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Nur ein Kuss von dir

Nur ein Kuss von dir

Titel: Nur ein Kuss von dir
Autoren: S. C. Ransom
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anderen beim Kiten zu. Max wurde richtig gut und sah immer mehr aus wie ein Einheimischer.
    Jeden Nachmittag gingen wir in die Strandbar, und abends landeten wir vier meistens in der Stadt. Beide Elternpaare bestanden darauf, dass wir nicht zu spät ins Hotel zurückkamen, doch es blieb genug Zeit, um zu tanzen, zu reden und zu lachen, und jeden Abend versuchte ich, das wachsende Interesse in Max’ Blicken zu ignorieren. Und jeden Tag versuchte ich so zu tun, als ob ich nicht von ihm fasziniert wäre und mir sein Interesse nicht schmeicheln würde.
    Am Samstagabend handelten wir mit unseren Eltern aus, dass wir etwas länger wegbleiben konnten, um zu einer Party am Strand zu gehen. Sie fand bei einer der Bars ein Stück vom Hotel entfernt statt. Es schien kein Mond, und abseits der Straße kam das einzige Licht von dem phantastischen Spektrum der Sterne und den flimmernden Lichtern am Horizont. Ich konnte es kaum glauben, dass ich bis nach Afrika sah: Die Lichter kamen von Marokko herüber, wenige Meilen von uns entfernt, hinter der Meerenge von Gibraltar. Der Wind hatte sich gelegt, und als wir näherkamen, dröhnte die Partymusik heraus in die Nacht. Strahlend hell schien es hier nach der Dunkelheit am Strand, und als wir uns umsahen, musste ich zwinkern. Die ganzen coolen Schickimicki-Leute waren da, hingen rum oder tanzten auf einer kleinen Fläche, wo Tische und Stühle zur Seite geschoben waren.
    Max’ Surflehrer war mit ein paar Freunden gekommen, und wir wurden sofort eingeladen, uns der Gruppe anzuschließen. Diese Freunde waren alle unglaublich fit, und ich merkte, wie Josh leicht eingeschüchtert war. Max dagegen wirkte, als wäre er hier zu Hause und flirtete mit den Mädchen. Ich tanzte ewig lange mit Sabrina und den anderen vom Surfkurs, doch immer wieder musste ich verstohlene Blicke zu Max werfen. Nach einer Weile verschwand er von der Bildfläche, und erst als ich etwas später auf die Toilette ging, sah ich ihn wieder – in ein Gespräch mit einem total attraktiven Mädchen vertieft. Offensichtlich war sie auch eine Kitesurferin, gebräunt und athletisch, mit einem modischen Kurzhaarschnitt, der ihren langen und eleganten Hals voll zur Geltung brachte. Ich konnte nicht verstehen, was sie sagte, doch sie gestikulierte wild, um ihm etwas zu beschreiben. Er lächelte und nickte, und dann beugte er sich zu ihr und …
    »Alex, geht es dir gut?« Josh war plötzlich aufgetaucht und versperrte mir die Sicht.
    »Ja, alles in Ordnung. Eine tolle Party, was?« Ich trat einen Schritt zur Seite, um an Josh vorbeizusehen, aber Max und das Mädchen waren nicht mehr da. Ich schaute mich schnell um und schließlich sah ich ihn. Max verließ die Party, folgte ihr aus dem Lichtschein hinaus in die Dunkelheit.
    Aus irgendeinem Grund ärgerte mich das, und ich kam nicht dahinter, warum. Was Max tat, ging mich doch nun wirklich nichts an, und es gab keinerlei Grund, warum er bei einer Party nicht ein Mädchen abschleppen sollte. Mir wurde klar, dass ich das nicht wollte. Ich wollte, dass er hier war und ich mit ihm reden und mit ihm über die Musik und den schrecklichen Tänzer in dem fluoreszierenden Hemd lachen konnte.
    Josh war meinem Blick gefolgt. »Weißt du, er ist scharf auf dich.«
    »Echt? Das hab ich gar nicht bemerkt. Jedenfalls sieht es so aus, als ob er drüber weg wäre.« Ich versuchte, das Bedauern in meiner Stimme zu vertuschen.
    »Komm schon, jetzt bist du dran, mir einen Drink auszugeben.« Josh legte den Arm um meine Schultern und lenkte mich zur Bar, wobei er mich beim Gehen kurz drückte. »Sei nicht so streng mit dir, Alex. Ich meine, wer soll es denn schon erfahren?«
    »Wovon redest du denn?«
    »Ach, nichts. Hab einfach deinen Spaß, das ist alles, was ich sagen will. Schließlich bist du in den Ferien.«
    Ich tanzte weiter mit Sabrina, doch nicht mehr mit derselben Begeisterung wie zuvor. Ich bekam einfach nicht das Bild aus dem Kopf, wie Max dieses Mädchen angelächelt hatte. Nur ganz langsam konnte ich es verdrängen, indem ich mich fragte, was Callum wohl jetzt machte. Je mehr ich an ihn dachte, desto weniger hatte ich Lust, auf der Party zu bleiben.
    Nach einer Weile bemerkte ich, dass Max wieder aufgetaucht war und mit Josh rumblödelte und lachte. Er sah leicht zerzaust aus und war offensichtlich in sehr guter Stimmung. Von dem braunhaarigen Mädchen war nichts mehr zu sehen. Ich versuchte, ihn nicht zu beachten, doch irgendwann konnte ich nicht widerstehen, doch zu ihnen zu
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