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Nur die Liebe heilt

Nur die Liebe heilt

Titel: Nur die Liebe heilt
Autoren: Raeanne Thayne
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Katherine ihr vorgeschlagen hatte, für eine Woche zu ihr nach Colorado zu kommen, hatte Evie die Chance ergriffen und sich sofort in die Stadt und deren Bewohner verliebt.
    Nun, in die meisten zumindest.
    „Du willst so tun, als ob Brodie dich nicht geschickt hätte.“
    „Hat er nicht. Um genau zu sein, hat er es mir sogar verboten.“
    „Und doch bist du hier.“
    „Nur weil wir verzweifelt sind, Liebes. Brodie und ich möchten einfach die beste Pflege, die Taryn bekommen kann. Das verstehst du doch sicher.“
    Oh, wie sie das hasste. „Alle Eltern würden das wollen.“
    „Du bist die Beste“, sagte Katherine nur. „Kannst du es uns da vorwerfen, dass wir dich um Hilfe bitten?“
    „Was immer ich auch mal früher gewesen bin, ist lange her. So bin ich nicht mehr, Katherine. Jetzt arbeite ich in einem Perlenladen.“
    „Ich dachte, du würdest in diesem Fall eine Ausnahme machen. Wenn nicht für Brodie, dann vielleicht für mich und vor allem für Taryn.“
    Die Spannung in ihren Schultern verstärkte sich schmerzhaft. Kein Wunder, dass Katherine so ein gefürchtetes Mitglied der Stadtverwaltung war. Sie wusste genau, welche Knöpfe man drücken musste.
    „Das ist nicht fair“, murmelte Evie.
    „Ich weiß.“ Katherine schien es nicht leidzutun. „Mein Sohn ist nicht der einzige skrupellose Mensch in unserer Familie.“
    Ein unlösbares Dilemma. Entweder sie lehnte ab und verletzte eine gute Freundin. Oder sie sagte zu und verletzte sich selbst.
    Dass Claire in diesem Augenblick auftauchte, war eine willkommene Unterbrechung. „Katherine! Ich habe dich gar nicht hereinkommen hören. Hallo, Schätzchen! Wie geht es Taryn?“
    Katherine warf Evie einen schnellen Blick zu, dann wandte sie sich wieder an Claire. Evies Anspannung verstärkte sich noch.
    „Sie kommt Ende der Woche nach Hause.“
    Claires Mund klappte auf, ehrliche Freude erhellte ihr hübsches, ruhiges Gesicht. „Du machst Scherze! Das wusste ich gar nicht. Wie wunderbar! Das müssen wir feiern! Mit Feuerwerk und Konfetti. Wir veranstalten eine Parade oder so was!“
    Katherine schüttelte leicht den Kopf. „Ich fürchte, dass wir die Champagnerflasche noch nicht köpfen können. Diese Ärzte in Denver werfen sie mehr oder weniger raus, weil sie sagen, dass sie nichts mehr für Taryn tun können. Sie ist das, was Experten eine widerspenstige Patientin nennen.“
    Claires Begeisterung ebbte ein wenig ab, doch sie war von Natur aus so optimistisch, dass sie sich ihre Freude von einem kleinen Rückschlag nicht nehmen lassen wollte. „Nun, es ist auf jeden Fall wunderbar, dass wir sie wieder hier in Hope’s Crossing haben. Was können wir tun? Weißt du schon, wie wir Brodie am besten helfen können?“
    Angesichts Claires Bereitschaft, sofort ihre Hilfe anzubieten, egal, worum es ging, fühlte Evie sich klein und schlecht. So war Claire einfach immer, ständig überlegte sie, womit sie anderen helfen konnte. Egal, wie sehr sie Claire auch mochte, insgeheim fand sie, dass sie es mit ihrer Selbstlosigkeit ein wenig übertrieb.
    Katherine umarmte Claire erneut. „Das wissen wir noch nicht. Zuerst müssen wir uns um so viele Details kümmern. Zum Glück haben wir schon vor einiger Zeit ein paar Umbaumaßnahmen in Angriff genommen. Paul Harris hat einiges am Haus verändert, ein paar Wände herausgerissen, um eine behindertengerechte Dusche einzubauen, außerdem ein paar Rollstuhlrampen. Und einen Lift. Solche Sachen.“
    Katherine warf Evie wieder einen bedeutungsvollen Blick zu. Jetzt geht’s los.
    „Und wir versuchen, Evie zu überreden, uns bei dem Reha-Programm zu helfen.“
    Claires Augen leuchteten auf. „Fantastisch!“
    „Genau das meinen Brodie und ich auch. Ich fürchte allerdings, Evie ist anderer Ansicht.“
    Claires sah von einer zur anderen, und Evie konnte genau sehen, wann sie die unterschwellige Spannung zwischen den beiden Frauen bemerkte.
    „Geht es um den Laden?“, fragte sie. „Wenn es das ist, dann keine Sorge, Evie. Ich hab zwar gesagt, dass du ein Schmuck-Rockstar bist, aber wir kommen auch mal ohne dich zurecht, wenn wir müssen. Vor allem, wenn es für einen guten Zweck ist. Ich kenne da ein paar junge Mädchen, die ständig mit einem Lebenslauf hier auftauchen und nach einem Ferienjob suchen. Die könnte ich einstellen, bis dieSchule wieder losgeht, und danach fällt mir schon was ein. Du kannst dir so viel Zeit mit Taryn nehmen, wie du brauchst.“
    „Das ist ehrlich gesagt einer der Gründe, warum ich
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