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Nur die Liebe heilt

Nur die Liebe heilt

Titel: Nur die Liebe heilt
Autoren: Raeanne Thayne
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Erpressung fühlte Evie sich noch genauso unwohl mit ihrer Entscheidung, Taryn zu helfen, wie am Anfang. Sie wollte nicht wieder in dieses Leben hineingezerrt werden, nicht, nachdem sie so hart dafür gekämpft hatte, ihren Frieden woanders zu finden.
    Nun, sie musste jetzt eben stark sein und vor allem immer daran denken, dass dies alles nur vorübergehend war. Zwei Wochen lang würde sie in der Lage sein, ihre Gefühle beiseitezuschieben und regelrecht klinisch vorzugehen. Sie würde sich emotional nicht in die Sache hineinziehen lassen, egal, wie gut sie mit Katherine befreundet war.
    Es war nur ein Job.
    Mit diesem Gedanken klingelte sie an der Tür und wartete auf eine Haushälterin oder Sekretärin, die ihr die Tür öffnete. Stattdessen wurde sie von Brodie begrüßt.
    Er trug Jeans und ein weißes Hemd mit hochgekrempelten Ärmeln. Sein dunkles Haar war etwas zerzaust, als ob er gerade mit den Fingern hindurchgefahren wäre, und er hatte einen Dreitagebart, der ihn verwegen und gefährlich aussehen ließ. Fehlten nur noch ein Schwert und eine Augenklappe, und er hätte mit Jack Sparrow und seinen Kumpanen um die Welt segeln können.
    Zum Anbeißen.
    Dies war das Einzige, was sie in der ersten Sekunde denken konnte. Aber dann sprach er und zerschmetterte die keine Piraten-Fantasie in tausend Teile.
    „Evaline. Hallo. Ich hatte Sie nicht erwartet.“ Sein Ton war steif, formal, als ob er einen unerwünschten Gast bei einer abgehobenen High-Society-Veranstaltung begrüßte. Sofort musste sie gegen eine instinktiv scharfe Erwiderung ankämpfen.
    „Katherine hat mich gebeten, vorbeizukommen und mir Taryns Schlaf- und Badezimmer anzusehen, damit ich weiß, welche Ausrüstung wir möglicherweise noch bestellen müssen.
    „Richtig. Natürlich.“ Er schenkte ihr ein halbes Lächeln. „Sie hat erwähnt, dass Sie vielleicht vorbeikommen. Das ist eine großartige Idee, auf die ich selbst hätte kommen sollen.“ Er öffnete die Tür weit für sie. „Treten Sie ein. Ehrlich gesagt möchte ich vor allem wissen, was Sie zu dem Umbau der Räume sagen, und ob ichirgendetwas vergessen habe.“
    Brodie deutete mit dem Kinn in Richtung des Hämmerns, das sie aus dem hinteren Teil des Hauses hören konnte. „Die Mannschaft arbeitet möglicherweise die Nacht durch, damit bis morgen alles fertig ist. Aber wir können uns einen Weg durch den ganzen Staub bahnen.“
    Sie betrachtete die Tür und den muskulösen Arm, mit dem Brodie sie für sie offen hielt, und wunderte sich selbst über ihr Zögern. Wie albern. Das war einfach nur eine Tür, und es ging einfach nur um einen Job. Für zwei Wochen, das war alles, und dann konnte sie wieder in ihr ruhiges Leben im String Fever zurückkehren.
    Als sie sich endlich zwang einzutreten, führte Brodie sie in einen einladenden, über zwei Stockwerke reichenden Empfangsbereich. Die Einrichtung war schön und gemütlich, womit sie hätte rechnen können. Schließlich hatte niemand je behauptet, dass dieser Mann ein geschmackloser Rüpel sei. Sein Sportartikelladen war modern, ohne zu trendig zu sein, und sie hatte gehört, dass die meisten der Restaurants, die ihm in Hope’s Crossing gehörten, Designerpreise gewonnen hatten.
    Er ging ihr durch einen langen Flur voraus, der mit Fotografien bekannter Sehenswürdigkeiten von Hope’s Crossing dekoriert war. Die Brücke in der Nähe der Sweet Laurel Falls, das im Mondlicht schimmernde Silver Strike Reservoir, ein Elch in einem Teich, an dem sie oft auf ihren Wanderungen vorbeikam.
    Während sie den Anblick der Bilder genoss, meldete sich die Therapeutin in ihr mit dem Gedanken, dass dieser lange Flur mit dem polierten Holzboden perfekt dafür war, mit Taryn das Gehen zu trainieren.
    „Ich habe ihr Schlafzimmer nach unten verlegen lassen“, erklärte Brodie, als sie am ersten Zimmer ankamen. Hinter einer besonders breiten Tür war der Baulärm noch lauter zu hören.
    „Das ist eine gute Idee.“
    „Das denken wir beide vielleicht, aber ich befürchte, dass Taryn anderer Ansicht sein wird. Sie hat ihr Zimmer oben geliebt, und ich könnte mir vorstellen, dass sie einen Wutanfall bekommt, weil sich schon wieder etwas Wesentliches für sie ändert.“
    „Manche Dinge sind eben so. Sie wird schon darüber hinwegkommen.“
    „Ich bin schockiert. Sie sind tatsächlich einmal einer Meinung mit mir?“
    Sie lächelte leicht. „Keine Sorge, das wird nicht zur Gewohnheit werden. In diesem Fall haben Sie aber recht. Es ist das Beste, wenn ihr
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