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Nur in deinen Armen: Roman

Nur in deinen Armen: Roman

Titel: Nur in deinen Armen: Roman
Autoren: Stephanie Laurens
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und daran, wie sehr trotz allem hier alles beim Alten geblieben war.
    Die Wiese neben dem Haus war voll mit Familie und Freunden, die bunten Sommerkleider verteilten sich wie Konfetti über den grünen Rasen. Viele suchten den Schatten unter den alten Bäumen, um sich dort zu entspannen, andere spazierten über die Wiese und blieben bei den einzelnen Gruppen stehen, um sich zu unterhalten, die letzten Neuigkeiten zu erfahren, aber hauptsächlich, um die neuen Familienmitglieder zu begrüßen.
    Davon gab es viele. Diese Tatsache erfüllte die Versammlung mit unverhüllter Freude, ein sprudelnder Quell sprie ßenden Lebens, der fühlbar war.
    Vor zwei Jahren hatten sich viele von den jetzt hier Anwesenden versammelt, um zu trauern. Obwohl Tolly und sogar Charles nicht vergessen waren, so hatte sich die Familie, wie alle großen Familien, doch weiterentwickelt. Sie war gediehen, hatte erobert - jetzt genossen alle die Früchte ihrer Arbeit.
    Eine solche Frucht hielt Honoria in ihrem Arm, jetzt hob sie die Röcke und ging auf die Wiese hinunter. Ehe sie noch drei Schritte gemacht hatte, löste sich ihr Ehemann aus einer der Gruppen und kam auf sie zu, verteufelt gut sah er aus, mit einer arroganten Selbstsicherheit trat er zu ihr.
    »Wie geht es ihm?« Devil senkte den Kopf, um seinen zweiten Sohn zu betrachten.
    Michael blinzelte, dann griff er nach dem Finger seines Vaters.
    »Er hat gegessen und ist trocken, deshalb ist er zufrieden. Ich glaube, du bist jetzt an der Reihe, das Kindermädchen zu spielen.« Honoria reichte ihm das in einen Schal gehüllte Bündel. Devil nahm die Last bereitwillig entgegen. Honoria verkniff sich ein Lächeln, sie wusste, dass er es kaum erwarten konnte, den stolzen Vater zu spielen. Immer wieder war sie erstaunt darüber, dass das Winken einer winzigen Hand genügte, um ihn - um eigentlich alle Männer seiner Familie - so bereitwillig dazu zu bringen, sich so vollkommen ihren Kindern zu widmen, obwohl sie doch so starke, so mächtige, arrogant selbstsichere und dominierende Männer waren.
    »Wo ist Sebastian?« Sie sah suchend über die Wiese, um nach ihrem erstgeborenen Sohn zu sehen. Er hatte gerade erst begonnen zu laufen, es würde also nicht mehr lange dauern, bis er rannte.
    »Er ist bei den Zwillingen.« Devil hob den Kopf und entdeckte die Mädchen. »Sie sind auf der Treppe zum Sommerhaus.«
    Er hatte die Stirn ein wenig gerunzelt. Honoria wusste, dass es nicht Zweifel an den Zwillingen war, die sehr gut auf Sebastian aufpassen konnten. Sie tätschelte seinen Arm, während er den Blick seiner grünen Augen auf ihr Gesicht richtete, lächelte sie ihn an. »Denk immer daran, es ist besser, wenn sie darüber nachdenken, eigene Kinder zu haben, und all die Schritte akzeptieren, die davor zu machen sind, als gar nicht darüber nachzudenken.«
    Es dauerte einen Augenblick, bis er ihrem Gedankengang gefolgt war, doch dann verhärtete sich sein Blick. »Mir wäre lieber, wenn sie überhaupt nicht an so etwas denken würden.«
    »Du hast genauso viele Möglichkeiten, das zu verhindern, wie die Sonne in ihrem Lauf aufzuhalten.« Sie drückte seinen Arm, dann deutete sie auf ihre Gäste. »Und jetzt geh und spiel den Gastgeber, zeig allen deinen Sohn, während ich die anderen bewundern werde.«
    Majestätisch saß die Herzoginwitwe auf einem schmiedeeisernen Stuhl mitten auf der Wiese neben Horatia und hielt Hof. Dabei schaukelte sie liebevoll drei winzige, in Schals gehüllte Bündel und zeigte ihre Enkelkinder der Menge um sie herum, die sich in den letzten dreißig Minuten ständig verändert hatte, aber dabei nicht kleiner geworden war.
    Auf einer Liege ruhte sich Catriona aus, Lady of the Vale, sie war noch immer ein wenig blass, ihr Haar lag wie ein feuriger Schein um ihren Kopf. Das Leuchten ihres Gesichtes, während sie beobachtete, wie Helena ihre Babys im Arm hielt, war strahlend. Sie sah genauso aus wie das, was sie war, eine Madonna, die gesegnet war.
    Richard stand neben der Liege, er hatte seine Finger mit ihren verschränkt. Sein Blick ging stetig von seiner Frau zu seinen Kindern und wieder zurück. Der Blick seiner dunklen Augen in seinem schmalen, scharf geschnittenen Gesicht, sagte mehr aus als Worte über seinen Stolz und sein Glück.
    Zwillinge, ein Mädchen und ein Junge. Wenn Catriona das vermutet hatte, so hatte sie ihm doch kein Wort davon verraten, weil sie wusste, wie wichtig es für Richard war, im Sommer nach Süden zur Zusammenkunft seiner Familie zu reisen.
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