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Nur ein Liebestraum am Mittelmeer

Nur ein Liebestraum am Mittelmeer

Titel: Nur ein Liebestraum am Mittelmeer
Autoren: Rebecca Winters
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ihre Macht – diese Erfahrung hatte er am eigenen Leib gemacht.
    Vor vielen Jahren hatte ihn eine solche Frau beinahe eingewickelt und er sich ihretwegen fast die Zukunft ruiniert. Er war von ihren Reizen so geblendet gewesen, dass er ihr wahres Gesicht erst sehr spät erkannte. Sie hatte ihn von vorne bis hinten belogen und gehofft, sich ihn als Ehemann Nummer drei zu angeln und ihr restliches Leben im Luxus zu genießen.
    Es war ein herber Schlag für sein Ego gewesen, aber er hatte ihn überlebt und schließlich verwunden. Als er dann Danielle begegnet war, war er ihrer Faszination ganz schnell erlegen. Sie stammte aus einer guten, wohlhabenden Familie und benötigte folglich sein Geld nicht. Deshalb hatte er seine Wachsamkeit und Vorsicht aufgeben können und ihr schon bald einen Heiratsantrag gemacht.
    Welch ein schrecklicher Fehler! Mit der Zeit stellte sich nämlich heraus, dass seine vermeintlich liebende Gattin ebenfalls eine große Lügnerin war. Was das Ende ihrer Ehe bedeutet hatte. Und kein Bitten und Betteln würden je wieder die Gefühle in ihm wecken, die er einst für sie empfunden hatte.
    Dankend verneinte Raoul, als eines der Hausmädchen ihm ein Glas Wein anbot. Er brauchte jetzt etwas wesentlich Stärkeres. „Wie lange wird Mrs. Aldridge hierbleiben?“
    „Sie hatte in Europa einen Auftrag zu erledigen“, antwortete Maurice. „Ich habe keine Ahnung, wie bald sie an ihren Arbeitsplatz zurückkehren muss.“
    Unwillkürlich ließ Raoul den Blick zu ihr schweifen. Sie maß etwa einen Meter siebzig, vielleicht auch zweiundsiebzig. Eine Größe, die ihren Reiz besaß, wie ihm zum ersten Mal bewusst wurde. Erneut ärgerte er sich, weil er etwas bemerkte, das ihm gar nicht auffallen sollte.
    „Was macht sie beruflich?“
    „Ich weiß es nicht. Ihre Rettungstat war an dem Abend in Siena das vorrangige Gesprächsthema. Später bat uns Guy, uns um Paul zu kümmern, während er sie ins Hotel zurückbegleitete.“
    Na wunderbar! Was dachte sich sein Bruder nur? Verstohlen sah er zu der Amerikanerin hin. „Woher kommt sie?“
    „Aus Südkalifornien.“
    Ein Model dürfte sie aufgrund der sehr weiblichen Figur nicht sein, überlegte er. Wahrscheinlich war sie irgendeine Schauspielerin, die ihre Rollen ihrer Erscheinung und der sinnlichen Ausstrahlung verdankte.
    Er blickte zu seiner elegant gekleideten Schwägerin im Rollstuhl. Sie wirkte noch immer jung – und gleichzeitig sehr in sich gekehrt. Wie stark hatte sie sich nach dem Unfall verändert.
    Verflixt, sie brauchte keinen zweiten seelischen Schock. Warum, in aller Welt, brachte Guy diese Mrs. Aldridge ins Haus? Je früher sie in die Staaten zurückflog, umso besser.
    Bevor er Maurice noch weiter ausfragen konnte, entdeckte sein Bruder ihn und kam sogleich mit seinem Gast auf ihn zu. Raoul fand es beunruhigend, fast schon widerwärtig, wie vertraut er die Amerikanerin am Ellbogen fasste.
    „Raoul, ich möchte dich mit Laura Aldridge bekannt machen. Laura, das ist mein jüngerer Bruder Raoul, das Genie unserer Familie. Laura hat mich gestern vorm Ersticken bewahrt.“
    „Davon habe ich gehört“, antwortete Raoul leise und be mühte sich, gelassen zu klingen. Am liebsten hätte er Guy beiseitegenommen und ihn um eine Erklärung gebeten. Stattdessen schüttelte er Laura die Hand und bemerkte, dass sie keinen Ring trug. „ Enchanté , Madame“, sagte er und betonte die Anrede.
    Ihre schmale, gepflegte Hand ist so wohlgeformt wie ihr ganzer Körper, schoss es ihm durch den Kopf. Im nächsten Moment wurde ihm bewusst, wohin sich seine Gedanken verirrten, und er fluchte insgeheim.
    „Warum so förmlich? Laura ist meine Lebensretterin. Ihr solltet euch duzen.“
    „Guten Abend, Raoul“, erwiderte sie höflich, jedoch leicht abweisend, als ahnte sie, dass er sie begutachtet hatte.
    Raoul fühlte sich ertappt, und der intelligente Ausdruck in ihren grünen Augen machte ihn zusätzlich gereizt. „Welch glücklicher Umstand für uns Laroches, dass du in deiner Freizeit Leben rettest.“
    Laura lächelte Guy zuliebe. „Damit verdiene ich unter anderem meinen Lebensunterhalt.“
    Obwohl es ihm missfiel, dass er körperlich auf sie reagierte, konnte er sich ihrer faszinierenden Ausstrahlung nicht entziehen. „Du bist also in der Notrufzentrale beschäftigt?“
    „Laura arbeitet ab und an als Rettungsschwimmerin am Manhattan Beach in Kalifornien. Daher kennt sie auch diese Rettungsmethode von Heimlich“, erklärte Guy.
    Unwillkürlich musste Raoul
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