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Nur die Nacht war Zeuge (Mord Azur) (German Edition)

Nur die Nacht war Zeuge (Mord Azur) (German Edition)

Titel: Nur die Nacht war Zeuge (Mord Azur) (German Edition)
Autoren: Judith Lawrenz
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der kleine Mann ihn ins Gefängnis bringen konnte. Drachmann wäre sicherlich bereit gewesen auch ein paar Jahre zu brummen, so wie er gepolt war, hätte er das in Kauf genommen.“
    „Genau, das wusste Harry, er musste Piet Drachmann zum Schweigen bringen.“
     
    Irinas Handy klingelte. Ken Bernstein war am Apparat.
    „Wir sind hier kräftig am Feiern, das heißt wir stoßen kräftig auf Sie an. Wenn ich ganz ehrlich bin, Harry war der Letzte, den ich verdächtigt habe.“
    „Für mich war Paul Katz der Letzte, den ich verdächtigt habe.“
    „Der sowieso“, sagte Ken Bernstein und übergab das Telefon an seinen Partner Robert Dane. „Ich kannte Ihren verstorbenen Mann noch, ein toller Mensch, er hat Ihnen wohl alles beigebracht.“
    „Nun, manches bringt man sich auch selber bei“, sagte Irina Honig, „aber William war einer der Besten und er war ein guter Lehrmeister, das muss man ihm lassen.“
    Robert Dane übergab den Hörer wieder an Ken Bernstein.
    „Harry, der flotte Harry. Was für ein Absturz. Wird er in Frankreich verhaftet, muss er, so viel ich weiß, in einem französischen Gefängnis seine Strafe absitzen?“
    „Ich glaube schon, wer ein Verbrechen in Frankreich begeht, muss es in Frankreich absitzen“, bestätigte Irina Honig.
    „Nur gut, hier wäre er eventuell zum Tode verurteilt worden.“
    „Er hat Glück gehabt, das Essen in französischen Gefängnissen ist sicherlich auch ein wenig besser als bei Euch.“
     
     
     
     
    Nachwort
     
    Harry Miller wurde der Prozess in Frankreich gemacht. Er bekam lebenslänglich, obwohl er beschwor, dass es Selbstmord und nicht Mord gewesen war.                                                                                                                            Die Veruntreuung der Gelder und die damit verbundene Gefängnisstrafe, die Anmietung des Autos mit fremden Führerschein, die Veruntreuung der Gelder und die damit verbundene Freiheitsstrafe jedoch konnten Harrys Anwälte nicht aus der Welt schaffen.
    Harry wurde des vorsätzlichen Mordes beschuldigt und verurteilt. Er bekam lebenslänglich.
     
    Harry Miller wurde in das Gefängnis von Grasse eingeliefert. Er bekam eine Zelle mit Blick aufs Meer und den Golfplatz von Grasse. Über die inoffiziellen Quellen des Gefängnis besorgte er sich einen Feldstecher und sah so den Spielern zu. Bald hatte er seine Favoriten und  wusste, wer wann spielte. Die sonntäglichen Tourniere waren besonders spannend.
     
    Nach einiger Zeit, Harry führte sich natürlich vorbildlich, wurde er von der Einzelhaft befreit und in eine Zweierzelle verlegt, die hatte weder Blick aufs Meer noch auf den Golfplatz. Der Mann, der seine Zelle teilte, war ein schweigsamer Deutscher mit misstrauischen Augen, der einen Raubmord begangen hatte. Sein Englisch war sehr begrenzt, doch mit der Zeit wurde Harry klar, dass dieser Mann davon träumte auszubrechen. Er las wieder und wieder einen Artikel, denn er wollte genau den Plan verfolgen, den Pascal Payet am Nationalfeiertag der Franzosen, dem14. Juli im Jahr 2007, gewählt hatte, einen Ausbruch per Hubschrauber. Der Deutsche hatte aber weder das Geld noch die Helfer, seinen Plan zu verwirklichen.
    Harry hatte das Geld, aber er wollte im Alleingang ausbrechen, niemand im Gefängnis sollte etwas davon  erfahren, auch nicht sein Zellenmitbewohner.
     
    Die Helfershelfer von Pascal Payet hatten ganz legal, den einstündigen Panorama-Rundflug über die „Gorges du Verdon“ gebucht, für 18 Uhr und für fünf Personen. Sie hatten dafür 1200 Euro bezahlt.
    Um 18.10 hatten vier vermummte Männer mit Kalaschnikow-Gewehren die Geschäftsstelle von „Azur Hélicopter“ überwältigt, die Sekretärin sowie zwei Mechaniker und die drei Angestellten mit Paketband an Händen und Füßen gefesselt. Um 18.20 Uhr war der Hubschrauber mit dem überwältigten Piloten und den vier Vermummten an Bord vom Flugplatz Cannes-Mandelieu abgehoben.
    Der Tower hatte nichts Ungewöhnliches notiert. Nur der Besitzer des kleinen Imbiss-Stands an der Straße, die hinauf zum Gefängnis führt, hatte bemerkt, dass etwas nicht stimmte, der Hubschrauber flog zu tief. Um 18.25 war der Hubschrauber auf dem Dach des Gefängnisses von Grasse aufgesetzt. Die Vermummten hatten für die Landung den Heizraum gewählt. Nur von dort konnten sie ihr Ziel, den benachbarten Isolationstrakt,
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