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Nur für Schokolade

Nur für Schokolade

Titel: Nur für Schokolade
Autoren: Jaques Buval
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vor ihr, wartet, was sie sagen wird. Nachdem er keine Antwort bekommt, schreit er: »So, und jetzt gehörst du mir.«
    Er reißt sie zu Boden, drückt mit kräftigen Händen ihre Arme herunter. Sie windet sich, versucht, zu entkommen, doch ihre Füße werden wie die Arme weggedrückt. Sie bettelt um ihr Leben. Für einen Moment denkt sie noch daran, ihm die Mütze vom Gesicht zu reißen. Doch ihr Verstand rät ihr, dies nicht zu tun. Der Angreifer hat der Bäuerin jetzt mit aller Gewalt die Beine auseinander gedrückt und kniet zwischen ihnen. Den Kopf tief zu ihr hinabgebeugt, fragte er sie immer wieder: »Willst du meine Frau werden?«
    Doch er erhält keine Antwort. Unsägliche Angst lähmt die Bäuerin, so daß sie zu keiner Reaktion fähig ist. Sie bemerkt sein Keuchen, spürt die Lust, die in ihm aufkommt. Seine Hände ballen sich zu Fäusten, er zittert am ganzen Leib. Sein hochrot angelaufener Kopf verrät höchste Erregung. Seine Beine zittern, er hat seinen Körper nicht mehr unter Kontrolle.
    Wie wahnsinnig schlägt er auf die Frau ein. Obwohl sie stark blutet, läßt er nicht von ihr ab. In seiner Gier ist er nicht mehr Herr seiner Sinne. Einem Trommelwirbel gleich fliegen seine Fäuste auf die wehrlose Frau nieder. Dann beginnt er, ihr die Kleider vom Leib zu reißen. Völlig nackt und ihm wehrlos ausgeliefert, liegt die 51jährige unter ihm. Er fühlt sich als 31

    Sieger. Lachend, manchmal laut schreiend, völlig von Sinnen, vergeht er sich immer wieder an ihr.
    Stunden der Qual muß Bernadetta B. ertragen, doch sie sagt kein Wort. Sie erzählt später, daß seine wechselnden Gesichts-ausdrücke dem eines Ungeheuers geglichen hätten – aber es war eindeutig Leszek Pekalski. Für Leszek Pekalski war die Frau, ihm wehrlos ausgeliefert, die Erfüllung aller Begierden, sein uneingeschränktes Eigentum. Es gefiel ihm, daß sich diese Frau nicht wehrte, ihm sogar »freiwillig« gehörte. Er bemerkte nicht ihren leeren Blick, es störte ihn nicht, daß sie kein Lebenszeichen von sich gab. Er war nur mit sich selbst beschäftigt – und damit, seinem Opfer alles zu nehmen, was sich ein rasender Teufel holen kann. Nach Stunden läßt er von seinem Opfer ab, steht seelenruhig auf, knöpft sich die Hose zu und verschwindet, ohne die Bäuerin noch eines Blickes zu würdigen.

    Benommen und kreidebleich, mit unerträglichen Schmerzen rafft die Frau ihre Kleidung zusammen und läuft nach Hause.
    Sie will weinen, doch keine Träne läuft über ihre Wangen.
    Leise betritt sie das Haus, weckt nicht einmal ihren Ehemann.

    32
    Scham über das, was ihr angetan wurde, ist der Grund, warum sie ihm nicht alles berichtete. Bis zum Morgen ist sie damit beschäftigt, ihre blutenden Wunden zu stillen. Schmerzen in ihrer Brust treiben sie an den Rand des Wahnsinns. Nur die Angst, ihr Mann könnte etwas merken, hält sie aufrecht. Sie bereitet ihm sein Frühstück und ist froh, als er sie fragt: »Bist du mit dem Fahrrad gestürzt?«
    »Aber wie!« antwortet sie und ist beruhig, daß er ihr glaubt.
    Es vergehen Tage, bis sie sich ihrem Mann anvertraut und ihm von den schlimmsten Stunden ihres Lebens berichtet. Daß sie weiß, wer ihr dies alles angetan hat, behält sie vorerst für sich.
    Erst auf seinen Rat hin, zur Polizei zu gehen und »dieses Schwein anzuzeigen«, beschließt sie, es zu tun und den Beamten ihren Peiniger zu nennen. Nur einer im Ort hat solch einen Gang, nur einer geht so vornüber geneigt mit
    schlackernden Armen – Leszek Pekalski. Diese Haltung, die der eines Gorillas gleicht, und der Gang, ähnlich dem einer Ente, verraten ihn schließlich.
    Die Beamten des kleinen Polizeireviers brauchen nach dem Täter nicht lange zu suchen, sie wissen, wo er wohnt und sich oft aufhält. Bei seinem Onkel Bogdan. Als die Polizisten Leszek verhaften, ist er wie immer freundlich. Er gesteht die Tat und wird, da er einen festen Wohnsitz hat, nach den Vernehmungen freigelassen. Kein Polizist glaubt, daß dieser Pekalski vielleicht noch andere Straftaten begangen haben könnte. Viele Mädchen und Frauen wurden in den Jahren zuvor mißbraucht, doch niemand kommt auf die Idee, die kleine Dachstube, in der Leszek haust, zu inspizieren. Man ist froh, daß Leszek seine Tat gestanden hat – alles andere ist Sache des Gerichts.
    Auch ein Grund dafür, daß die Beamten nicht tiefer im Leben des Sonderlings stöbern, sind die Einwohner des Ortes selbst. Hämisch beschimpfen sie die Polizei: »Das schiebt ihr doch nur diesem
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