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Nur wenn du mich hältst (German Edition)

Nur wenn du mich hältst (German Edition)

Titel: Nur wenn du mich hältst (German Edition)
Autoren: Susan Wiggs
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Montagmorgen kündigen.“
    „Unsinn. Du bist die beste PR-Agentin an der Westküste, und ich bin sicher, dass alle in deiner Firma das wissen.“
    „Mom. Es geht um Lloyd Johnson von den Lakers. Den größten Klienten, der je durch die Türen der Will-Ketcham-Gruppe gekommen ist. Es ist ihr Geschäft, ihm alles zu geben, was er verlangt. Wenn er will, dass die Wände in den Büros kariert tapeziert werden, ist es am nächsten Tag erledigt. Mich zu feuern ist keine größere Sache, als den Wasserlieferanten zu wechseln.“
    „Besteht denn nicht die Möglichkeit, dass sie dich behalten und dafür nicht mehr für Lloyd arbeiten?“
    „Niemals. Wenn ihr wichtigster Kunde will, dass ich gehe – und glaub mir, das will er –, bin ich Geschichte. Ich bin eine gute PR-Agentin, aber ich bin nicht unersetzlich. Zumindest nicht in ihren Augen.“ Oder in Lloyds .
    „Tja, in dem Fall haben sie selber Schuld. Sie haben sich gerade um eine sehr fähige und talentierte Mitarbeiterin gebracht.“
    Kim versuchte ein Lächeln. „Danke, Mom. Ich wünschte, in meinem Leben wären alle so loyal wie du.“
    „Was ist mit deinen Sachen?“
    „Die sind noch eingelagert, erinnerst du dich? Wir haben kürzlich darüber gesprochen.“ Wenige Tage vor Weihnachten hatte sie ihre Wohnung aufgegeben. „Lloyd und ich haben während der Haussuche im Heritage Arm in Century City gewohnt. Wir hatten vor, zusammenzuziehen. Ich glaubte, alles würde ganz toll werden. Bin ich wirklich so dumm?“
    „Nein. Nur tief in deinem Herzen eine echte Romantikerin.“
    War sie das? Eine Romantikerin? Kim dachte darüber nach. Sie hatte sich selbst für nüchtern gehalten, und doch steckte in der Behauptung ihrer Mutter ein Fünkchen Wahrheit. Nicht sonderlich weit unter der Fassade verborgen schlug ein Herz, das an so dumme Dinge glaubte wie sich zu verlieben und diesen Zustand für immer beizubehalten, seinem besten Freund und Geliebten die tiefsten Seelengeheimnisse anzuvertrauen. Eine Zukunft auf Vertrauen aufzubauen, anstatt Versprechen und Garantien einzufordern.
    So viel zu ihrem romantischen Herzen.
    „Mom, mit Sportlern bin ich so was von durch.“
    „Süße, du wirst mit Sportlern niemals durch sein. Sie sind deine Leidenschaft.“
    „Ha“, sagte Kimberly. „Sie sind nicht alle gleich. Es ist so lange her, dass ich einen Klienten hatte, der kein komplettes Arsch… äh, kein Idiot war.“
    „Du darfst ruhig Arschloch sagen, Süße.“
    Zum ersten Mal seit dem Debakel in der vergangenen Nacht spürte Kim, dass sich ein echtes Lächeln in ihr regte. „Mom.“
    „Manche Dinge kann man einfach nicht höflich ausdrücken.“
    Kim betrachtete ihre Fingernägel mit der French Manicure. „Als ich anfing, habe ich es geliebt. Ich arbeitete mit Jungs, die mich brauchten. In letzter Zeit erfinde ich nur noch Lügen und versuche, das Fehlverhalten meiner Klienten irgendwie zu vertuschen. Ich habe angefangen, meine Arbeit zu hassen. Es ist mir gelungen, die Presse und die Fans davon zu überzeugen, dass gute sportliche Leistungen der Freifahrtschein für schlechtes Benehmen sind. Das war nicht mein Ziel, und ich bin es wirklich leid.“
    „Oh, das ist sehr unglücklich.“
    „Was soll das heißen?“
    Ihre Mutter antwortete nicht, sondern bog in die Straße ein, in der sie wohnte. King Street war ein breiter, prächtiger Boulevard, auf dessen Mittelstreifen große Ahorn- und Walnussbäume wuchsen. Die über hundert Jahre alten Herrenhäuser waren von Eisenbahnbaronen, Bankern und Schiffsmagnaten einer vergangenen Ära erbaut worden. Jedes Haus ein Meisterstück des Goldenen Zeitalters, eine Hommage an die damalige Pracht, umgeben von schmiedeeisernen Umzäunungen oder hohen Mauern. Etliche gehörten heutzutage Leuten, die besessen davon waren, sie zu erhalten, einige waren inzwischen baufällig und wieder andere – wie Fairfield House – befanden sich seit Generationen im Besitz derselben Familie.
    Penelope lenkte den Wagen die lange, von Zäunen begrenzte Fahrspur hinunter und bog dann in ihre Auffahrt ein, wobei das Heck ein wenig ausbrach.
    Kim betrachtete das Haus, eines der größten und bekanntesten historischen Gebäude der Stadt, und riss den Mund auf. „Mom?“
    „Ich habe ein paar Veränderungen vorgenommen“, sagte ihre Mutter.
    „Das sehe ich.“ Das war nicht mehr das imposante Bauwerk am Ende der Straße, an das sie sich aus ihrer Kindheit erinnerte.
    „Ist es nicht wundervoll, Liebes? Wir sind rechtzeitig vor dem Winter
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