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O-Män - fast fantastisch

O-Män - fast fantastisch

Titel: O-Män - fast fantastisch
Autoren: Residenz
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die Bissspuren auf ihrem Smartphone, aber als ihr der Schüler Pfitzner erklärt hat, wie es dazu kam, und dass er ihr Phone gegen richtige, echte Außerirdische verteidigt hat, war sie direkt ein bisschen stolz. Wenn das nicht Liebe ist!
    Der Schüler Pfitzner kann sein Glück nicht fassen. Endlich wieder zu Hause! In der Küche bäckt Mama Schokomuffins für ihren Buben, damit er wieder zu Kräften kommt. Sein kleiner Bruder ist auf den Spielplatz geschickt worden, damit die zerrütteten Pfitzner-Nerven nicht durch unnötigen Lärm strapaziert werden. Gleich wird Cheyenne Blue anläuten, und sie werden sich eine romantische Komödie auf Blu Ray anschauen. Normalerweise liebt der Schüler Pfitzner ja eher „härtere“ Filme mit vielen Schießereien, Prügeleien und minutenlangen Verfolgungsjagden ohne unnötig viel Text dazwischen, aber seit dem eben bestandenen Abenteuer hat er eine völlig neue Seite an sich entdeckt: den soften Pfitzner, in dessen rauer Schale ein butterweicher Kern steckt. Auf das fliegen die Girls, und deswegen gibt es heute Romantik statt Rambo. Lord Lovekiss ist wieder da! Sogar Duftkerzen hat der Schüler Pfitzner aufgestellt und von seiner Mama extra leckeren Roiboos Tee brauen lassen, weil er weiß, dass Cheyenne Blue den so gerne mag. Es läutet an der Türe! Voll Freude wirft sich der Schüler Pfitzner auf die Couch, während sein Vater für Cheyenne Blue die Türe öffnet.
    Der Film ist wunderbar. Ganz eng kuschelt sich Cheyenne Blue an den Schüler Pfitzner, der seinen starken linken Arm um ihre Schulter legt und mannhaft gegen den stärker werdenden Harndrang ankämpft, den er auf zu viel Tee zurückführt. Als sich Filmheldin und Filmheld auf dem Bildschirm zu ersten Mal zärtlich küssen, schicken sich Cheyenne Blue und der Schüler Pfitzner an, das Gleiche zu tun. Ihre Gesichter kommen sich näher und näher … und dann passiert es: Cheyenne Blues Handy läutet. Sie hebt ab, lauscht konzentriert – und ist plötzlich nicht mehr ganz die, die sie noch gerade eben war. Ein Hauch von Ammoniak macht sich breit. Als der Schüler Pfitzner schreien will, schnürt ihm ein Tentakel die Kehle zu. „Blöd, jetzt“, denkt er noch, dann wird es finster.

Auf zu neuen Ufern!
    Großadmiral Grunzgummi ist außer sich vor Wut. „Surrm, Sie Schießbudenfigur! Wer hat Ihnen befohlen, dass Sie noch einmal mit der Erde telefonieren! Die Invasion ist abgeblasen, verstehen Sie, Sie Null! Abgeblasen, finito!“
    Der Funkertelefonist Surrm hüstelt verlegen. „Ich hab mir halt gedacht, weil wir doch die Schläferagentin 47X11 nicht erreicht hatten, dass da schade drum gewesen wäre, oder? So haben wir sie doch noch heraufteleportieren können.“
    „Ja, zusammen mit diesem unnötigen Erdling, den sie gerade in der Mangel hatte! Was machen wir jetzt mit dem?“
    „Aufessen?“, fragt Surrm schüchtern.
    Der Großadmiral rauft sich verzweifelt die Tentakel. Er wendet sich ab und starrt in die Weiten des Weltraums. „Surrm, machen Sie sich nützlich, und verbinden Sie mich mit dem Großimperator Dampfhammer! Das Debakel lässt sich nicht länger verheimlichen, ich muss endlich Meldung machen!“
    Surrm drückt beflissen zwei Knöpfe, dreht drei Regler und betätigt vier Hebel. Er schnappt sich den Hörer mit einem Tentakel, während die anderen Tentakel ungeduldig auf die Armlehne des Funkerstuhls klopfen. „Mein Großadmiral, es tutet!“, meldet Surrm in dienstlichem Ton. Es ertönt eine Tonbandstimme: „Danke, dass Sie die Kommandozentrale des Zentralplaneten Ponderosa angefunkt haben. Wir sind um Ihr Anliegen bemüht, der gewünschte Gesprächspartner wird sich in Kürze melden!“ Surrm wiederholt für Großadmiral Grunzgummi, was ihm die Tonbandstimme gerade gesagt hat. Die Ansage wiederholt sich mehrmals, und auch Surrm wiederholt sorgfältig immer wieder. Dienst ist schließlich Dienst.
    Großadmiral Grunzgummi droht ob der Dienstauffassung seines Funkertelefonisten die Nerven zu verlieren. Sein Kopf beginnt zu zittern, die Nasenflügel blähen sich, ein untrügliches Zeichen für drohenden Kontrollverlust.
    Endlich meldet sich die Stimme der Telefonistin: „Büro Großimperator Dampfhammer, Gfrettl am Apparat! Was kann ich für Sie tun?“
    Schneidig überreicht Funker Surrm seinem Großadmiral den Hörer. „Hier spricht Großadmiral Grunzgummi von der geheimen Invasionsstreitmacht, Sternenkreuzer Destruktor Zwo! Ich muss Großimperator Dampfhammer sprechen, dringend!“
    Nach einigen
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