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Nur ein Kuss von dir

Nur ein Kuss von dir

Titel: Nur ein Kuss von dir
Autoren: S. C. Ransom
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der mein Amulett hatte, wartete offenbar auf mich.
    »Ist das Ihrer?«, fragte er und ließ den Armreif von seinem Bleistift in einen extra Kasten gleiten.
    Ich nickte. »Kann ich ihn bitte wiederhaben?«
    »Er ist stichprobenartig für eine weitere Untersuchung ausgewählt worden«, verkündete er mit gelangweilter Stimme.
    Ich bemühte mich, nicht in Panik zu geraten bei dem Gedanken, was Callum wohl unternahm, um mich zu schützen.
    Während ich verzweifelt versuchte, meine Angst im Zaum zu halten, lächelte ich den Mann an. »Ich verstehe. Und was bedeutet das?«
    Ich wollte noch mehr sagen, doch die Sachen der ungeduldigen Menschenschlange hinter mir kamen nun aus dem Durchleuchtungsgerät und zuckelten über das Förderband. Der ungeduldige Mann im Anzug schob mich zur Seite, um seine Laptoptasche zu schnappen, und ich spürte seine Missbilligung geradezu körperlich.
    Gleichgültig fuhr der Wachmann fort: »Der Armreif wird nach Spuren von Explosivstoffen untersucht.« Mit irgendeinem speziellen Greifgerät nahm er ein kleines Tuch und strich damit über meinen Reif, wobei er sorgfältig darauf achtete, nicht selbst damit in Berührung zu kommen. Ich biss mir auf die Lippe.
    »Was machen die denn jetzt, Alex? Gibt es ein Problem?« Mum war nun bei mir, total empört.
    »Sie scheinen zu glauben, dass mein Armreif vielleicht gefährlich ist«, antwortete ich möglichst ruhig und dachte an Callums Kampf, der gerade mit Sicherheit um uns herumtobte. Wenn er besiegt würde, wäre ich innerhalb von wenigen Augenblicken so gut wie tot. Ich wusste ja, dass er alles versuchte, was ihm möglich war, um mich zu schützen. Doch ich musste auch meinen kleinen Beitrag leisten und das Amulett schnellstens wieder um mein Handgelenk bekommen.
    Ich zwang mich, Ruhe zu bewahren, als der Sicherheitsbeamte das kleine Tuch in irgendein Analysegerät gab und dann ein paar Knöpfe drückte. Der Augenblick schien unendlich lange zu dauern. Dann leuchtete oben auf dem Gerät ein grünes Licht auf. Der Wachmann ließ die Schultern leicht absacken. Offensichtlich hatte er auf ein interessanteres Ergebnis gehofft.
    Jetzt war er tatsächlich gelangweilt und nahm den kleinen Kasten mit dem Amulett, stieß ihn über den Tisch auf mich zu und sah sich schon nach seinem nächsten Opfer um. »In Ordnung, weiter!«, rief er, während der Kasten klappernd vor mir zum Halt kam. Erleichtert griff ich nach dem Amulett und wollte das tröstliche Silber schnellstens wieder um mein Gelenk spüren. Doch als ich es hochhob, fiel mein Blick auf eine Gravur in der Innenseite. Verwundert guckte ich genauer hin. Da standen ganz eindeutig Worte, die ich nie zuvor gesehen hatte. Aber jetzt war nicht die Zeit, das genauer zu untersuchen. Ich streifte den Armreif zurück an seinen Platz um mein Handgelenk und atmete total erleichtert auf, als das vertraute Prickeln nahezu sofort durch meinen Arm rieselte.
    »Ehrlich, es war alles in Ordnung, hier war niemand«, sagte Callum. »Du hättest nicht solche Angst haben müssen.«
    »Das konnte ich doch nicht wissen«, murmelte ich leise.
    »Was meinst du, Alex? Hast du was gesagt?«
    »Nein, Mum, nichts. Ich hab mich nur bei der Security bedankt, dass sie so aufmerksam war.« Ich lächelte sie möglichst überzeugend an und merkte, dass ich schweißgebadet war und gleichzeitig fror. Rasch gingen wir zur Abflughalle.
    »Ich suche schnell das Klo, bin gleich zurück«, verkündete ich, während sich meine Eltern nach Sitzplätzen umsahen.
    »Alex, bleib nicht zu lange!«, rief Dad hinter mir her. »Unser Flug wird bald aufgerufen.«
    Ich winkte zum Zeichen, dass ich ihn verstanden hatte, und setzte dann schnell die Kopfhörer meines Handys auf. Sobald ich außer Sicht war, suchte ich mir eine ruhige Stelle und lehnte mich gegen die Wand. »Mach das nicht noch mal mit mir – ich hatte wirklich Angst!«, fauchte ich. »Warum hast du überhaupt so lange gebraucht?«
    Die Stimme in meinem Kopf war so köstlich wie Schokolade, und ich stellte mir sein umwerfendes Aussehen vor, während er sprach, sein wuscheliges dunkelblondes Haar, seinen makellosen Teint, seine leicht gebogene Nase und, natürlich, seine hypnotisierend blauen Augen. Ich musste einfach einen Blick auf das Amulett werfen, wo die Farben des Steins im hellen Licht des Flughafens tanzten – der Stein, der genau so aussah, wie diese Augen …
    Callum klang etwas verlegen. »Ich bin losgegangen, um rauszukriegen, ob ich mit einem Flugzeug fliegen kann. Das
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