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Nur die Liebe heilt

Nur die Liebe heilt

Titel: Nur die Liebe heilt
Autoren: Raeanne Thayne
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tragischen Unfalls, der die ganze Stadt erschüttert hatte, verschoben.
    „Und hattest du Zeit, dich um deine eigene Hochzeit zu kümmern?“, fragte Evie.
    „Das wird so langsam. Wir denken jetzt an Dezember, mit einem kleinen, intimen Abendessen mit Tanz im Silver Strike Ballroom .“
    „Wie schön. Ich kann es mir jetzt schon vorstellen. Alles in Silber und Weiß und Blau, mit bunten Lichtern und meterweise Tüll.“
    Claires Gesichtsausdruck wurde nur einen Moment lang verträumt, bevor sie mit den Schultern zuckte. „Ich habe das ganz große Ding schon einmal gemacht. Dieses Mal möchte ich nicht so übertreiben.“
    „Für Riley ist es aber das erste Mal.“
    „Ihm ist es egal. Er würde am liebsten morgen mit mir nach Vegas durchbrennen, wenn seine Schwestern und seine Mutter ihn hinterher nicht umbringen würden.“
    Evie lächelte zwar, war aber verblüfft über den unerwarteten Stich, den sie verspürte.
    Wie kam das auf einmal? Sie war doch nicht neidisch auf Claire. Überhaupt nicht. So sehr sie sich über das Glück ihrer Freundin freute, so wenig suchte sie selbst eine Beziehung. Hatte sie denn nicht gerade letzte Nacht wieder festgestellt, dass sie vollkommen zufrieden mit ihrem freien Singleleben war? Jacques leistete ihr Gesellschaft, und die war um Längen angenehmer als jede romantische Verwicklung, die sie bisher erlebt hatte.
    „Ihr beide verdient einfach eine wunderschöne Hochzeit. Und du weißt, dass ich dich bei allem unterstützen werde“, versicherte sie Claire.
    „Sei vorsichtig.“ Claire lachte. „Ich könnte darauf zurückkommen, wenn der Termin näher rückt.“
    „Du weißt sehr gut, dass ich dir das nicht anbieten würde, wenn ich es nicht ernst meinte.“
    Claire wollte gerade etwas antworten, doch in diesem Moment kam das junge Mädchen, das sich bisher umgesehen hatte, zögernd auf sie zu. „Tut mir leid, dass ich Sie unterbreche. Ich kann auch später noch mal kommen.“
    „Aber nein“, sagte Evie schnell. „Hannah, richtig? Du bist eine Freundin von Lara, die hier ab und zu arbeitet.“
    „Nicht so richtig. Wir kennen uns nur von der Schule und so.“
    Etwas an diesem Mädchen, ihr Unbehagen und ihre Unbeholfenheit, rührten Evies Herz.
    „Wie können wir dir helfen?“, fragte Claire. In diesem Augenblick klingelte das Telefon.
    „Ich übernehme das“, bot Evie an. „Geh du ans Telefon.“
    „Das ist wahrscheinlich schon wieder Gen“, vermutete Claire seufzend und durchquerte den Verkaufsraum, um in ihr Büro zu gelangen.
    „Wenn Sie keine Zeit haben, dann kann ich ein anderes Mal wiederkommen.“
    „Aber gar nicht“, beruhigte Evie das Mädchen. „Ich bin ganz Ohr. Wie kann ich dir helfen?“
    „Ich kenne mich überhaupt nicht aus, aber ich würde gerne lernen, Schmuck zumachen. Ich dachte, ich bastle erst mal Ohrringe für meine Mom. Sie hat nächste Woche Geburtstag.“
    „Wie schön!“
    „Sie ist in letzter Zeit irgendwie traurig, wissen Sie, und ich dachte, na ja, dass sie sich über ein neues Paar Ohrringe freuen würde.“
    Kirk. Das war ihr Nachname, wie Evie sich plötzlich erinnerte. Hannah Kirk. Sie kannte die Familie nicht gut, wusste aber, dass Hannahs Vater sie direkt nach Weihnachten wegen einer anderen Frau verlassen hatte. Und jetzt musste sich die Mutter um Hannah und ihre drei jüngeren Geschwister kümmern.
    Wenn man den Gerüchten glauben konnte, war der Hoffnungsengel – der rätselhafte Wohltäter, der im letzten halben Jahr so vielen Familien mit Problemen geholfen hatte – seit Weihnachten mehrfach bei den Kirks aufgetaucht. Sie hoffte, dass es so war. Gretchen Kirk und ihre Kinder hatten so viel Pech gehabt, dass sie eine helfende Hand mehr als verdienten.
    „Deine Mutter wird sich wahnsinnig über neue Ohrringe freuen, vor allem über selbst gemachte.“
    „Das ist nur so eine verrückte Idee. Wie gesagt weiß ich gar nicht, wie das geht, und ich würde viel Hilfe brauchen.“
    „Dann bist du hier genau richtig“, erwiderte Evie lächelnd. „Wir helfen gern, glaub mir. Vor allem unseren Anfängern. Wir haben hier einen Arbeitstisch mit Werkzeugen und allem Zubehör, das du brauchst. Und es ist immer jemand da, der dich beraten kann.“
    Hannahs Gesicht leuchtete vor Erleichterung auf. „Wirklich? Das wäre toll. Danke. Vielen Dank. Sie haben recht, meiner Mutter würde das sehr gefallen, glaube ich.“
    „Moms sind ganz verrückt nach selbst gemachten Geschenken. Möchtest du gleich anfangen? Wir können uns die
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