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O-Män - fast fantastisch

O-Män - fast fantastisch

Titel: O-Män - fast fantastisch
Autoren: Residenz
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wieder los? Ich möchte einmal erleben, dass eine Invasion ohne Sperenzchen und Fisimatenten abläuft! Das wird ja mittlerweile fast peinlich!“
    Der Funkertelefonist wird vor Scham giftgrün. „Es fehlt ein Invasionsagent!“, gesteht er. „Was sollen wir jetzt machen?“
    Der Großadmiral am anderen Ende der Leitung holt tief Luft, dann brüllt er, dass alle anwesenden Invasionsagenten es hören können: „Surrm, muss ich wirklich auch noch für Sie denken?“
    Surrm schüttelt energisch den Kopf und wird nun seinerseits vor Empörung grellpink. „Bitte, nein, mein Großadmiral!“, bellt er in den Hörer. „Ich denke schon selbst! Leider fällt mir aber nichts ein!“
    „Surrm, Sie Null!“ Der Großadmiral ist der Verzweiflung nahe. „Dann schreiben Sie eben einen Zettel und kleben ihn an die Türe der Einsatzzentrale, damit der verspätete Agent weiß, dass wir schon ohne ihn mit der Invasion begonnen haben, und wo er sich zu melden hat! Ist denn das so schwer?“
    Der Funkertelefonist Surrm verneint energisch und knallt den Hörer wütend auf die Gabel. „Hat jemand einen Zettel und einen Stift bei der Hand?“, brüllt er in die unruhig hin- und herwabbelnde Menge. Ein Stift und ein Zettel werden nach vorne gereicht, und Surrm schreibt bedächtig folgendes auf: „Sehr geehrter Herr Kollege! Wir haben derweil mit unserer Invasion ohne Sie begonnen! Bitte folgen Sie einfach dem Kampfeslärm und dem Angstgeschrei der Erdlinge. Herzlichst, Surrm, Funkertelefonist und Einsatzzentralenkoordinator.“ Surrm überlegt, ob er noch etwas vergessen hat, aber auch hier fällt ihm nichts ein, da hebt sich fragend ein Tentakel in der zehnten Reihe. „Bitte, Kollege?“, erteilt der Funkertelefonist dem aufzeigenden Invasionsagenten das Wort.
    „Was machen wir mit dem gefangenen Erdling, Chef? Aufessen oder Erforschen?“
    Funkertelefonist Surrm fuchtelt ungeduldig mit seinen Tentakeln. „Wir haben jetzt schon zu viel Zeit verplempert. Das entscheiden wir nach der Invasion! Wir sagen ihm, dass er nicht weglaufen soll, weil wir eh gleich wiederkommen! Zwei Mann vor!“ Zwei Invasionsagenten springen nach vorne. „Sie übernehmen das?“, fragt der Funkertelefonist Surrm.
    Die zwei Freiwilligen nicken. „Dürfen wir wenigstens einmal abbeißen? Nur zum Kosten?“, erkundigt sich der Schmächtigere der beiden Freiwilligen.
    Der Funkertelefonist überlegt kurz und nickt dann huldvoll. „Aber wirklich nur ein kleines Stück! Geben Sie mir Ihr Ehrenwort!“
    Die beiden Freiwilligen salutieren und schnarren:
„Ehrenwort, Chef!“ Dann verschwinden sie in Richtung Badezimmer.
    „Bald geht’s los!“, ruft der Funkertelefonist Surrm fröhlich und beginnt mit dem Verteilen der Getränkebons. „Wir erwarten stündlich die Ankunft unseres Kommandanten, des Großadmirals Grunzgummi!“ Da läutet es an der Türe. „Wer kann das sein?“, fragt sich Surrm. „Vielleicht der verspätete Agent? Freiwilliger vor, zum Nachschauen!“ Niemand meldet sich. Die Invasionsagenten blicken alle in die Luft, aus dem Fenster oder spielen versonnen mit ihren Tentakeln. Es läutet nochmals, etwas länger und etwas fordernder. „Alles muss man selber machen!“, meckert der Funkertelefonist Surrm und macht sich auf den Weg zur Türe, als es zum dritten Mal läutet. „Jaaajaaaa! Ich komm ja schon!“, brüllt Surrm und schnalzt einen Tentakel wie eine Peitsche in Richtung Türklinke.

So nicht, Tentakeltyp!
    Während sich in der Wohnung im obersten Stock die Invasionsstreitkräfte formieren, um endlich losschlagen zu können, dringt O-Män weiter ins Haus Rotensterngasse Nummer vier vor. Als er im Hochparterre ankommt, traut er seinen Augen nicht. Auf dem Fensterbrett sitzen eine ältere, aufgeputzte Dame in einem geierartigen Revuegirl-Kostüm und ein zappeliges Mädchen in einem schwarzen Samtdress mit spitzen Ohren und rotem Schnabel. „Schieh an, schieh an! Du muscht O-Män sein!“, kichert das Mädchen.
    O-Män traut seinen Ohren nicht. „Luise?“, fragt er.
„Nachtamschel!“, widerspricht das Mädchen und zwinkert verschwörerisch.
    „Pfau-Woman ich bin!“, sagt der Revuegeier und schlägt ein Rad.
    „Pfau!“, staunt O-Män.
    „Weiß ich!“, kichert Pfau Woman. „Bald komplett wir sind!“
    O-Män ist einer Ohnmacht nahe. „Fräulein Rehlein?“
Der Geier schüttelt den Kopf. „Zurzeit, wie ich habe gesagt, Pfau-Woman ich bin!“
    Hinter O-Män ertönt ein Quietschen, das immer näher kommt. Es wird von einem
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