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Nur du kannst die Menschheit retten

Nur du kannst die Menschheit retten

Titel: Nur du kannst die Menschheit retten
Autoren: Terry Pratchett
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wieder.
    »Warum mußt du immer alles verderben?«
    »Ich?« sagte Johnny scheinheilig. »Hör zu, wenn du doch nicht schießt, dann stell den Bildschirm jetzt bitte wieder auf das, was vor uns liegt, ja ? Die Anzeige hier sagt, daß wir mit t= Q pro <ß 5' fliegen, und das ist ^C mal schneller, als wir fliegen dürften.«
    »Und?«
    »Nun, ich denke, es wäre nicht so schön, einen Asteroiden oder so was zu rammen. Falls du allerdings gerne wissen möchtest, wie man sich mit einem Durchmesser von fünf Meilen fühlt, dann schau nur weiter nach hinten.«
    »Oh, okay!«
    Sie stellte den Bildschirm um.
    Und schnappte nach Luft.
    Sie starrten auf die Weite des Weltraums vor ihnen und auf das, was sich in seiner Mitte befand.
    »Was«, sagte Kirsty nach einer langen Pause, »ist das?«
    Johnny lachte.
    Er versuchte, sich zusammenzureißen, weil das Schiff wie unter Folter ächzte und knarrte, aber er konnte nicht anders. Vor Lachen liefen ihm Tränen über die Wangen.
    Hilflos schlug er mit der Hand auf das Kontrollpult, wobei er aus Versehen ein paar Lichter ein- und ausschaltete.
    »Das ist die Grenze«, sagte der Captain.
    »Ja«, sagte Johnny. »Natürlich.«
    »Aber es ist...«, begann Kirsty.
    »Genau«, sagte Johnny. »Die Grenze, siehst du? Dahinter sind sie in Sicherheit. Klar. Niemand überquert die Grenze. Jedenfalls keine Menschen!«
    »Das kann doch nicht echt sein!«
    »Wer weiß? Immerhin befinden wir uns in einem Spiel.
    Hier ist es wahrscheinlich was ganz Natürliches. Ich meine, wir haben das alle schon gesehen.«
    »Aber es ist immer noch sehr weit entfernt«, sagte der Captain. »Ich fürchte, daß. . .«
    Irgendwo hinter sich hörten sie eine dumpfe Explosion.
    »Raketen!« rief Kirsty. »Du hättest mich. . .«
    »Nein, hör mal«, sagte Johnny. »Hör mal.«
    »Was denn? Ich kann nichts hören.«
    »Genau. Es herrscht nämlich jede Menge Stille«, sagte Johnny. »Die Motoren sind stehengeblieben.«
    »Wahrscheinlich geschmolzen«, sagte der Captain.
    »Wir haben immer noch. . . wie nennt man das. . .
    Eigendynamik oder so was«, sagte Johnny. »Wir fliegen immer weiter, bis wir irgendwas treffen.«
    »Oder irgendwas uns trifft«, sagte Kirsty.
    Sie schaute wieder zur Grenze.
    »Wie groß ist das Ding?« fragte sie.
    »Es muß riesig sein«, sagte Johnny.
    »Aber dahinter sind auch Sterne.«
    »Aber nicht unsere. Ich hab's dir doch gesagt. Menschen können da nicht hin . . .«
    Sie sahen sich an.
    »Was passiert denn dann«, begann Kirsty wie jemand, der mit seiner Zunge ein besonders übles Loch im Zahn erforscht, »mit Menschen, die sich in einem Schiff befinden, das die Grenze überquert?«
    Sie drehten sich beide zum Captain um, die die Achseln zuckte.
    »Mich dürft ihr nicht fragen«, sagte sie. »Es ist noch nie geschehen. Es ist unmöglich.«
    Jetzt drehten sich alle drei zum Bildschirm und starrten wieder auf die Grenze.
    »Bilde ich mir das nur ein?« fragte Kirsty. »Oder ist sie schon wieder ein bißchen größer geworden?«
    Schweigen.
    »Also«, sagte Johnny. »Was ist das Schlimmste, was uns passieren kann?«
    Dann wünschte er, er hätte es nicht gesagt. Er erinnerte sich daran, wie er das allererste Mal dachte, es sei sein Wecker, der ihn da wach klingelte, um dann entsetzt festzustellen, daß es ihm gar nicht gestattet war, aufzuwachen.
    »Wißt ihr, ich will es eigentlich gar nicht wissen«, fügte er hinzu.
    »Ohne Motoren können wir das Schiff nicht wenden«, sagte der Captain. »Tut mir leid. Du warst zu versessen darauf, uns zu retten.«
    »Es wird tatsächlich immer größer«, sagte Kirsty. »Man kann's sehen, wenn man sich auf die Sterne dahinter konzentriert.«
    »Tut mir leid«, sagte der Captain wieder.
    »Wenigstens werden's die ScreeWee schaffen«, sagte Johnny.
    »Es tut mir so leid.«
    Kirsty stand auf. »Mir nicht«, sagte sie. »Komm!«
    Sie schnappte sich die Waffe und durchquerte entschlossen den düsteren Raum. Johnny rannte hinter ihr her.
    »Und wo willst du hin?«
    »Zur Notkapsel«, sagte sie.
    »Zu welcher Notkapsel?«
    »Ja, wirklich«, sagte der Captain, während sie ihnen hinterhertrippelte, »das frage ich mich auch. So etwas gibt es hier nicht.«
    »Es wird eine geben, wenn wir das so wollen«, sagte Kirsty und öffnete die Tür. »Hast du nicht selbst gesagt, das Spiel würde aus Dingen bestehen, die wir kennen?
    Nun, ich weiß, daß sich die Notkapsel direkt unter dem Schiff befindet.«
    »Aber. . .«
    »Es ist genauso mein Traum wie deiner,
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