Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Nur einen Kuss, Kate!

Nur einen Kuss, Kate!

Titel: Nur einen Kuss, Kate!
Autoren: Anne Gracie
Vom Netzwerk:
dir Sorgen bereiten.” Er zog sie an sich. “Es kümmert mich, dass dir wehgetan wurde, dass du missbraucht wurdest und Hunger gelitten hast. Es tut mir weh, dass du das Opfer üblen Klatsches wurdest und in der Heimat gezwungen warst, deinen Lebensunterhalt mit Schrubben zu verdienen, und dich meiner Übellaunigkeit aussetzen musstest.”
    Von Gefühlen überwältigt, sprach er nicht weiter und küsste sie sanft und liebevoll. “Kate, du hast mein Wort, dass du nie wieder Armut, Angst, Schmerz oder Einsamkeit leiden musst. Ich schwöre dir, dich mein Leben lang zu lieben und zu schützen.”
    “Und ich dich, mein Geliebter”, flüsterte sie. Mehr konnte sie nicht sagen, da er ihr die Lippen mit einem Kuss verschloss.
    Nach einer langen zärtlichen Pause setzte er hinzu: “Außerdem bin ich der festen Überzeugung, dass Jungfräulichkeit in einer Ehe nichts zu suchen hat.”
    Zunächst begriff Kate nicht, dann aber sah sie seinen lausbübischen und verführerischen Blick. Erleichtert lachte sie auf und ließ es geschehen, dass er sie wieder in die Arme nahm.

EPILOG
    “Lass mich bloß nicht fallen!”
    “Dann halte gefälligst still!”
    Lachend wurde Kate über die Schwelle getragen. Jack küsste sie lange und innig, ehe er sie auf den Boden stellte.
    Nun erst bemerkte Kate, dass Carlos, Martha, Millie und Florence zugesehen hatten. Errötend zog sie Jack am Ärmel und deutete auf ihr Publikum, das sie nun umringte, um ihnen zu gratulieren.
    Erfrischungen wurden gebracht, Glückwünsche geäußert, und die Mädchen bewunderten Kates Kleid. Nach einer Weile kam Martha mit reuiger Miene und einem dicken Brief.
    “Mr. Jack, ich möchte nicht stören, aber dieser Brief ist schon vor ein paar Wochen gekommen.”
    Jack nahm den Umschlag in die Hand und drehte und wendete ihn.
    “Von Anwälten!”, sagte Martha düster. “Das verheißt nichts Gutes. Tut mir leid, Sir.” Damit ging sie und scheuchte die anderen hinaus.
    Jack öffnete den Umschlag und ging daran, das Schreiben zu lesen. Gleich darauf setzte er sich mit sonderbarem Ausdruck im Gesicht. Kate trat besorgt an seine Seite.
    “Schlechte Nachrichten?”
    “Nein”, antwortete er. “Lies selbst.”
    Kate griff nach den Bögen. Der erste war der Brief eines Anwalts, in dem dieser mitteilte, er habe den Auftrag, diesen Brief weiterzuleiten, wenn gewisse Bedingungen erfüllt seien. Kate runzelte die Stirn. Sehr geheimnisvoll. Nun nahm sie den nächsten Bogen und las die Einleitung.
    “Jack!”, stieß sie hervor.
    “Lies vor”, sagte er. “Ich kann es selbst kaum fassen.”
    Kate fing zu lesen an:
    Jack, mein geliebter Sohn,
    wenn Du diesen Brief erhältst, hast du nach Ansicht meiner Anwälte entweder endgültig mit Julia Davenport gebrochen oder seit meinem Tod sind ein Jahr und ein Tag vergangen. Ich hoffe, dass Ersteres eintrat.
    So oder so, Du wirst alles erben, da mein Testament nur eine List war, um Dich von diesem Frauenzimmer zu befreien.
    Meine Ärzte geben mir nur noch wenige Wochen, deswegen habe ich getan, was ich konnte, um Dir den Weg zum Glück zu ebnen. Ich weiß, dass mein Vorgehen Dich schmerzen wird, doch halte ich es für das Beste.
    Julia Davenport ist falsch und habgierig. Ich baue darauf, dass sie Dich verlassen wird, sobald sie entdeckt, dass Du enterbt wurdest. Hoffentlich tut es Dir nicht zu weh, mein Junge.
    Darüber hinaus hoffe ich, dass Du mir die vermeintliche Enterbung verzeihst. Sie ist grausam, da Du immer ein guter Sohn warst. Aber ich wünsche mir nichts sehnlicher als Dein Glück. Nichts ist wichtiger als wahre Liebe. Deine Mutter und ich waren sehr glücklich, und mein Herz starb mit ihr. Du bist ihr Ebenbild, mein geliebter Sohn, und sie hätte mir nie vergeben, wenn ich nicht versuchen würde, Dein Glück zu sichern.
    Suche Dir eine Frau mit einem guten und treuen Herzen, die dich um Deinetwillen liebt. Und wenn Du sie gefunden hast, heirate sie auf der Stelle.
    Von nun an bis zu meinem Tod werde ich fünfhundert Pfund und die Eigentumsurkunde für Sevenoakes bei mir tragen, damit Du nicht ganz mittellos dastehst.
    Hoffentlich kannst Du Deinem Vater verzeihen. Möge Gott Dich behüten.
    Dein Dich liebender Vater …
    “Oh, Jack, er hat dich doch geliebt …” Kate war in Tränen aufgelöst.
    Jack, dem zunächst die Worte fehlten, streckte die Arme nach ihr aus und sagte stockend: “Ich fand mein gutes und treues Herz, Vater. Hier ist es …”
    – ENDE –
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher