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Nur ein Liebestraum am Mittelmeer

Nur ein Liebestraum am Mittelmeer

Titel: Nur ein Liebestraum am Mittelmeer
Autoren: Rebecca Winters
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anrufen, und wenn er einverstanden ist, fliege ich noch nicht zurück und sehe, was ich hier bewirken kann. Chantelle war damals so nett zu mir, und wer würde sich in dieser herrlichen Umgebung nicht wohlfühlen? Ihr wohnt in einem Paradies, das nur wenige Leute auf der Welt genießen dürfen.“
    Und Teds „Wachhunde“ werden mich hier nicht aufspüren, schoss es ihr durch den Kopf. Zwei Wochen lang würde sie frei atmen können, denn keiner aus der Familie Stillman hatte eine Ahnung, wo sie sich aufhielt. Welch ein Geschenk des Himmels.
    Guy ging zu ihr und umfasste ihre Hände. „Du bist ein Engel, Laura. Ich weiß nicht, womit ich es verdient habe, dass sich unsere Wege ausgerechnet jetzt wieder kreuzen. Ich werde immer in deiner Schuld stehen. Egal, was du möchtest oder brauchst, es ist dein.“
    „Vielen Dank.“ Sie erhob sich und begleitete ihn zur Tür. „Ich komme nach, sobald ich telefoniert habe.“
    Raoul betrat das Haus seines Bruders durch den Seiteneingang, der seiner eigenen Villa auf dem weitläufigen Familienanwesen am nächsten lag. Gemächlich schlenderte er dann zu Guys bestem Freund Maurice, der im Wohnzimmer an der geöffneten Terrassentür stand.
    „Hallo, Maurice. Comment ça va ?“ Maurice wandte den Kopf. „ Bonsoir, Raoul. Du bist schon aus der Schweiz zurück?“
    „Ja, seit heute Nachmittag. Ich konnte die Angelegenheit erfreulich schnell erledigen. Als Guy vorhin das Büro verließ, sagte er, er würde eine Party geben, nannte aber keinen Grund. Kennst du den Anlass? Seit dem Unfall meidet Chantelle doch jedes gesellige Beisammensein wie die Pest.“
    „Er möchte Mrs. Aldridge allen Freunden und der Familie vorstellen, weißt du, das ist die Amerikanerin, die du momentan anstarrst.“
    Ja, er starrte tatsächlich eine Frau mit langen blonden Haaren an, und es ärgerte ihn, dass Maurice es bemerkt hatte. „Wer ist sie?“
    „Die Frau, die ihn vorm Ersticken bewahrt hat.“
    Raoul hob die schwarzen Brauen. „Wirklich?“
    Die Nachricht vom Beinahetod seines Bruders passte zum heutigen Abend. Er hatte schon unerfreulich genug mit einem Anruf seiner Exfrau begonnen. Danielle war ziemlich beleidigend geworden und hatte ihm mit Selbstmord gedroht, sollte er ihrer Beziehung keine zweite Chance geben. Wie üblich hatte sie versucht, seine Aufmerksamkeit zu erheischen. Er war ihr Verhalten inzwischen leid und hatte das Telefonat abrupt beendet. Doch spürte er noch immer den Widerwillen, den sie bei ihm ausgelöst hatte.
    „Ja, das hat sie.“
    „Wann ist es passiert?“
    „Gestern Abend beim Dinner in Siena. Guy hat sich verschluckt. Uns ist erst überhaupt nicht aufgefallen, in welchen Schwierigkeiten er steckte, und dann haben wir nicht gewusst, was wir tun sollten. Bis auf Mrs. Aldridge, die ihm das Leben gerettet hat.“
    „Dem Himmel sei Dank.“ Raoul war erleichtert und zugleich etwas verwirrt. Warum hatte sein Bruder ihm vorhin im Büro nichts davon erzählt? Es war völlig untypisch für ihn. „Was macht sie hier in Cap Ferrat?“
    „Guy wollte sich bei ihr bedanken und beschloss, ihr zu Ehren eine Party zu geben.“
    „Und Chantelle ist damit einverstanden?“
    Raoul fand das Ganze ziemlich seltsam. Sein Bruder fühlte sich für Chantelles aktuellen Zustand verantwortlich und litt unter Schuldgefühlen. Außerdem konnte man die Ehe der beiden momentan nicht gerade als stabil bezeichnen. Die Amerikanerin war eine Fremde, auch wenn sie ihn vorm Ersticken bewahrt hatte.
    „Es scheint so. Und Mrs. Aldridge ist eine außergewöhnliche Frau“, fügte Maurice mit ehrfürchtig klingender Stimme hinzu, während er den Blick über Laura schweifen ließ.
    Sie dürfte mindestens fünfzehn Jahre jünger sein als ich, dachte Raoul. Aber das Alter war letztlich unbedeutend, wenn eine Frau eine so wohlproportionierte feminine Figur besaß und mehr Sinnlichkeit ausstrahlte, als erlaubt sein sollte.
    Man konnte es den männlichen Gästen sicher verzeihen, dass sie ihre Gespräche unterbrachen, um diese Schönheit zu betrachten. Die anwesenden Frauen hingegen gaben – wenngleich erfolglos – vor, dass sie das hinreißende Wesen in dem eleganten apricotfarbenen Seidenkleid nicht bemerkten.
    Das Geschehen hätte Raoul amüsiert, wäre er von ihrer Weiblichkeit nicht selbst in den Bann gezogen worden. Die Amerikanerin schien sich ihrer Wirkung allerdings überhaupt nicht bewusst zu sein. Doch dieses Verhalten konnte nur gespielt sein. Eine so fesselnde Schönheit wusste genau um
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