetzen. Sie passt sehr gut zu Ihnen.“
    T. J. bekam eine Gänsehaut und sagte lächelnd: „Sicher, dass Sie keine Gehirnerschütterung haben? Oder reden Sie immer so mit Männern?“
    Trotz dieser Bemerkung schienen die Augen des Mannes noch mehr zu strahlen. „Normalerweise rede ich nicht einmal mit Frauen so. Nur mit Ihnen. Und ich könnte mir noch ganz andere Dinge vorstellen.“
    T. J. drückte sich gegen die Tür. „Irgendwie reden Sie sich ein, dass Sie es mit einer Frau zu tun haben! Und jetzt sind Sie hinter mir her, oder was? Und das ein paar Minuten nach einer Bruchlandung mitten in der Wüste. Wenn Sie wüssten, wie Sie sich anhören. Absolut lächerlich!“
    „Noch lächerlicher finde ich es, dass Sie sich einen falschen Bart ankleben und die Haare kurz schneiden lassen, um nicht als Frau erkannt zu werden. Schon auf zehn Meter Entfernung habe ich gemerkt, dass da etwas nicht stimmt! Warum geben Sie nicht auf und sagen mir, wer Sie wirklich sind?“
    „Ich bin T. J. Burke!“
    Ganz nah sah T. J. die sinnlichen Lippen und blendend weißen Zähne des Mannes vor sich, als er sagte: „Meine bärtige Schönheit, Testosteron hat nur einer von uns im Blut – vor allem im Moment. Glauben Sie mir? Oder bevorzugen Sie einen handfesten Beweis dafür?“
    T. J. gab sich Mühe, ihn furchtlos anzublicken. „Und was wäre damit bewiesen? Dass Sie sich zu blonden Jünglingen hingezogen fühlen!“
    Als der große Mann jovial lachte, drang es T. J. bis ins Innerste. „Sie müssen wissen, dass mir Beleidigungen nichts ausmachen. Selbst wenn Sie wirklich ein Mann wären, würde ich darauf nicht reagieren. Aber schon in der dunklen Hütte wusste ich, dass Sie keiner sind – allem Anschein zum Trotz. Also, was ist: Geben Sie es zu, oder soll ich mich selbst vergewissern?“
    „Wagen Sie es nicht, mich anzurühren!“, rief T. J. „Sonst beiße ich Ihnen die Hand ab!“
    „Bei den Gefühlen, die Sie in mir auslösen, kann ich mir nichts Schöneres vorstellen als kleine Bisse von Ihnen. Schon diese Drohung sagt mir, dass Sie eine Frau sein müssen. Als Mann hätten Sie von Abreißen oder Brechen gesprochen, nicht von Beißen.“
    „Klingt ja, als würden Sie regelmäßig von Männern bedroht und von Frauen gebissen werden …“
    Um die Augen des Mannes bildeten sich kleine Lachfältchen. „Auch wenn Sie noch so geschickt ablenken: Mich können Sie nicht täuschen. Geben Sie auf! Ich habe Sie durchschaut. Nicht einmal eine Kugel ändert etwas daran, wie sehr ich auf Sie anspreche.“
    „Eine Kugel?“, fragte T. J. und riss erschrocken die Augen auf. „Sind Sie etwa getroffen worden?“
    Der Mann nickte. „Verraten Sie mir unter diesen Umständen Ihren Namen? Den richtigen, meine ich. Und darf ich endlich Ihr Gesicht ohne diesen falschen Bart sehen?“
    „Ach, hören Sie auf! Sind Sie überhaupt wirklich verletzt? Oder tun Sie nur so?“
    Schmerzen hatte der Mann offenbar keine, denn er zog T. J. fest an sich. Ihre Wangen und Oberkörper berührten einander. T. J.’s erster Eindruck war, wie kräftig und energiegeladen sich der Mann anfühlte. Doch dann – eine leicht klebrige Flüssigkeit … T. J. erschrak.
    Ihre Blicke begegneten sich. „Sehen Sie? Ich blute. Vielleicht sterbe ich sogar. Und das, ohne je zu wissen, wer Sie sind.“ Er seufzte. „Können Sie das verantworten?“
    T. J. entzog sich ihm, auf der Hand klebte Blut. „Jetzt seien Sie doch endlich still!“
    Er lachte. „Erst wenn Sie reden.“
    „Glauben Sie mir: Für Sie ist es sehr viel wichtiger, dass ich Ihnen helfe.“
    „Ach was! Um die Wunde kümmere ich mich schon selbst. Ich will, dass Sie mir alles erzählen.“
    „Jetzt seien Sie doch nicht so stur! Wenn wichtige Arterien durchtrennt sind, verbluten Sie langsam, ohne dass Sie am Anfang viel davon merken. Auch wenn Sie selbst im Moment Ihren Zustand für stabil
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