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Nur ein Kuss von dir

Nur ein Kuss von dir

Titel: Nur ein Kuss von dir
Autoren: S. C. Ransom
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abhängen, das ist genau die Art von Anstrengung, die ich mir vorgenommen hab.«
    »Dann müssen wir dich auf dem Rückweg zum Flieger rollen«, stichelte Josh. »Vielleicht sollten wir auch überlegen, einen Spezialsitz für dich zu buchen … Achtung!«
    Wir schnappten alle unsere Gläser, als ein Volleyball direkt auf unserem Tisch landete. Nur Max war zu spät. Sein Glas flog ihm in den Schoß, und der Rest Bier durchtränkte seine Shorts. Der Spieler kam angerannt und entschuldigte sich überschwänglich auf Spanisch.
    »Kein Problem, Kumpel«, sagte Max lächelnd, während er den Ball zurückgab. »Es war sowieso fast leer.« Er setzte sich wieder und zuckte zusammen, als der nasse kalte Stoff seine Haut berührte.
    »Du musst dich umziehen. Das sieht nicht besonders gut aus. So schleppst du keine ab.«
    Max warf seiner Schwester einen giftigen Blick zu. »Danke für den Rat, Schwesterherz.«
    »Bist du wieder auf der Pirsch?«, fragte Josh. »Was ist denn mit der allerliebsten Kate?«
    »Ach, du weißt doch, wie das ist«, antwortete Max. »Wir wollten einfach nicht dasselbe. Das ist längst Schnee von gestern.«
    »Echt? Ich hab gedacht, es wäre was Ernstes.«
    »Na ja, das war ja das Problem. Ihr war es ernst. Ich wollte einfach nur ein bisschen Spaß.«
    »Aha«, meinte Josh verständnisvoll.
    »Armes Mädchen, sie war total fertig«, flüsterte Sabrina mir zu. »Sie hat gedacht, sie hätte ihn fest am Haken.«
    Ich versuchte, angemessen zu reagieren, aber da ich diese Kate nicht kannte, war es schwierig, Partei zu ergreifen. »Offenbar hat sie nie die Weisheit gehört: ›Behandle sie gemein, damit sie am Ball bleiben‹«, brummelte ich zurück.
    »Was tuschelt ihr beiden denn da?«, fragte Max, stand auf und zupfte unbehaglich an seinen triefenden Shorts.
    »Ach, nichts.« Ich lachte. »Max, du ziehst dich wirklich besser um. Vielleicht gehen wir jetzt alle zurück? Unsere Eltern wollen heute mit Josh und mir früh zum Abendessen gehen.«
    »Ja, in Ordnung«, stimmte Max zu. »Dann treffen wir uns morgen wieder am Strand.« Er schaute mich an und lächelte. »Bist du dir ganz sicher, Alex, dass wir dich nicht überreden können, dem Kiten eine Chance zu geben?«
    »Nichts da.« Ich lachte, war aber einen Moment davon überrumpelt, wie sich die Lachfältchen um seine Augen kräuselten. Immer noch war ich total verblüfft, wie sehr er sich verändert hatte. Sein dunkles Haar war zu einem perfekt zerzausten Schopf getrocknet, und in der späten Nachmittagssonne glitzerten seine Augen. Ich konnte schon verstehen, warum die glücklose Kate so scharf darauf gewesen war, ihn zu halten. Plötzlich war ich ein bisschen durcheinander und angelte unter dem Tisch nach meinen Flip-Flops. »Kommt schon, los, es ist Zeit, ins Hotel zu gehen.«
    Erst viel später wurde mir bewusst, dass ich den ganzen Nachmittag nicht an Callum gedacht hatte. Jedenfalls nicht, nachdem ich Max am Strand begegnet war. »Das liegt nur daran, dass er ein alter Freund ist«, sagte ich leise zu mir selbst, während ich das Amulett anblickte. Der Stein funkelte im schwachen Licht, doch in seinen Tiefen bewegte sich nichts, geschweige denn, dass etwas herumgewirbelt wäre. Er sah wie ein völlig normaler Stein aus und überhaupt nicht wie das geheimnisvolle, mächtige Ding, das er war. Sogar die Auren über den Köpfen der Menschen strahlten hier, so weit von London entfernt, nicht so stark.
    Callum schien endlos weit von mir weg, und ich merkte, wie ich die Fäuste ballte und die Augen fest zudrückte bei dem Versuch, mir alle Einzelheiten seines Gesichts ins Gedächtnis zu rufen. Doch in meinem Kopf blieb es leicht verschwommen.
    »Ich liebe dich noch immer, Callum, ganz egal, wie weit weg ich bin. Denk daran«, flüsterte ich und fragte mich einen Moment lang, wen ich eigentlich überzeugen wollte.
     
    Am nächsten Morgen fand ich eine ruhige Stelle am Strand, wo ich in der Sonne lesen konnte, während die anderen losgingen, um zu surfen. Ich fühlte mich immer noch schlecht, weil ich Callum so schnell vergessen hatte.
    Als ich mich mit meinem Buch auf dem Handtuch niederließ, fiel die Sonne auf die goldenen Flecken im Inneren des Amulett-Steins, und ich fragte mich, was Callum wohl gerade machte. Suchte er die Kinos heim auf der Suche nach glücklichen Menschen, die irgendwelche lustigen Filme sahen, um damit seine tägliche Nahrung zu sammeln? Oder war er auf der Flüstergalerie der St. Paul’s Kathedrale, wo er und die anderen
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